Protocol of the Session on March 4, 2020

(Abg. Sandra Boser GRÜNE nickt.)

Da nicken Sie auch.

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Ja!)

Das ist nach unserer Auffassung eine völlig falsche Situati onsanalyse. Denn die Probleme der Gegenwart, nämlich die hohen Zahlen von Sitzenbleibern, Schulwechslern und von Schülern, die am Gymnasium überfordert sind, sind doch ein Resultat Ihrer verfehlten Bildungspolitik in der vergangenen Legislaturperiode.

(Beifall bei der FDP/DVP – Abg. Sandra Boser GRÜ NE: Wer sagt das?)

Die Ministerin hat ganz klar gesagt: Aus der Realität ergibt sich ein Handlungsbedarf. Sie sehen offensichtlich keinen Handlungsbedarf.

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Nicht in dieser Weise!)

Ich finde es schon bemerkenswert, dass die bildungspolitische Sprecherin der größten Fraktion hier im Haus auf die konkre ten Zahlen, die ich hier vorgetragen habe,

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Die nicht stimmen!)

nämlich dass sich die Sitzenbleiberzahlen erheblich erhöht ha ben – verdreifacht an den Gymnasien, verfünffacht an den Re alschulen, bis Sie dann das Sitzenbleiben in der fünften Klas se der Realschulen abgeschafft haben –, keine Antwort gibt. So kann man natürlich mit den Problemen à la Grün auch um gehen. Das ist für uns keine Lösung. Auf diese Zahlen haben Sie keine Antwort gegeben,

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Doch!)

sondern Sie haben gesagt, dazu gebe es keine belastbare Stu die.

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Ja!)

Für uns sind die Zahlen inakzeptabel. Deshalb sind wir für den konsequenten Schritt, nämlich die Wiedereinführung der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung, liebe Kollegin nen und Kollegen.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP)

Herr Abg. Dr. Kern, las sen Sie noch eine Zwischenfrage der Kollegin Boser zu?

Vielleicht am Ende noch. – Dann habe ich noch eine Frage, die ich auch an Sie, Frau Boser, stelle. Wenn ich an Realschulen oder Gymnasien in diesem Land bin, wird mir immer, und zwar egal, an welchen Realschulen und Gymnasien, gesagt, dass die enorm gestie gene Heterogenität ein Riesenproblem an diesen Schulen ist. Sie sagen: „Da gibt es gar keine Probleme.“

(Abg. Sandra Boser GRÜNE: Nein, das habe ich nicht gesagt!)

Da würde mich einmal interessieren: Können Sie Realschu len oder Gymnasien nennen, die nicht diesen Druck haben und trotzdem versuchen, den Kindern gerecht zu werden? Die ma chen einen großartigen Job, aber wir, der Landtag, müssen ih nen helfen.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Kollege Röhm, Sie haben gesagt, Sie, die CDU, wollen zen trale Klassenarbeiten in der Grundschule einführen.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jawohl! Sie haben das richtig verstanden!)

Das mag ja in die richtige Richtung gehen. Aber wenn die No ten, die dort gegeben werden, eben keine Verbindlichkeit ha ben, dann ist das nicht mehr als ein halbgarer Schritt.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Zentral gestellte Aufgaben, Kollege Kern!)

Sie sind nicht konsequent genug. Konsequent wäre es, wenn Sie unserem Gesetzentwurf zustimmten, weil Sie ja in Wirk lichkeit auch davon überzeugt sind, dass dieser Gesetzentwurf der FDP/DVP der richtige ist.

Frau Ministerin, ich darf zu Ihnen noch Folgendes sagen. Der Handlungsbedarf sei offensichtlich, haben Sie gesagt. Sie ha ben auch in der Presse gesagt, die Abschaffung der Verbind lichkeit der Grundschulempfehlung sei ein Fehler gewesen. Aus der Realität ergebe sich ein Handlungsbedarf. Ihre Lö sung ist jetzt – ich zitiere –: „Wir wollen eine verbindlichere Form der Grundschulempfehlung.“ Das kann nur jemand sa gen, der sich in einer Komplementärkoalition befindet und sich eben mit seiner eigenen Überzeugung gegenüber den Überzeugungen der Grünen nicht durchsetzen kann. Dies ist ein weiteres Beispiel für die grün-schwarze Bildungspolitik: Kein Hü, kein Hott, es bleibt so, wie es ist.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Da haben Sie jetzt aber nicht zugehört! Das war ja schon eindeutig!)

Das können unsere baden-württembergischen Schulen nicht gebrauchen. Der Absturz der baden-württembergischen Leis tungen bei den Schulen, der sich seit Jahren unaufhaltsam fort setzt, ist für die FDP in Baden-Württemberg dringender Hand lungsauftrag.

(Zuruf der Abg. Brigitte Lösch GRÜNE)

Wir können uns in Baden-Württemberg kein zweitklassiges Bildungssystem leisten. Wir wollen ein erstklassiges Bil dungssystem.

(Zuruf des Abg. Gerhard Kleinböck SPD)

Unser Gesetzentwurf ist der erste richtige Schritt in diese Richtung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Meine Damen und Her ren, jetzt haben wir keine Wortmeldungen mehr vorliegen. Die Aussprache ist beendet.

Ich schlage vor, dass wir den Gesetzentwurf Drucksache 16/7463 zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport überweisen. – Das ist so beschlossen.

Punkt 4 der Tagesordnung ist damit erledigt.

Ich rufe Punkt 5 der Tagesordnung auf:

Erste Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung – Gesetz zur Ausführung des Tierische NebenprodukteBeseitigungsgesetzes (AGTierNebG) – Drucksache 16/7780

Die Fraktionen sind übereingekommen, in der Ersten Bera tung auf die Aussprache zu verzichten. Auch die Regierung verzichtet auf die mündliche Begründung des Gesetzentwurfs. Deswegen schlage ich Ihnen vor, den Gesetzentwurf Druck

sache 16/7780 zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu überweisen. – Damit sind Sie einverstanden. Das ist so beschlossen.

Damit haben wir Punkt 5 der Tagesordnung erledigt.

Wir sind am Ende der heutigen Tagesordnung angekommen.

Wir treffen uns am 11. März um 10:00 Uhr wieder.

Ich danke Ihnen und schließe die Sitzung.

Schluss: 13:25 Uhr

Anlage

Vorschlag

der Fraktion der FDP/DVP

Umbesetzung im Notparlament

Ausschuss Funktion scheidet aus tritt ein