Das trat in Ihrer parlamentarischen Arbeit überall zutage, ob als frauenpolitische Sprecherin, ob in Bildungsfragen, ob im Europaausschuss, ob als stellvertretende Fraktionsvorsitzen de.
Zudem haben Sie bewiesen: Wer die Universitätsstadt Tübin gen im Landtag vertritt, tut erstens sich und zweitens unserem Land etwas Gutes, wenn dieses geografische Herkommen ein wissenschaftspolitisches Engagement zur Folge hat. Ganz herzlichen Dank dafür.
Lieber Kollege Pauli, auch bei Ihnen erzwingt die Unverein barkeitsregelung den Rückzug aus dem Landtag.
so porträtierte Sie kürzlich ein Journalist. In der Tat: Eigenen Urteilen zu folgen, das war Ihnen nie zu unbequem. Ihre Sper rigkeit – auch in Form selbst gezeichneter Karikaturen – machte Sie aber keine Sekunde unsympathisch; im Gegenteil.
Jedes Parlament braucht Abgeordnete wie Sie als urdemokra tisches Lebenselixier. Umso wichtiger ist deshalb, anerken nend herauszustellen, dass Sie im Ständigen Ausschuss und speziell als Medienpolitiker durch fundierte Arbeit einen vor züglichen Ruf im Parlament erworben haben. Herzlichen Dank dafür.
Auch Ihr prall gefüllter Fundus an Kompetenzen, liebe Kol legin Dr. Stolz, wird nicht ohne Weiteres zu ersetzen sein. Pro movierte Ärztin und – wer hat es parat, liebe Kolleginnen und Kollegen? – diplomierte Volkswirtin, vierfache Mutter und langjährige kommunalpolitische Erfahrung, das ist eine Pre miumgrundausstattung für die Landespolitik gewesen.
Schon Mitte 2004 wurden Sie stellvertretende Fraktionsvor sitzende, im Herbst 2005 Staatssekretärin im Kultusministe rium und im Januar 2006 Sozialministerin bis zum Jahr 2011.
Sozialpolitik auf Landesebene ist einerseits Kärrner-, ande rerseits Präzisionsarbeit. Es bedarf dazu einer authentischen inneren Verbundenheit mit den Themen dieses Ressorts und eines couragierten Gespürs für die menschliche Seite der po litischen Fragen. Beides hat Sie, Kollegin Dr. Stolz, ausge zeichnet. Herzlichen Dank.
Auch Sie, Kollege Schneider, zollen der Unvereinbarkeitsre gelung Tribut. Als künstlerisch-sakrale Schöpfung ist das „Herrgöttle von Biberach“ in Bayerisch-Schwaben beheima tet. Als weltlich-politische Kategorie handelt es sich um die durchdringende Verbindung von Landrat und Landtagsabge ordnetem im Wahlkreis 66.
Sie, Kollege Schneider, haben dieses Selbstverständnis mo dern interpretiert – ohne barocke Opulenz, aber mit zielge richtetem Gestaltungsdrang und deshalb erfolgreich. Als Prä sident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg bleiben Sie unserem öffentlichen Leben erhalten, worüber wir uns sehr freuen – und das nicht nur, wenn wir für gemeinnützige Zwe cke auf Sponsorensuche sind. Herzlichen Dank.
In elfeinhalb bzw. in zehneinhalb Jahren sind unser leider er krankter Kollege Wolfgang Jägel und Sie, Kollege Hollen bach, in allerbestem Sinn Teil unseres Inventars geworden. Was Sie beide jeweils an Sachverstand und Mentalität beige steuert haben, vitalisierte unsere Arbeit.
Beim Kollegen Jägel waren es das Wissen und die Denkwei se eines Ingenieurs und das zupackende Wesen eines mittel ständischen Unternehmers. Damit hat er den Beratungen des Innen-, des Umwelt- sowie des Finanz- und Wirtschaftsaus schusses entsprechende Impulse verliehen. Herzlichen Dank.
