Protocol of the Session on March 7, 2013

Zu diesen Kosten von 930 Millionen € gehören auch die Kos ten, die aus Stresstest und Schlichtung resultieren, meine Da men und Herren.

(Beifall von den Grünen)

Dieser Beschluss ist offensiv kommuniziert worden, öffent lich,

(Zuruf von der CDU: Wo?)

in Schreiben an Aufsichtsratsvorsitzende. Herr Ramsauer weiß es, auch Herr Grube und Herr Kefer wissen es. In sämtlichen Gesprächen wurde dies immer wieder kommuniziert, und es wird allerhöchste Eisenbahn, dass diejenigen, die das Projekt vorantreiben, diesen Beschluss zur Kenntnis nehmen und ihn akzeptieren.

(Beifall bei den Grünen – Abg. Peter Hauk CDU: Das ist eine einseitige Meinungsäußerung!)

Deshalb, meine Damen und Herren, kann ich nur sagen: Wenn der „Schwarze Peter“ Ramsauer heute Morgen über dpa ver lauten lässt, dass das Bahnfahren nicht teurer werden dürfe, nur weil sich ein einzelnes Land seiner Verantwortung entzie he,

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Unglaublich!)

kann ich nur sagen: Ihr „Schwarzer Peter“ hat die Peilung vollkommen verloren.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Aber da wir ja nicht nur kritisieren, sondern auch konstrukti ve Vorschläge unterbreiten,

(Zuruf von der CDU: Das ist ja etwas ganz Neues!)

schlagen wir Herrn Ramsauer vor, endlich einmal sein Navi einzuschalten. Vielleicht findet er dann wieder ein bisschen Orientierung, meine Damen und Herren.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zuruf des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP)

Sie haben gerade angesprochen, dass sich auch das Land für diesen Kostendeckel eingesetzt habe. Ja, auch Sie haben das getan. Das ist noch gar nicht so lange her. Sie haben 2007 ein mal in einem Antrag gefordert, dass die Bundesregierung, die Bahn, die Projektpartner anerkennen sollen, dass das Land mit 930 Millionen € wirklich einen großen Beitrag leistet. Das gilt unseres Erachtens auch heute noch. Es ist wirklich ein großer Beitrag, und es ist ein Beitrag, bei dem – auch in Anbetracht der Haushaltssituation – nicht mehr geht.

(Beifall bei den Grünen)

Gerade Sie, Herr Hauk, und Ihre Kolleginnen und Kollegen waren es, die bei den Haushaltsberatungen immer gesagt ha ben, das Land solle weniger ausgeben. Dann sollten Sie zu mindest Ihre eigene ursprüngliche Position, dass nämlich der Kostendeckel gelte, halten.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Sie haben es nicht nur 2007 gesagt, Sie haben es auch nach der Schlichtung noch gesagt, Herr Kollege Hauk.

(Abg. Peter Hauk CDU: Natürlich!)

Ich zitiere Aussagen von Ihnen am 23. November 2011 im Plenum:

(Abg. Peter Hauk CDU: Da gibt es einen Landtags beschluss! – Gegenruf des Abg. Claus Schmiedel SPD: Dann muss man auch dabei bleiben! – Gegen ruf der Abg. Nicole Razavi CDU: Das tun wir doch!)

Damit ist eines klar: Der Kostenrahmen wird eingehal ten.

Das haben Sie damals noch, wie viele andere auch, geglaubt. Weiter haben Sie gesagt:

(Abg. Nicole Razavi CDU: Es geht nur um die zu sätzlichen Kosten!)

Das Risiko für das Land Baden-Württemberg ist über schaubar. Denn es gibt den Kostendeckel.... Auch wir ha

ben immer erklärt, dass wir nicht über den Kostendeckel hinaus finanzieren werden.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Sie bringen alles durch einander!)

Dabei sollten Sie bleiben, Herr Kollege Hauk. Wir tun es.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Wie gesagt: nach der Schlichtung.

Auch Sie, Herr Kollege Haußmann, haben am 8. Dezember 2011 nach der Schlichtung – auch nach der Volksabstimmung – hier im Plenum gesagt:

Wir sind uns sicherlich über alle Fraktionen hinweg ei nig, dass das Land Baden-Württemberg möglichst nicht mehr als die 930 Millionen € zahlen soll.

(Zurufe von den Grünen: Ah!)

Auch Sie sollten bei dieser Position bleiben.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Wir bleiben bei dieser Position, meine Damen und Herren.

Der Aufsichtsrat hat im Wissen um diese Position am Mon tag die Entscheidung getroffen, Stuttgart 21 trotz des erwei terten Kostenrahmens zu finanzieren. Dann müssen aber an dere ihren Beitrag leisten. Das Land leistet genug, meine Da men und Herren.

(Beifall bei den Grünen und des Abg. Claus Schmie del SPD)

Weil hier gerade von der Kollegin Razavi noch einmal darge stellt worden ist, was das Land alles tun soll, noch einmal zur Klarstellung: Bauherr dieses Projekts ist nach wie vor die Bahn,

(Abg. Nicole Razavi CDU: Und Projektpartner ist das Land!)

nicht das Land Baden-Württemberg. Das Land Baden-Würt temberg leistet einen finanziellen Beitrag.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Genau!)

Bauen muss die Bahn. Da sollten Sie die Verantwortlichkei ten nicht vermischen, Frau Kollegin.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Glocke der Präsidentin)

Frau Kollegin Sitzmann, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abg. Kunzmann?

Vielen Dank, Frau Sitz mann, für das Zulassen der Frage. – Sie haben gerade den Be schluss der Landesregierung vom September 2011 erwähnt, nicht mehr an Kosten zu tragen. Jetzt haben Sie seitens der Landesregierung im Anschluss – das war vor etwa einem Jahr – einen Filderdialog initiiert, der letztlich zu der Lösung „Fil derbahnhof plus“ geführt hat, die die Projektpartner dann ak zeptiert haben.

Meine Frage ist: Würden Sie sagen, dass beispielsweise Plä ne, die jetzt über die Antragstrasse hinausgehen – das ist ja letztlich der „Filderbahnhof plus“ –, auch unter den Kosten deckel fallen, oder gibt es da nicht auch eine Verpflichtung des Landes, Mehrkosten zumindest mitzufinanzieren?

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU und des Abg. Jochen Haußmann FDP/DVP)