Protocol of the Session on February 11, 2009

Für die FDP/DVPFraktion erteile ich Herrn Abg. Kluck das Wort.

(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Jetzt! Der bläst schon wie eine Dampfmaschine!)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Als liberale Partei hat die FDP nur wenige Generäle, wenn überhaupt, in ihrer Mitgliedschaft.

(Abg. Hans Georg Junginger SPD: Relativ viele! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Und Sie wollen einer davon sein!)

Deswegen haben wir auch nicht so viele Generalisten. Sie haben deswegen Verständnis dafür, dass auch wir unsere Redezeit aufteilen. Ich werde zu Problemen der allgemeinen Innenpolitik sprechen und der Kollege Bachmann dann zum Verkehr.

(Abg. Reinhold Gall SPD: „Zu Problemen“ ist gut!)

Probleme bereitet uns eigentlich nicht die Innenpolitik, sondern Probleme bereitet uns das, was Sie nicht einsehen wollen, Herr Kollege Gall. Sie, Herr Kollege Gall, und auch Sie, Herr Sckerl, sowie Sie, Herr Wölfle – bei Ihnen gehört ja die Integration auch irgendwie zum Verkehr –,

(Heiterkeit)

haben das ein bisschen hin und her gewendet.

Ich will noch einmal feststellen: Bei dieser Landesregierung ist die innere Sicherheit in guten Händen.

(Beifall bei der FDP/DVP – Abg. Werner Wölfle GRÜNE: Da wird er noch nicht einmal rot!)

Deshalb wird die FDP/DVP dann auch ihr Ja zu diesem Einzelplan 03 geben.

(Abg. Walter Heiler SPD: Völlig überraschend!)

Damit sorgen wir dafür, dass es auch in Zukunft dabei bleibt.

Es ist schon gesagt worden: 800 Polizeibeamte werden jährlich zusätzlich eingestellt. Damit reagieren wir auf die demografischen Entwicklungen. Wir geben der Polizei die notwendige technische Ausstattung, um Kriminalität auch in neuen Erscheinungsformen wirksam bekämpfen zu können.

Mit dem Polizeigesetz hat die Polizei das rechtliche Instrumentarium für nachhaltige Präventionsarbeit, für erfolgreiche Straftaten- und Verbrechensbekämpfung.

(Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Ich will hier noch einmal betonen: Die FDP/DVP will keine weitere Ausdünnung des Nichtvollzugspersonals bei der Polizei.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Sie haben aber doch im Haushalt minus 90 Stellen eingestellt! Das steht doch im Haushalt: minus 90!)

Für überdurchschnittlich erbrachte Effizienzrenditen brauchen wir – da hoffen wir auf Ihre Unterstützung, Herr Kollege Gall – einen landesweiten Ausgleich zwischen den Dienststellen. Der Herr Innenminister hat das freundlicherweise zugesagt. Wir können uns diesen Ausgleich auch nach dem Prinzip „Mittel statt Stellen“ vorstellen.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Sie haben 90 Stellen we- niger veranschlagt! – Zuruf der Abg. Ursula Hauß- mann SPD)

Mein Appell an die Opposition, mein Appell auch an Sie, Frau Haußmann: Helfen Sie bei den Etatberatungen mit, das alles finanziell abzusichern.

(Abg. Ursula Haußmann SPD: Ich habe gesagt, Ihre Rede gebe ich Polizisten! Die werden sich freuen!)

Wir Liberalen haben dafür gesorgt und werden dafür sorgen, dass unnötige Ausgaben unterbleiben, wie sie z. B. Onlinedurchsuchungen mit sich gebracht hätten.

(Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Wie Sie wissen, lehnen wir den „Landestrojaner“ nicht nur wegen eines unverhältnismäßigen Eingriffs in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger ab, sondern auch deshalb, weil hier das Kosten-Nutzen-Verhältnis in keiner Weise stimmt.

Wir achten immer und überall auf die Kosten. Deswegen werden wir auch aufpassen, dass die Erneuerung der Polizeidienstkleidung tatsächlich kostenneutral umgesetzt wird. Es wäre schön, wenn die Sozialdemokraten auch in Berlin auf die Effizienz, die Sie hier immer anmahnen, achten würden. Mir sträuben sich noch immer die Nackenhaare, wenn ich an diese unendliche Geschichte der Einführung des Digitalfunks denke. Da hat Otto Schily nichts zustande gebracht. Wolfgang Schäuble hat es dann mühsam ein bisschen angeschoben.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Ach! Das ist doch – –)

Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht. Da brauchen wir eine zügige und flächendeckende Umsetzung, damit wir keinen Flickenteppich und möglichst wenig Engpässe haben.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP und der CDU)

Das erfordert Mittel, die wir bereitstellen müssen.

Beim Katastrophenschutz, dessen Zustand Sie hier vollmundig beklagt haben,

(Abg. Reinhold Gall SPD: Da sind wir uns doch ei- nig, um Gottes willen! Das ist doch völliger Quatsch, was Sie da wieder erzählen!)

kosten uns die Berliner Fehlentscheidungen viel Geld. Denn Rot-Grün und Schwarz-Rot haben in zwei Bundesregierungen alles schleifen gelassen.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Ihre Fahrzeuge sind doch 30 Jahre alt, nicht die des Bundes! Da können Sie dreimal Abwrackprämie beantragen für die alten Kis ten! – Beifall bei Abgeordneten der Grünen – Abg. Thomas Blenke CDU: Das war jetzt gesundheitsge- fährdend! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU)

Wir haben jetzt einen riesigen Investitionsstau, den wir abarbeiten müssen. Die Landesregierung ist hier mit dem Investitionsprogramm auf dem richtigen Weg.

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die mit Gerede über Terroranschläge, Flugzeugabstürze, Zugunglücke und Naturkatastrophen Panikmache betreiben.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Sie gehören zu den Leuten, die Tag und Nacht übertreiben!)

Aber die Bevölkerung muss sich darauf verlassen können, dass wir gegen so etwas gewappnet sind. Das sind wir einfach auch der Motivation der vielen Helferinnen und Helfer und der vielen Feuerwehrleute schuldig.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Genau!)

Die Feuerwehrleute können sich auf die Millionen – es sind ungefähr 44 Millionen € – aus der Feuerschutzsteuer verlassen.

(Abg. Reinhold Gall SPD: 40 Millionen € stehen im Haushalt! Nicht so großzügig!)

Wir wollen ihnen auch durch neue Kostenerstattungsregelungen bei Verkehrsunfällen und Ähnlichem helfen.

(Beifall des Abg. Thomas Blenke CDU)

In diesem Zusammenhang sage ich allen freiwilligen Helferinnen und Helfern Dank für ihren Einsatz.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU)

Meine Damen und Herren, Sie wissen es, aber ich will es trotzdem noch einmal sagen: Im Mittelpunkt liberaler Politik steht immer der Mensch.

(Abg. Walter Heiler SPD: Ach! – Heiterkeit – Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Hans Georg Junginger: Hat er das bisher noch nicht gewusst? – Abg. Karl-Wil- helm Röhm CDU: Jetzt wissen wir das auch! – Un- ruhe)

Im Zuge der Konjunkturprogramme werden nun Milliarden für Infrastrukturmaßnahmen ausgegeben. Angesichts dieser Milliarden ist es wichtig, dass Vater Staat und Mutter Kommune darauf achten, die bei ihnen arbeitenden Menschen nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.

(Beifall der Abg. Beate Fauser FDP/DVP)

Die Dienstrechtsreform muss bald umgesetzt werden, jedoch so, dass es keine Sonderopfer für die Beamtenschaft gibt.