Bei Ihnen, lieber Kollege Hollenbach, muss man nur zweier lei erwähnen: klassische Verwaltungsausbildung und 40 Jah re Bürgermeister einer 6 000-Einwohner-Kommune. Mit an deren Worten: Da geht ein Großmeister pragmatischen Han delns, einer, dem niemand, quer durch alle Bereiche des All tags, ein X für ein U verkaufen konnte, einer, der als Finanz politiker demonstriert hat, dass Akribie kein Hemmschuh, son dern ein Laufschuh nachhaltigen politischen Arbeitens ist. Herzlichen Dank.
Fünf Kolleginnen und Kollegen scheiden nach zwei Wahlpe rioden aus ihrem Mandat. Wenn wir überlegen, wie viel seit 2006 in der Welt, in Deutschland und bei uns in Baden-Würt temberg geschehen ist, dann wird offensichtlich, dass auch ih nen größte Anerkennung gebührt. Entsprechend respektvoll nenne ich die Namen:
Kollegin Heberer: kunstsinnige Vorsitzende des Wissen schaftsausschusses, ausgestattet mit allem Erforderlichen: Af finität zum Metier, Argumentationsstärke, Offenheit für Un konventionelles. Herzlichen Dank.
Kollege Lehmann: Vorsitzender des Bildungsausschusses und als Pädagoge aus Berufung Garant der Fachlichkeit und der Sachlichkeit in einem Kernbereich der Landespolitik. Herzli chen Dank.
Kollege Locherer: gekommen als Bürgermeister der Muster kommune Amtzell im württembergischen Allgäu, bei uns auf gestiegen zum „papstgleichen“ Fachmann für sämtliche Fra gen des ländlichen Raums. Herzlichen Dank.
Kollege Raab, heute auch leider erkrankt: überzeugter und deshalb überzeugender Sozialpolitiker mit der richtigen Kom
bination aus Sensibilität und ordnungspolitischer Geradlinig keit, ein parlamentarischer Leistungsträger, der nie das „gro ße Rad“ drehen wollte, aber gerade deshalb etwas bewegt hat. Herzlichen Dank.
Kollegin Dr. Splett: in der letzten Wahlperiode scharf analy sierende Umweltpolitikerin mit wissenschaftlichem und be ruflichem Hintergrund, in dieser Wahlperiode Staatssekretä rin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie ent schlossene Lärmschutzbeauftragte. Und nun? Die Zukunft ist auf jeden Fall der „Raum Ihrer Möglichkeiten“. Herzlichen Dank.
Den Kollegen Fritz und Pröfrock, den Kolleginnen Schneide wind-Hartnagel und Schiller sowie dem Kollegen Tschenk sa gen wir nach fünf Jahren nicht lediglich Adieu, sondern auch, dass wir ihr Politikverständnis und ihre inhaltliche Arbeit sehr schätzen gelernt haben: beim Kollegen Fritz im verzweigten Feld der Bildungspolitik, beim Kollegen Pröfrock im Innen ausschuss und im NSU-Untersuchungsausschuss, bei der Kol legin Schneidewind-Hartnagel als stellvertretende Fraktions vorsitzende, in der Frauen- und in der Verbraucherschutzpo litik, bei der Kollegin Schiller in der Sozialpolitik und beim
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, aus jeder Fraktion sind nun Namen genannt, nur nicht aus der FDP/DVP-Fraktion. Dort kandidieren alle Kollegen wieder. Auch das ist, finde ich, wert, bemerkt zu werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, aus mindestens 27 exzel lenten Gründen habe ich Ihr Sitzfleisch jetzt aber genügend strapaziert. Ich möchte daher, dass wir nach fünf gemeinsa men Jahren, in denen wir miteinander gekämpft, gestritten, diskutiert, Argumente ausgetauscht, insgesamt aber alle mit einander Verantwortung für unser Land übernommen haben, nicht einfach nach 150 Plenarsitzungen auseinandergehen. Deshalb lade ich Sie nun herzlich zu einem zwanglosen Bei sammensein im Foyer ein.