nen und Grundschullehrer zu Englischlehrern qualifiziert mit einer Stunde Unterrichtsbefreiung über ein Jahr hinweg. Das sind so ungefähr 36 Stunden. Wenn das an der Universität wäre, wäre es nicht einmal ein Semester, was ich da in anderthalb Lehrveranstaltungen studiere, in Wirklichkeit, was da gemacht wird, selbst wenn man sagen kann, diese Lehrer haben eine ganze Menge Voraussetzungen dafür. Ich verstehe ja, dass viele Kolleginnen und Kollegen das gern machen. Wenn ich Lehrer wäre, würde ich da vielleicht auch gern etwas Neues machen, aber ob dieses Modell, das letztlich nicht nur kostenneutral ist, sondern billiger ist und weniger qualifizierte Lehrkräfte für die Aufgabe einsetzt, die Qualität des Englischunterrichts insgesamt von Klasse drei bis Klasse zehn stärkt, das möchte ich heftig bezweifeln, Herr Kollege Ehmke! Der Kernbereich, jetzt sind wir bei der Debatte von eben! Die Schule braucht auch gute und für die Aufgaben qualifizierte Lehrer. Im Moment ist das nicht der Fall, und wir bilden an der Universität auch keine Englischlehrer für die Grundschule aus. Das gehört übrigens auch zu dem Paket „Reform der Lehrerausbildung“, das wir eben hatten. Das zweite Problem habe ich jetzt damit schon angesprochen, dass das praktisch ein Sparpaket geworden ist und kein Qualitätspaket. Meine Damen und Herren, für uns entpuppt sich diese Art, den Englischunterricht einzuführen, eigentlich als eine Mogelpackung. Es ist für die Kinder der dritten und vierten Klasse in Ordnung, das wollen wir. Es ist für die Jugendlichen in der fünften, sechsten, siebten, achten, neunten und zehnten Klasse nicht in Ordnung, was da gemacht wird, und das wollen wir nicht. Insgesamt ist es für die Qualität des Unterrichts nicht gut genug, nicht weil die Lehrer, die das jetzt alle machen wollen, von uns beschimpft werden oder schlecht sind, sondern weil Sie nicht die Voraussetzungen geschaffen haben, wirklich gut ausgebildete Lehrer für den Anfangsenglischunterricht der Kinder bereitzustellen. Würden Sie lieber, Herr Ehmke, ein Jahr warten und das vernünftig vorbereiten, ich glaube, es käme mehr dabei heraus, als jetzt das möglichst schnell und überall mit Hilfsmitteln einzuführen.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich könnte es ganz einfach machen und sagen, versprochen, entschieden, umgesetzt. Wir haben es im Regierungsprogramm gefordert, wir haben es dann auch gemeinsam beschlossen. Wir haben es dann hier umgesetzt.
Sie brauchen nicht den Altbundeskanzler zu zitieren, das wissen wir besser, und darauf gehe ich auch gleich ein, Frau Linnert!
Meine Damen und Herren, Fremdsprachenunterricht beginnt nicht mehr ab Klasse fünf, sondern wird in Bremen in der Grundschule beginnen. Wir greifen damit das auf, was an ganz vielen Kindergärten in Bremen stattfindet, nämlich dass insbesondere Early English, aber auch Spanisch, Französisch, Russisch, Türkisch und andere Sprachen dort vermittelt werden. Wir mussten uns natürlich auf ein Sprachenspektrum einigen, da ist natürlich völlig klar, dass Englisch die dominierende Sprache in Europa und weltweit ist. Wir haben hier aber auch Spanisch, wir haben Französisch, und wir haben das gegen den Widerstand der SPD in dieses Konzept eingearbeitet, das darf ich an dieser Stelle auch noch einmal ganz deutlich sagen, dagegen haben Sie sich nämlich erst einmal gewehrt.
Meine Damen und Herren, in einem zusammenwachsenden Europa und einer globalisierten Welt ist es ganz wichtig, dass wir uns über die Bedeutung der Fremdsprachen neue Gedanken machen, dass wir da neue Strukturen aufbauen. Wir sehen hier in dem jetzt begonnenen Projekt die große Chance, dass wir die Kinder, die Jugendlichen, die Schülerinnen und Schüler darauf einstellen, dass Deutsch zwar ihre Muttersprache ist, aber nicht unbedingt die Sprache, mit der sie später gegebenenfalls in ihrem Beruf Geld verdienen werden. Es gibt noch eine Reihe weiterer Sprachen, die jetzt in den Unterricht einzuführen schwachsinnig wäre, sage ich einmal, die aber auch eine Bedeutung haben. Mit Englisch als Grundfremdsprache sollte aber so früh wie möglich begonnen werden. Das wird jetzt getan.
Wir haben nur die eine oder andere Anmerkung, Herr Senator, wie das vielleicht fortgeführt werden sollte. Denn die einfache Übertragung, vorn etwas einführen, und hinten kappen wir es dann weg, das kann es in unseren Augen auch nicht sein. Da erwarten wir als CDU-Fraktion dann auch von der Bildungsbehörde, dass man sich dann in anderen Fächern Gedanken macht, wie dann zum Beispiel auch bilingualer Unterricht im Bereich der Sekundarstufen I und II erteilt werden kann,
damit dann auch die Fremdsprachenkenntnisse in andere Fächer übertragen werden. Da sehen wir dann nämlich eine ganz große Chance, dass dort eben nicht mehr nur Grammatik gemacht wird, sondern dass auch entsprechende Lernfächer und verschiedene Projekte zum Beispiel in englischer Sprache durchgeführt werden.
Habe ich das eben richtig verstanden, dass Sie gesagt haben, es gibt eine Menge Sprachen, die schwachsinnig sind?
Das haben Sie missverstanden. Ich sagte, mit Verlaub, es wäre schwachsinnig, die ganze Vielzahl von Sprachen, die eine Bedeutung haben, in den Fremdsprachenunterricht der Grundschulen einzuarbeiten.
Chinesisch oder Russisch, die ja auch eine gewisse Bedeutung erlangt haben im Laufe der letzten Jahre. Trotzdem macht sich kein Mensch darüber Gedanken, und das finde ich in dem Zusammenhang dann auch richtig, diese Sprachen dann entsprechend nicht hier vorzusehen. Ich wollte damit nur als Beispiel klarmachen, und das mag bei Ihnen missverständlich angekommen sein, Frau Kollegin, warum wir uns auf die drei Sprachen, die ich anfangs genannt habe, geeinigt haben.
Für mich hat Russisch wirklich einen weitsichtigen Sinn sogar, und mit schwachsinnig hat das nichts zu tun!
Meine Damen und Herren, wir haben hier erst einmal einen neuen Weg beschritten in Bremen, und das finden wir als Christdemokraten gut. Wir sind uns dort mit den Grünen und der SPD auch einig gewesen, nachdem wir sicherlich in Detailfragen den einen oder anderen unterschiedlichen Schwerpunkt
gelegt haben. Wir haben die einfache Bitte, Herr Senator, nutzen Sie die Chance, die sich hierdurch bietet, nutzen Sie es nicht als Sparmaßnahme, weil es in unseren Augen nicht sein kann, dass man auch den Englischunterricht an den Grundschulen einführt, sich darüber aber dann Gedanken macht, ob man Deutsch oder Mathematik um eine Stunde streicht! Das kann auch nicht die richtige Aussage für eine Politik in der Grundschule sein.
Meine Damen und Herren, der Kollege Ehmke hatte vorgeschlagen, die ganze Sache zu beschleunigen. Wenn der Senator dann auch eine entsprechende Realisierungschance unter vernünftigen Voraussetzungen vorlegen kann, sind wir die Letzten, die sich dagegen sperren. Ich darf daran erinnern, dass in unserem ersten Entwurf, den der Kollege Bürger hier noch vorgestellt hatte, die CDU es war, die das beschleunigte Verfahren vorgeschlagen hatte, die vom Senator dort ein Konzept erwartet hatte. Sie hatten sich dann auf die etwas langsamere Variante eingelassen, darum war das damals gestrichen worden.
Wir freuen uns, dass Sie, wenn auch spät, zur Einsicht gekommen sind! Das aber bitte nur, wenn der Senator das dann auch entsprechend didaktischpädagogisch sinnvoll darstellen und natürlich auch entsprechend absichern kann. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich kann mich zu diesem Punkt sehr kurz fassen. Ich bin der Auffassung, dass wir ein sehr gutes Projekt initiiert haben. Ich bin auch froh darüber, dass es ein Jahr früher gelungen ist, dies bereits an elf Schulen einzuführen. Ich bemitleide ein bisschen Herrn Mützelburg, der ja schon im Bereich der verlässlichen Grundschule hier allergrößte Bedenken anmelden musste, und trotzdem ist es ein Erfolgsmodell geworden. Nun muss er hier auch sagen, dass das alles so furchtbar ist. Es ist überhaupt nicht furchtbar. Lehrer und Lehrerinnen sind an den Grundschulen begeistert dabei. Die Eltern freuen sich, die Kinder freuen sich, und die Kinder, die bereits jetzt in der ersten Klasse in der Frühbegegnung das fortsetzen, was sie im Kindergarten bei Early English mitbekommen haben, sind ebenfalls begeistert dabei. Ich beneide Sie nicht, Herr Mützelburg, hier noch zu versuchen, das schlecht zu machen. Ich denke es wird eine Erfolgsstory, Herr Mützelburg!
Selbstverständlich nehmen wir den Auftrag in der Behörde sehr ernst, den Sie uns mit dem Beschluss der Bürgerschaft im zweiten Spiegelstrich gegeben haben, nämlich sehr behutsam zu überprüfen, wie sich der fremdsprachliche Unterricht in der Orientierungsstufe fortsetzt und wie er bis zur zehnten Klasse aussehen wird. Wenn wir genügend Geld hätten, wäre es überhaupt kein Problem zu sagen, die vier Stunden setzen wir ohne Probleme darauf. Sie müssen mir nur erklären, wie man das in den nächsten Jahren machen soll, wenn uns weiter die Gelder gestrichen werden! Darum muss man sehr pfleglich mit den Geldern umgehen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es einen Kompromiss geben wird, dass man sagt – lasst uns erst einmal sehr vernünftig diese zusätzlichen vier Stunden, sie sind übrigens eine eindeutige Verbesserung der Qualität der verlässlichen Grundschule, außerdem kommt es den Kindern und der Auffassungsgabe, eine Sprache früh zu erlernen, auch ausgesprochen entgegen, also ein sehr positiver Ansatz, das in die Grundschule zu verlegen –, zwei Stunden setzt man zusätzlich ein. Man muss sich auch einmal anschauen, was andere Bundesländer im Bereich der Fremdsprachen machen, wo liegen wir da im Schnitt. Geben wir den Kindern mehr als in anderen Bundesländern, was verlangt die KMK? Auch das sind wichtige Fragen, die wir beantworten müssen, aber wir haben noch anderthalb Jahre dafür Zeit, bis das umgesetzt sein muss. Wir werden Ihnen rechtzeitig dazu einen Bericht vorlegen. Ich denke, wir sind in diesem Bereich sehr gut dabei. Eine Kürzung und eine Sparmaßnahme sind überhaupt nicht vorgesehen, sondern wir haben einen Auftrag bekommen, und wir haben das entsprechend dem Wunsch des Parlaments umgesetzt. Ich bin sehr dankbar, dass das auch von Herrn Ehmke in seinem Beitrag einmal ausdrücklich gefordert worden ist. Wenn es uns gelingt, die Begeisterung der ersten Wochen und Monate von Eltern, von Kindern und Lehrern mitzunehmen, dann, denke ich, werden wir in der großen Koalition noch dankbar sein, dass das von Ihnen so positiv aufgenommen worden ist,
das durchsetzen, dass das entsprechend schneller durchgeführt wird. Ich bin sicher, dass es in der Bevölkerung sehr positiv ankommt. – Vielen Dank!
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Dem Antrag mit der Drucksachen-Nummer 15/814, „Für den Erhalt der Halbpreis-BahnCard“, kann ich im Namen der Deutschen Volksunion uneingeschränkt zustimmen. Die Deutsche Volksunion hat in der Vergangenheit, und das werde ich auch in Zukunft so halten, vernünftigen und guten Anträgen überparteilich zum Wohle der Bürger zugestimmt. Ganz im Gegensatz zu Ihnen, denn Sie von der großen Koalition werden diesen guten Antrag vielleicht gleich einheitlich ablehnen, bestenfalls aber pro forma überweisen.
Wie Ihnen ja bekannt sein dürfte, hat die Deutsche Bahn AG im Juli 2001 ein neues Konzept für die Neugestaltung ihres Preissystems der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses neue Preiskonzept ist überwiegend attraktiv und sozial kundenorientiert, aber leider nicht für Reisende im Nahverkehr bis 100 Kilometer und Spontanreisende. Für diese Reisegruppe muss die Bahnfahrt kostengünstiger, familienfreundlicher und attraktiver gestaltet werden. Für diese Reisegruppe gibt es im neuen Preissystem noch erheblichen Nachholbedarf.
Leider soll auf die zukünftige Bahnkarte nur noch ein Rabatt von 25 Prozent gewährt werden, aber eben nicht auf die von mir gerade genannte Reisegruppe. Die Folgen werden sein, dass immer mehr Gelegenheitsfahrer der Bahn und Teilzeitpendler auf das umweltschädliche Auto zurückgreifen werden. Das kann ja wohl nicht im Sinne einer umweltfreundlichen Politik sein. Schon allein aus wichtigen, vernünftigen umweltpolitischen Aspekten wäre das politisch nicht hinnehmbar. Hier sind jetzt alle politisch Verantwortlichen dringend gefordert, dieser politischen Umweltsünde des attraktiv gestalteten, günstigen Fahrpreises für Gelegenheitsfahrer und Teilzeitpendler im regionalen Bahnverkehr entgegenzuwirken.
Darum wird auch der Senat zu Recht aufgefordert, sich bei den Verhandlungen über das neue für Ende des Jahres 2002 vorgesehene Preissystem dafür einzusetzen, dass mit der Bahnkarte auch weiterhin ein fünfzigprozentiger Rabatt auf den normalen Fahrpreis gewährt wird. Diese Forderung kann ich im Namen der Deutschen Volksunion voll und ganz unterstützen.