Verbunden mit einer konkreten Arbeit in Städten und Landkreisen ist das eine landesweite Best-practicePlattform. Ich danke allen, die sich in diesen Prozess einbringen, und lade herzlich ein, sich an diesem Dialog zu beteiligen.
Drittens. Gemeinsam mit meiner Kabinettskollegin Christine Haderthauer habe ich die "Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit" auf den Weg gebracht. Dafür danke ich Christine Haderthauer sehr herzlich.
Mit unseren neuen Leitlinien setzen wir als eines der ersten Länder auf einen ganzheitlichen Ansatz von der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit. Diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgen wir mit dem Sozialministerium, auch an Modellen, zum Beispiel dem der erfolgreichen Verzahnung zwischen Ganztagsschulen und Horten. Auf der Grundlage der guten Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe ist es möglich geworden, an
Viertens. Die Gesellschaft in Bayern befindet sich im Wandel. Deshalb muss Schule dafür bereit und vorbereitet sein, sich der gesellschaftlichen Herausforderungen anzunehmen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration, Inklusion, das Lernen im Lebensbogen und die digitale Welt sind die großen Themen unserer Zeit.
Viele Eltern und Familien brauchen heute für ihre Kinder qualifizierte Ganztagsangebote. Dabei geht es zum einen um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum anderen verbessern, wie die nationale Ganztagesstudie gezeigt hat, schulische Ganztagsangebote die Chancen- und Teilhabegerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Dies ist eine Aufgabe, die für uns besondere Priorität hat,
gerade was den Ressourceneinsatz betrifft. Dies hat auch die letzte Bertelsmann-Studie gezeigt, die Bayern die bundesweit höchste Ausbaudynamik an Ganztagsangeboten bescheinigt.
Entscheidend für den bayerischen Weg ist die Wahlmöglichkeit der Eltern. Deshalb bauen wir gemeinsam mit den bayerischen Kommunen die gebundenen und offenen Ganztagsangebote sowie die Mittagsbetreuung weiter konsequent aus.
Wir haben nach einer Erhebung der IHK in Bayern bereits an über 90 % aller Grundschulen ein Ganztagsangebot oder eine Mittagsbetreuung. Außerdem bietet der Freistaat an gut drei Vierteln der Mittel- und Hauptschulen, Real- und Wirtschaftsschulen sowie der Gymnasien und Förderschulen offene Ganztagsangebote oder gebundene Ganztagsklassen an. Und wir können mit den für das kommende Schuljahr zur Verfügung stehenden Mitteln, wenn alle abgerufen werden, für alle weiterführenden Schulen eine Reichweite von 90 % bei offenen oder gebundenen Angeboten erreichen.
Unser Ziel ist es wie bisher auch künftig alle beantragten genehmigungsfähigen Ganztagsangebote einzurichten. Wir konnten im laufenden Schuljahr mehr als drei Millionen Euro zusätzlich einsetzen. Dafür danke ich dem Herrn Ministerpräsidenten ausdrücklich, der diese Erhöhung der Mittel ermöglicht hat.
Dabei setzt Bayern nicht auf eine verpflichtende Ganztagesschule, sondern mit den Kommunen auf einen bedarfsgerechten Ausbau. Die Unterschiedlichkeit der Angebote gehört dabei bewusst zu unserer Strategie. Wir unternehmen hier weiter massive Anstrengungen. Die Koalition sieht im bedarfsgerechten und flächendeckenden Ausbau der Ganztagsangebote den bayerischen Weg.
Die aktive Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund ist für Bayern eine große Chance. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an den allgemeinbildenden Schulen auf 13 % gestiegen. Deshalb habe ich gleich zu Beginn meiner Amtszeit einen eigenen Runden Tisch "Bildung und Integration" eingerichtet. Bayern setzt auf ein systematisches Integrationskonzept mit einer frühzeitigen und intensiven Deutschförderung im Mittelpunkt. Dies reicht vom Vorkurs bis zu Deutschförderkursen und Deutschförderklassen. Wir unterbreiten an Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen entsprechende Förderangebote. Mir war und ist die aktive Beteiligung der Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund besonders wichtig; ihre Mitwirkung am Bildungs- und Integrationsprozess im Schulleben ist unverzichtbar.
Ein Eckstein der schulischen Integration ist auch unser Modellversuch "Islamunterricht", der seit 2009 an 250 Grund- und Mittelschulen, fünf Realschulen und einem Gymnasium läuft. Es gibt in Bayern keine Klasse mit mehr als 25 Schülern mit einem Anteil von mehr als 50 % Kindern mit Migrationshintergrund. Wir konnten mit dieser Strategie 400 zusätzliche Klassen in Bayern bilden. Im neuen Schuljahr schaffen wir mit einem mit 200 Planstellen ausgestatteten Integrationszuschlag ein völlig neues Instrument. Zum ersten Mal kann hier flexibel die einzige Schule in großen Städten gemäß ihrer konkreten sozio-strukturellen Situation zusätzlich unterstützt werden; übrigens schulartübergreifend. Ich danke meinem Kollegen Staatsminister Markus Söder sehr herzlich für die Bereitstellung der notwendigen Mittel.
