Protocol of the Session on November 14, 2012

(Beifall bei der CDU – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Bravo!)

Angesichts der fiskalischen Springflut, die Sie derzeit – –

(Lachen bei den Grünen und der SPD)

Meine Damen und Herren, stimmt das etwa nicht? Ich kom me gleich noch dazu.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: „Springflut“!)

Es ist eine Springflut. Sie hält Sie derzeit noch deutlich über Niedrigwasser. In dieser Zeit müssten Sie es eigentlich prob lemlos schaffen, ohne neue Schulden auszukommen.

(Beifall bei der CDU)

Jetzt will ich noch ein paar Takte zum Thema Altlasten sagen.

(Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: Sie sind eine!)

Sie behaupten immer, alles sei nicht durchfinanziert, alles sei schwierig, Sie könnten deshalb vieles nicht einhalten. Sie sind ratlos.

(Zuruf von der CDU: Das stimmt!)

Die mittelfristige Finanzplanung des Jahres 2010 sah für das Jahr 2013 eine Deckungslücke von 3,3 Milliarden € und für das Jahr 2014 eine Deckungslücke von 3 Milliarden € vor. Das waren die offenen Posten, die in der Tat im Jahr 2010 bei der Erstellung der mittelfristigen Finanzplanung nicht durchfinan ziert waren. So weit,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: So schlecht!)

so schlecht, kann man sagen.

(Vereinzelt Heiterkeit)

Das war 2010. So weit, so besser haben sich die Steuerein nahmen entwickelt. In der mittelfristigen Finanzplanung wa ren bei der damaligen Deckungslücke für das Jahr 2013 26,4 Milliarden € und für das Jahr 2014 27,4 Milliarden € an Steu ereinnahmen geplant. Welche Steuereinnahmen sind aber – Stand heute – im Jahr 2012 für die Jahre 2013 und 2014 zu erwarten? Es sind 30,1 Milliarden € Steuereinnahmen für 2013

(Zuruf von der CDU: Aha!)

und 31,0 Milliarden € Steuereinnahmen für 2014. Das ist ein Plus von jeweils 3,7 Milliarden € respektive 3,6 Milliarden €. Das heißt, die damalige Deckungslücke ist längst durchfinan ziert.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Bravo!)

Sie hätten sogar noch Luft.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Was? Luft?)

Sie hätten in diesem Jahr und im Jahr 2013 noch Luft in Hö he von 400 Millionen € und im Jahr 2014 in Höhe von 600 Millionen €, um einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Da müssen Sie den Länderfinanzausgleich abschaffen! – Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das wären der Weg und die Lösung gewesen, um einen Alternativhaushalt aufzu stellen.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Können Sie das einmal erläutern?)

Wenn Sie die Zahlen nicht verstehen, Herr Schwarz, emp fehle ich Ihnen einen Blick in die Unterlagen. Da werden Sie dann schlauer.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Hauksche Mär chenstunde!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Weichenstellun gen, die Sie im Zuge Ihrer großzügigen Wahlversprechungen vorgenommen haben, führen uns in eine Sackgasse.

Wir hätten dies anders gemacht. Wir hätten die Studiengebüh ren nicht abgeschafft,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: So ist es!)

wir hätten ein Lebensarbeitszeitkonto eingeführt,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Richtig! Ganz wichtig!)

und wir hätten keine Doppelstrukturen von G 8 und G 9 er richtet.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jawohl! Das wird noch Millionen kosten! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Haben wir nicht gemacht!)

Wir hätten keine Einheitsschule eingeführt.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Das haben wir auch nicht gemacht! Es gibt keine Einheitsschu le, Herr Kollege!)

Sie können das doch nicht im Ernst bestreiten. Sie erstellen Einheitsbildungspläne. Das wird hier gerade moniert – zu Recht –, von den Verbänden, von den Eltern. Sie wollen den Einheitslehrer. Da kann man doch von nichts anderem spre chen als von der Einheitsschule. Eine andere Möglichkeit gibt es doch nicht.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Sie haben Personalstellen für „Parteisoldaten“ in Hülle und Fülle geschaffen. Auch dieses wäre nicht passiert.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jawohl! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Meine Güte! – Glocke des Präsidenten)

Ja, es ist wahr, Herr Sckerl. Auch Ihre Empörung reicht da bei nicht aus.

(Zurufe der Abg. Helmut Walter Rüeck und Volker Schebesta CDU – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Das ist nicht zum Aushalten! – Zuruf: Glaubt nicht, dass wir den Zeller eingestellt hätten! – Gegenruf: Er hätte euch aber gutgetan! – Heiterkeit – Glocke des Präsidenten)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit Ihren vermeint lichen politischen Schwerpunktsetzungen blähen Sie den Haushalt in den nächsten beiden Jahren um sage und schrei be 16 % auf. 16 % in zwei Jahren – oder drei Jahren, wenn man 2012 einrechnet.

(Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Das muss man sich einmal vorstellen!)

Das muss erst einmal einer nachmachen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Baden-Württemberg war das Land der Häuslebauer, ein Sym bol für Sparer und Schaffer. Wir haben Ihnen bei der Regie rungsübergabe ein solides Haus übergeben,

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Bravo! – Widerspruch bei der SPD – Zuruf von der SPD: Nichts haben Sie!)

ein festes Fundament,

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Vor dem die Gläu biger Schlange standen! – Unruhe – Glocke des Prä sidenten)

dicke Mauern, Stein auf Stein gebaut.