Protocol of the Session on November 14, 2012

(Zurufe: Ja! – Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Zu hoch!)

Ich habe gesagt: Wir müssen daran arbeiten,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ich frage noch ein mal: Was geschieht bis dahin?)

dass es eine Vereinbarung auf europäischer Ebene gibt. Ich habe Ihnen die Zahlen genannt. Die Zahlen, die Sie in den Raum gestellt haben, sind falsch.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Dann geht viel Geld verloren!)

Ich habe Ihnen gesagt: Wenn Sie der Meinung sind, dass Steu ern Strafzahlungen sind,

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Genau! – Abg. Wolf gang Drexler SPD: Eben!)

dann wünsche ich Ihnen in Zukunft viel Vergnügen. Das ha ben Sie doch gerade gesagt.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Das ist eine Unverschämtheit, so etwas zu unterstellen! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie begünstigen weiterhin die Hinterziehung! Das ist Ihre Politik!)

Sie haben das als „Strafzahlung“ bezeichnet. Wenn Menschen, die ihr Geld am Fiskus vorbei in die Schweiz gebracht haben, jetzt nachträglich besteuert werden sollen,

(Abg. Peter Hauk CDU: Es sind Vermögen, die be steuert werden! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie ermöglichen das weiterhin!)

dann ist das aber keine Strafzahlung, dann ist das nur recht und billig.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Abg. Wolfgang Drexler SPD: So ist es! – Zuruf des Abg. Alexander Salomon GRÜNE)

Weil sie aber weniger zahlen müssen als diejenigen, die ihr Geld hier haben, ist es nicht gerecht. Wir lehnen das ab, mei ne Damen und Herren.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Aber Sie ermöglichen weiter hin Steuerhinterziehung! Sagen Sie das auch dazu!)

Ganz klar geworden ist mir also nicht, was Sie eigentlich wol len, Herr Hauk. Sie haben jetzt über Steuererhöhungen usw. gesprochen.

(Abg. Thomas Marwein GRÜNE: Er will nur spie len! – Heiterkeit bei Abgeordneten der Grünen und der SPD)

Sie wissen: Das wird auf Bundesebene entschieden.

(Abg. Peter Hauk CDU: Es war der Finanzminister! Das hat doch er gebracht! Sagen Sie es doch!)

Es wird auf Bundesebene entschieden, aber – –

(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Jetzt untergraben Sie doch nicht Ihren eigenen Finanzminister! Das macht man doch nicht!)

Wenn ich den Satz zu Ende sprechen könnte,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Das geht bei der CDU nicht!)

dann wüssten Sie auch, worauf ich hinauswill. Das wäre eine Variante.

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der SPD – Abg. Andreas Stoch SPD: Edith, mach kurze Sätze! – Zuruf: Da bin ich ja gespannt!)

Diese Koalition ist der Ansicht, dass wir die dringend notwen digen Aufgaben, die wir im Land und im Bund zu leisten ha ben, mit der derzeitigen Finanzausstattung

(Abg. Peter Hauk CDU: Aha!)

nicht leisten können.

(Abg. Peter Hauk CDU: Jetzt stimmt nur die Einnah me-Ausgaben-Rechnung nicht!)

Wir sind der Ansicht, dass diejenigen, die mehr verdienen, auch einen höheren Beitrag leisten können, meine Damen und Herren.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Zuruf des Abg. Helmut Walter Rüeck CDU)

Deshalb ist es kein Geheimnis, dass wir dafür eintreten, dass der Spitzensteuersatz erhöht wird, weil wir diese Mehreinnah men dringend brauchen. Da sage ich gar nichts Neues. Es ist öffentlich bekannt: Die SPD und die Grünen stehen auch auf Bundesebene dafür, dass der Spitzensteuersatz erhöht wird,

(Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: Und Herr Geißler! – Gegenruf des Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Guter Mann!)

damit wir wichtige Zukunftsaufgaben finanzieren können. Da zu gehört beispielsweise die Bildung.

Sie haben das jetzt mit den Steuersätzen ein bisschen durch einandergebracht.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Mal wieder!)

Wie unterscheiden sich Spitzensteuersatz und Grenzsteuer satz?

(Zuruf von der SPD: Sehr gut, Edith!)

Ein Beispiel: Ein Alleinverdienender, Alleinstehender, der 53 000 € im Jahr verdient, muss

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Nach Abzug von Freibeträgen!)

nach Abzug von Freibeträgen – für jeden Euro, der über die ser Summe liegt, einen konstanten Grenzsteuersatz von 42 % zahlen, aber darunter nicht. Also: Grenzsteuersatz, Spitzen steuersatz – da ist ein Unterschied. Das sollten Sie bei Ihren Reden beachten, meine Damen und Herren.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

Eine weitere Information, die Sie scheinbar nicht haben, ist die Antwort auf die Frage: Woher kommt die Lücke? Ich freue mich, Herr Kollege Rülke, dass Sie unser „Infogrün“ gelesen haben.

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Nicht verstanden! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Verstanden hat er es leider nicht!)

Darin steht es nämlich genau richtig:

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: In entlar vender Ehrlichkeit!)

Die Lücke beträgt 2,5 Milliarden €. – Wollen Sie es lernen oder nicht?

(Heiterkeit und Beifall bei den Grünen und Abgeord neten der SPD – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/ DVP: Frau Sitzmann, die, die bei Ihnen etwas lernen, sind arm dran!)

Wenn Sie meinen, Sie müssten sich mit solchen Bemerkun gen hier hervortun, dann ist das Ihre Sache.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Seien Sie doch ein mal eine geduldige Lernbegleiterin!)

Die Lücke entsteht dadurch, dass die Ausgaben, wie Sie zu Recht vorgelesen haben, um 1,9 Milliarden € steigen: