Dann: eine Vereinheitlichung der Kulturpolitik. Ich habe den Eindruck, von kultureller Vielfalt ist bei Ihnen nicht viel zu hören. Sie wollen eine Vereinheitlichung der Kulturpolitik, wenn Sie mit Ihrem Antrag unter Tagesordnungspunkt 41 unsere Schlösser und Burganlagen zu generalisierenden Kultureinrichtungen machen wollen.
Sie wollen - Ihr Antrag zu Tagesordnungspunkt 33 Doppelstrukturen schaffen, ohne genau hinzuschauen, was wir an Registrierungen und Archivierungen schon haben. - Oder Ihr Antrag zu Tagesordnungspunkt 37: regionale Museumszentren. Lassen Sie uns genau anschauen, was wir in Bayern schon haben.
Nein. - Machen Sie sich die Mühe, und hören Sie erst einmal zu. - Es ist schon ein befremdliches Kulturverständnis, wenn Sie sich vor den Bayerischen Landtag stellen und unter anderem für einen Antrag werben, mit dem Sie Museumsneugründungen verbieten wollen. Das muss man sich einmal vorstellen!
Das sagen Sie noch nicht einmal nur für staatliche Museen, wir sollen noch nicht einmal Museen, die nicht staatlicher Art sind, die draußen in unserer kulturellen Vielfalt entstehen, bezuschussen.
Lesen Sie die Anträge, die Sie hier einbringen. Sie führen hier allgemeine Rede und beschäftigen sich nicht mit dem, was Sie selber einbringen.
Sie haben - das haben Sie heute wieder gezeigt einen Hang zu maßloser Dramaturgie, zu einer Dramatisierung der Ist-Situation.
(Volkmar Halbleib (SPD): Was machen Sie gerade? Sie dramatisieren doch! Sie echauffieren sich in einer Art und Weise, die unverständlich ist!)
- Nein. - Sie fordern museumspädagogische Kompetenz ein, ohne einen Federstrich dazu loszuwerden, was sich landauf, landab tut. Sie fordern Werk- und Seminarangebote ein, ohne zu honorieren, was sich landauf, landab tut,
Sie prangern unsoziale Eintrittspreise an, ohne darzustellen, was sich landauf, landab tut, und dasselbe tun Sie in Bezug auf die Barrierefreiheit. Das ist schon ein starkes Stück.
Ja, warum brauchen wir denn das? Gibt es noch Eigenverantwortung? Das wird doch gemacht. Die Museen können das doch alle machen, und unsere Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen unterstützt sie doch dabei. Aber Herr Dr. Dürr tut hier so, als gäbe es in Bayern überhaupt keine Evaluierung.
Demokratisierung: Das Wort klingt ja wunderbar. Wir sind alle für Demokratisierung. Was ist aber dahinter versteckt? Museumspädagogische Angebote. Stellen schaffen, die das anbieten, Regionalstellen, die das anbieten. Wir haben doch zum Beispiel schon ein museumspädagogisches Zentrum.
Sie übersehen völlig, was sich vor Ort tut. Waren Sie überhaupt einmal in den Museen? Nehmen Sie einmal Ihre Kinder mit, wie ich das mit meinen drei Kindern mache. Ich schaue nämlich ganz genau, wo Museumspädagogik stattfindet und wo nicht.
Konzepte für Kindergarten- und Vorschulkinder, Schülerinnen und Schüler aller Klassen mit Regel- und Förderschulen. Römermuseum, Museum Weißenburg: Schulklassen, Kindergeburtstage, Kinderaktionen, museumspädagogischer Raum. Jura-Museum Eichstätt: Museumsrallye, Zeitreisen, Forschungswerkstätten, Museumskoffer, Exkursionen.
Ich finde es einfach nicht redlich, hier so zu tun, als würde sich in Bayern überhaupt nichts bewegen, als hätten wir - so haben Sie es hier dargestellt - in München eine Menge Museen und außerhalb Münchens gebe es nichts, und wenn es überhaupt etwas gebe, so sei es ohne jegliches Konzept.
(Beifall bei Abgeordneten der CSU - Ulrike Gote (GRÜNE): Zaghafter Beifall! - Margarete Bause (GRÜNE): Kann es sein, dass Sie das überfordert?)
Barrierefreie Angebote ausbauen: Das machen wir momentan. Aber Sie wissen ganz genau, dass Sie das alles nicht von heute auf morgen schaffen. Jeder Neubau, der in Bayern realisiert wird, ist komplett barrierefrei gebaut.
Bei den Anlagen, die im Moment sukzessive umgebaut werden, wird immer barrierefrei umgebaut. Schauen Sie es sich doch einmal an, Herr Dr. Dürr. Walhalla, im Jahr 2011 mit Rampe barrierefrei umgebaut, 150.000 Euro. Befreiungshalle in Kelheim, behindertengerechter Aufzug, 230.000 Euro. Ich könnte diese Liste unendlich fortführen. Was ich Ihnen sagen will: Nicht, dass wir nicht sukzessive dranbleiben. Was mich nur ärgert, ist - das ist die Linie des Dr. Dürr; Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen bekommen jetzt einmal mit, was wir im Hochschulaus
(Beifall bei der CSU - Lachen bei den GRÜNEN - Georg Schmid (CSU): Beim Dürr wundert mich das nicht! - Gegenrufe von der SPD)
Nächste Ziffer: Kein Monopol für FidesSecur. Das ist auch eine spannende Sache. Wie stellen Sie sich das denn vor? Da handeln wir für die Staatsgemäldesammlung eine Generalpolice aus, mit der jeder Vertrag einheitlich geregelt ist, was im Prinzip auch für die Adressaten höchst gerecht ist und dem Gleichbehandlungsgrundsatz folgt. Jeder, der in der Staatsgemäldesammlung ausleiht, tut dies zu denselben Konditionen. Was ist denn das für ein Riesenverwaltungsaufwand, wenn wir für jede dahergelaufene Versicherung, die irgendeinen Leihnehmer mitbringt, erst einmal prüfen und feststellen müssen, wo sie ihren Sitz hat und ob sie im Notfall solvent ist? Das macht doch alles keinen Sinn.
Ich will einen Versicherungsgeber, auf den man sich verlassen kann, bei dem die Konditionen klar sind und der alle Leihnehmer einheitlich behandelt.
Museumspädagogische Zentren. Im Prinzip versteckt sich dahinter gar nichts Schlechtes, ein Zentrum für ehrenamtliche Museumsarbeit.