Protocol of the Session on July 20, 2016

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Das war nicht die Fra ge! – Zuruf des Abg. Martin Rivoir SPD)

Ich komme gleich darauf. – Wir befassen uns nicht nur bei Parteitagen, sondern regelmäßig auch bei Fraktionssitzungen mit Inhalten und wichtigen Vorhaben.

(Zuruf des Abg. Wolfgang Drexler SPD)

Jetzt will ich einmal auf die Vorhaben eingehen, weil ständig sozusagen eine Kurve darum gemacht wird.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Fraktionsvorsitzen der – –

(Abg. Reinhold Gall SPD: Die Antwort fehlt noch!)

Sind Sie gegen eine Ver besserung der Werkrealschule? Sind Sie gegen ein Gebäude sanierungsprogramm, das abhängig sein wird vom Bund?

(Abg. Peter Hofelich SPD: Die Antwort! – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Flughafen!)

Sind Sie gegen Ressourceneffizienz, Wohnraumförderung oder – es wurde vom Kollegen Schwarz angesprochen – –

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Flughafen! – Abg. Ga bi Rolland SPD: Bundesmittel! – Weitere Zurufe von der SPD)

Ja, ich komme jetzt auf landespolitische Vorhaben zu spre chen.

(Zuruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD)

Sehen Sie, da steht: Wohnraumförderung – natürlich oft auch in Kofinanzierung vom Bund abhängig.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Natürlich!)

Soll ich Ihnen einmal etwas sagen? Herr Gabriel trifft sich in Berlin regelmäßig mit Frau Merkel,

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Tengel mann! – Zurufe von der SPD)

mit Herrn Seehofer, trifft Absprachen, übrigens – völlig rich tig dargestellt – oft auch im Vermittlungsausschuss, und dann wird erst am Sitzungstag des Bundesrats mit Protokollerklä rung das bekannt gegeben,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Es wird immer schlim mer!)

was man vorher geheim besprochen hat. Das gehört zum Handwerk der Politik.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Zuruf des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP – Glocke des Präsidenten)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn Sie Fragen stellen, dann sollten Sie auch zu hören, wenn die Antworten gegeben werden.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Wir haben zugehört, aber er hat keine Antworten gegeben!)

Ich will jetzt schon ein mal darauf eingehen. Jetzt will ich Ihnen einmal etwas sagen.

Herr Fraktionsvorsitzen der, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Räpple?

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Aber zuerst die Ant wort! – Gegenruf des Abg. Martin Rivoir SPD: Ge nau! – Abg. Sascha Binder SPD: Ich habe immer noch keine Antwort gekriegt!)

Wenn Sie sich einmal die Daten vor Augen halten und wissen, dass diese Verhand lungen zwischen den Parteien mit diesen Absichtserklärungen logischerweise vor dem 10. Mai abgeschlossen und unter zeichnet wurden, und sich bewusst machen, dass der Frakti onsvorsitzende erst deutlich danach gewählt wurde, merken Sie, dass ich zu dieser Zeit persönlich nicht den Inhalt gekannt haben konnte. Das hat etwas mit Logik zu tun.

(Vereinzelt Beifall bei den Grünen – Abg. Andreas Stoch SPD: Es geht um die Zeit danach!)

Auch danach, kann ich Ihnen versichern, Herr Kollege Stoch; seien Sie ganz beruhigt. – Nicht nur jetzt und nicht nur in den Fraktionssitzungen, auch die kommenden fünf Jahre werden wir uns über jedes einzelne Thema

(Zuruf von der SPD: Wieder keine Antwort!)

in aller Ruhe unterhalten, entscheiden, übrigens mit dem Ko alitionspartner abstimmen

(Zuruf des Abg. Sascha Binder SPD)

und zum Schluss in einer politischen Abwägung zu Entschei dungen gelangen. Das ist tägliches professionelles Handeln in der Politik, und so werden wir es machen.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Jetzt möchte ich aber schon, weil ich doch Unruhe spüre, sa gen: Zum beabsichtigten Digitalisierungspaket mit einem Vo lumen von 325 Millionen € habe ich kein Wort der Kritik ge hört.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Wolfgang Drexler: Wann haben Sie das erfahren?)

Ich gehe auch davon aus, dass Sie das nicht kritisieren, weil das eine wichtige Investition in die Zukunft sein wird. Oder nehmen wir die Ausstattung der Polizei.

(Zuruf von der SPD: War das jetzt Kritik an Ihrem Koalitionspartner? So habe ich das jetzt verstanden!)

Herr Kollege Gall schaut zu Recht ganz tief nach unten und blickt mich nicht an.

(Zuruf des Abg. Sascha Binder SPD – Unruhe)

Das ist mir klar. Denn er muss in diesem Zusammenhang na türlich geradezu Schmerz empfinden, weil er weiß: Das wäre schon zu seiner Zeit wichtig und nötig gewesen. Wir machen das jetzt. Das ist der Unterschied in diesem Punkt.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Zuruf des Abg. Sascha Binder SPD)

Nehmen Sie die Infrastruktur – Straße, Schiene, Hochbau, Hochschulen –: 500 Millionen €.

(Zuruf des Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU)

Das sind natürlich Absichten für investive Maßnahmen, die diesem Land und der Zukunft dieses Landes dienen.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Nein!)

Deshalb haben Sie kein Wort zu den wirklichen Inhalten die ser Abrede gesagt.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Wenn ich jetzt auf diese Form der ergänzenden Ergebnissi cherung eingehe,

(Lachen der Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP und Sascha Binder SPD – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rül ke FDP/DVP: „Ergänzende Ergebnishilfe“!)

dann ist es nun so: Es gehört zum Handwerk, was überhaupt nicht selten ist. Es ist in einer Koalition nämlich Alltag, wenn man professionell arbeitet.