Sie sehen, wir unterstützen junge Leute mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft. Diese Maßnahmen zeigen auch Wirkung. Die Zahl der ausländischen Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, hat sich - gemessen an allen ausländischen Absolventen und Abgängern - binnen weniger Jahre halbiert. Die Zahl der ausländischen Schüler, die zur Hochschulreife kommen, steigt stetig. Ihr Anteil hat sich in weniger als zehn Jahren um mehr als ein Drittel gesteigert, und die bayerischen Schüler mit Migrationshinter
Eine besondere Herausforderung ist die inklusive Bildung, die gleichberechtigte Teilhabe von jungen Menschen mit Förderbedarf an Bildung und Erziehung. Wir eröffnen inklusive Bildung auf der Basis einer beispielhaften Gesetzesinitiative aller hier im Hohen Hause vertretenen Parteien. Ich danke an dieser Stelle allen Fraktionen, die diesen besonderen Weg ermöglicht haben. Die interfraktionelle Arbeitsgruppe des Landtags unter Leitung des Kollegen Georg Eisenreich begleitet auch gegenwärtig noch die Umsetzung dieses wichtigen Themas. Eine singuläre Leistung!
Der Kerngedanke lautet: Wir wollen Inklusion durch eine Vielfalt der schulischen Angebote mit folgenden Eckpunkten verwirklichen:
Zweitens. Ausbau bewährter und Einführung neuer Instrumente der Kooperation zwischen Regel- und Förderschulen. Sprich: Partner-, Kooperations- und - neu - auch die "Tandemklassen".
Drittens. Die Förderschulen, die einschließlich der sonderpädagogischen Förderzentren hervorragende Arbeit leisten, bleiben als Beschulungsort und Kompetenzzentrum erhalten.
Viertens. Darüber hinaus wurde das neue Schulprofil "Inklusion" geschaffen. An Regelschulen lernen Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf miteinander. Lehrkräfte und Sonderpädagogen arbeiten dabei Hand in Hand.
Dafür stellten wir 100 zusätzliche Lehrerstellen für 2011 und nochmals 100 für 2012 bereit. Ich strebe das auch für den kommenden Doppelhaushalt an.
Ich bin mir sehr bewusst, Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für den Staat, aber auch für die Kommunen als Schulaufwandsträger und Träger der Eingliederungshilfe.
Ich will hier nach Wegen für eine faire Partnerschaft suchen. Dies ist mit den Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände vereinbart. Wir sind gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden dabei, entsprechende Verschiebungen finanzieller Lasten festzustellen und zu untersuchen. Deshalb haben der Verband
der bayerischen Bezirke und ich auch eine Arbeitsgruppe zum Thema Eingliederungshilfe vereinbart. Wir kommen hier auch einem Wunsch des Bayerischen Landtags nach.
In Bayern soll jeder Mensch zu jeder Zeit und überall die Möglichkeit haben, zu lernen, was er möchte, selbstverständlich auch im Erwachsenenalter. Die Erwachsenenbildung spielt daher eine zentrale Rolle in unserem Bildungsangebot. Bayern bietet ein zertifiziertes, gemeinwohlorientiertes und flächendeckendes Angebot gerade auch im ländlichen Raum. Den Trägern der Erwachsenenbildung sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den vielen Ehrenamtlichen in diesem Bereich danke ich daher ganz herzlich für ihre herausragende Arbeit auf diesem wichtigen Feld.
Wir leben in einer digitalen Welt. Jede neue Kulturtechnik verändert auch die Anforderungen an Bildung und Erziehung. Wir müssen diese Konsequenzen für Schule und Unterricht gestalten. Diese Zielsetzung verfolgt die Initiative Digitales Lernen in Bayern, die wir mit dem IT-Beauftragten der Staatsregierung, Kollegen Franz Pschierer, ins Leben gerufen haben. Im Rahmen dieser Initiative entwickeln wir zentrale pädagogische Angebote, etwa eine zentrale Online-Mediathek oder eine zentrale Lernplattform, auf der man, ohne an Ort und Zeit gebunden zu sein, in virtuellen Klassenräumen lehren und lernen kann.
Zusammenfassend stelle ich fest: Mit unseren Ganztagesangeboten, den Angeboten zu Integration und Inklusion, zur Erwachsenenbildung sowie zum digitalen Lernen nehmen wir zentrale gesellschaftliche Herausforderungen an.
Jede Schule nimmt in besonderer Weise Verantwortung für den Bildungsauftrag, gerade für die Unterrichtsqualität, wahr. Dafür wollen wir ihr mehr Eigenverantwortung geben. Dazu gehört für mich ganz zentral eine schulartzentrierte Weiterentwicklung der Führungsstruktur. Wir wollen die Schulleitung durch zusätzliche Mitglieder erweitern und damit die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Mit der Einführung einer erweiterten Schulleitung schaffen wir die Grundlage für mehr Eigenverantwortung.
Nicht zuletzt gehört die Elternarbeit mit ihren zwei Säulen, den Gremien zur Erziehungspartnerschaft und der ereignisunabhängigen Elternarbeit auf der
Ich werde innovative Vorschläge, dem Projekt "Eigenverantwortliche Schule" folgend, wie die Zielvereinbarung, das schulspezifische Konzept zur Erziehungspartnerschaft und das Schulentwicklungsprogramm unterbreiten. Ich werde daher in diesem Herbst einen Gesetzentwurf zur "Eigenverantwortlichen Schule" vorlegen. Ich weiß, die eigenverantwortliche Schule umzusetzen, ist anspruchsvoll. Die Schulversuche im Modus 21 und im Modus F, die wir gemeinsam mit der Stiftung Bildungspakt auf den Weg gebracht haben, zeigen dies. Nochmals mein Grundsatz: Jede Schule geht ihr eigenes Tempo und setzt eigene Schwerpunkte in einer schulartzentrierten Umsetzung.
Bildung und Erziehung sind Kernaufgaben unserer Gesellschaft. Die Qualität von Schule und Unterricht liegt in den Händen unserer Lehrkräfte. Unsere Schulleitungen und Lehrkräfte bewältigen große Herausforderungen. Sie leisten Tag für Tag hervorragende und lohnenswerte Arbeit für unsere jungen Menschen.
Ich danke deshalb an dieser Stelle nochmals unseren Lehrkräften und Schulleitungen für ihre hervorragende Arbeit. Wir wollten im Freistaat Bayern diese Arbeit ausdrücklich honorieren. Dazu haben wir im Rahmen der Dienstrechtsreform neue funktionsunabhängige Beförderungsämter geschaffen. Ich sehe es als Zeichen der Würdigung ihrer pädagogischen Arbeit, dass wir dadurch über 8.000 Stellenhebungen erreichen konnten. Das sind Investitionen von nahezu 100 Millionen Euro. Außerdem werden wir die Unterrichtspflichtzeit ab dem kommenden Schuljahr schrittweise um eine Wochenstunde zurückführen. Ich bemühe mich auch im Bereich der Leitungszeit um einen geeigneten Schritt.
Guten Unterricht für unsere Schülerinnen und Schüler gibt es nur mit hervorragend ausgebildeten Lehrkräften. Das positive Ergebnis Bayerns im letzten Ländervergleich lag ausdrücklich auch in der bayerischen Lehrerbildung begründet. Das bestärkt mich darin, auch in der Lehrerbildung den bayerischen Weg weiterzugehen. Deshalb werden wir am Staatsexamen als Instrument der Qualitätssicherung festhalten. Deshalb bleiben wir bei der schulartspezifischen Lehrerbildung und deshalb legen wir Wert auf eine gezielte Lehrerfortbildung in der schulinternen Lehrerfortbildung. In der regionalen Lehrerfortbildung will ich eine engere Zusammenarbeit mit den Universitäten erreichen und sie mit der Akademie für Lehrerfortbildung
Bayern stellt sich auch in der Lehrerbildung den neuen Aufgaben. Selbstverständlich gehört dazu die Inklusion als Gegenstand der Ausbildung für alle Schularten und in der Fortbildung. Wir bauen im Lehramtsstudium die Begleitung von Schulpraktika aus. Wir verstärken die frühe Berufsfeldorientierung. Wir wollen die Zahl der "Universitätsschulen" erhöhen und wir bauen auf eine engere Verzahnung der ersten beiden Phasen der Lehrerbildung.
Den jungen Menschen muss aber auch klar sein: Wir haben durch den demografischen Wandel einen ganz unterschiedlichen Bedarf im Bereich der Lehrämter. Ich nenne nur den Bedarf in den MINT-Fächern. In anderen Bereichen studieren mehr junge Menschen als Anstellungsmöglichkeiten bestehen. Deshalb ist es dringend geraten, sich vor der Entscheidung für ein bestimmtes Lehramtsstudium über den Fächerbedarf zu informieren. Mit der Lehrerbedarfsprognose steht hierfür ein prognosesicheres Informationsangebot zur Verfügung.
Bayern verzeichnet einen Anstieg der Referendarzahlen. Dazu trägt auch bei, dass der Freistaat Bayern als eines von nunmehr drei Ländern in der Bundesrepublik Deutschland jedem Bewerber, der die Voraussetzungen erfüllt, den freien Zugang zum Vorbereitungsdienst garantiert.