Protocol of the Session on December 12, 2012

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja! Wunderbar! – Abg. Klaus Herrmann CDU: Aber nicht die Mehrheit im Ludwigsburger Gemeinderat!)

Also sollte man einmal die Realität zur Kenntnis nehmen. Wenn Sie sie zur Kenntnis nehmen, dann können wir darüber reden. Dann kann man sich zusammensetzen.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Eine Schule für al le ist Ihr Ziel!)

Aber Sie sollten aufhören, zu unterstellen – das macht der Herr Rülke; das haben nicht Sie gemacht –, wir wollten das Gymnasium schleifen. Was für ein Unsinn. Mit Ihnen braucht man ja gar nicht weiterzureden.

Wir machen,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Eine Schule für al le ist Ihr Ziel!)

dass es das Gymnasium gibt und daneben auch die Gemein schaftsschule, die auch den gymnasialen Standard anbietet – selbstverständlich –, denn längeres gemeinsames Lernen heißt, dass man in der Gemeinschaftsschule einen Hauptschulab schluss und einen Realschulabschluss machen kann und an die Oberstufe anknüpfend das Abitur anstreben kann, entwe der an der Gemeinschaftsschule oder am Gymnasium. Was wir aber nicht machen, ist eine Fortsetzung des alten Systems, dass man es nach der vierten Klasse durch eine verbindliche Grundschulempfehlung festlegt und den Kasten zumacht. Welcher Abschluss angestrebt wird, entscheidet man mit den Schülern und Eltern am Ende der Schullaufbahn, wenn man sich dem Abschluss nähert.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Wie bereitet man vor? – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Dann wird ein guter Schulabschluss an der Gemeinschafts schule angeboten und wird auch realisiert.

Deshalb: Wenn Sie akzeptieren, dass das längere gemeinsa me Lernen die Grundlage der zweiten Säule ist, dann können wir darüber reden. Ansonsten müssen wir es halt allein ma chen.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie wollen doch ei ne Schule für alle! Eine Schule für alle wollen Sie! – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Eines wollte ich noch zurechtrücken. Sie diffamieren und schrecken auch nicht vor der Verbreitung von Unwahrheiten zurück, wenn es um den Bürgerdialog im Zusammenhang mit dem Nationalpark geht. Es ist schon sehr merkwürdig, dass Sie behaupten, da fände kein Dialog statt und Minister Bon de sei nicht unterwegs. Er ist dutzendfach unterwegs.

(Zurufe der Abg. Peter Hauk und Karl-Wilhelm Röhm CDU)

Wir haben selbst in Bad Wildbad eine große Veranstaltung ge macht, nicht mit Indoktrination, sondern in der Art, dass wir Vertreter anderer Nationalparks, die Geschäftsführer, geholt haben, damit sie als Dialogpartner zur Verfügung stehen. Wir haben darüber gesprochen: Wie geht man mit den Verände rungen um? Wie reagiert man auf Probleme, und wie hat sich das entwickelt?

Das ist ein Dialog, der informiert. Ein Dialog – wenn ich in einen Bürgerdialog eintrete – setzt aber natürlich auch voraus, dass ich weiß, was ich will. Ihr Problem ist doch, dass Sie nicht wissen, ob Sie dafür sein sollen oder dagegen.

(Abg. Thomas Blenke CDU: Sind Sie ergebnisoffen?)

Deshalb tappen Sie da auch herum, werfen mit Nebelkerzen um sich und regen sich auf über die Art des Dialogs, anstatt zu sagen, wofür Sie eigentlich sind. Was sind Ihre Positionen?

(Zuruf des Abg. Thomas Blenke CDU)

Weil Sie die nicht haben, toben Sie auf Nebenkriegsschauplät zen herum.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abg. Dr. Rapp? – Herr Dr. Rapp, bitte.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: War das jetzt ein Ja oder ein Nein?)

Das war ein Ja. Das ist ja klar.

(Zuruf: Das war ein „Meinetwegen“!)

Herr Schmiedel, Ihre Kollegin Sitzmann hat vorhin wort- und trickreich erklärt, wie Bürger beteiligung geht. Sie fangen jetzt auch damit an. Es wurde uns vorhin gesagt, dass das Ganze ein offener Prozess sei.

Jetzt weiß ich nicht, inwieweit Sie in der Lage sind, zu reflek tieren: Wenn man von vornherein hingeht und sagt: „Wir wol

len ausschließlich einen Nationalpark“ – als Zielsetzung ist das okay –, und gar keine Alternativen anbietet, wie können dann die Leute Alternativen wählen?

(Abg. Thomas Blenke CDU: Das ist die Frage!)

Wir werben für ein Projekt, das in unserem Koalitionsvertrag steht.

(Zuruf des Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU)

Da gibt es gar kein Geheimnis. Wir gehen nicht hin und war ten, bis da vor Ort irgendetwas entsteht, was man haben will, sondern wir haben eine Vorstellung, für die wir werben. Wenn wir eine Mehrheit der Bürgerschaft dafür gewinnen, dann wird das auch gemacht. Wenn eine Mehrheit der Bürgerschaft da gegen aufsteht, dann wird man das nicht machen, denn dann kommt dabei nichts Gescheites heraus.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Bürger schaft vor Ort! – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Das ist doch nichts anderes als bei Stuttgart 21 – nur gab es da halt zwei Positionen –, wenn man für etwas wirbt und dann schaut, ob man eine Mehrheit bekommt. In diesem Fall wird es dort entschieden. Das sind halt die Spielregeln bei diesem Projekt. Deshalb ist es auch ganz offen und transparent.

Was ich selbst jetzt bei den Diskussionen erlebe – übrigens ganz direkt; wir gehen noch einmal nach Baiersbronn –, ist, dass man – auch seitens der Gegner, die man dort trifft, die skeptisch sind, oder der Leute, die Fragen haben –

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Geht der Herr Bon de mit?)

froh ist, dass man dort ist und diesen Prozess organisiert. Des halb verstehe ich nicht, weshalb Sie da so herummosern. Ich verstehe das gar nicht.

(Abg. Dr. Patrick Rapp CDU: Da sage ich nur Dan ke schön!)

Okay. Dann ist die Frage beantwortet.

(Lachen bei der CDU – Abg. Thomas Blenke CDU: Das war keine Antwort! Die Frage ist, ob sie gehört werden! Ich möchte eine Werbetour ablehnen!)

Unterm Strich: Finanzpolitisch gibt es keine Alternative von Ihnen in den wichtigen gesellschaftpolitischen und in den wichtigen wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Sie haben ja, wie ich festgestellt habe, ein ungeklärtes Verhältnis zur Energiewende. Das Wichtigste bei der Energiewende ist die Verlässlichkeit, und das wollen Sie gerade jetzt infrage stel len.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Genau! Der Preis steigt verlässlich!)

Das erinnert daran, dass Sie auch schon einmal aus dem Atom ausstieg ausgestiegen sind, um dann zehn Jahre später wieder einzusteigen.

Wir bleiben bei der verlässlichen Energiewende. Wir greifen die gesellschaftspolitischen Herausforderungen in der Bil

dungspolitik, in der Arbeitsmarktpolitik auf. Sie vertreten die Politik von gestern,

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Die Preise von ges tern!)

und deshalb sind Sie zu Recht in der Opposition und wir in der Regierung.

(Beifall bei der SPD und den Grünen)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, mir liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Doch! Wir dürfen noch einmal! Der Ministerpräsident hat ge sprochen!)

Nein, die Mitteilung des Herrn Ministerpräsidenten fällt nicht unter diese Regelung. Der Ministerpräsident hat mitge teilt, dass er geht. Das war ein Akt der Höflichkeit, durch den keine Debatte ermöglicht wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen – –