Protocol of the Session on June 4, 2008

Nur würde ich mir dann wünschen, dass Sie auch unserem Antrag zustimmen und nicht nur solche Phrasen dreschen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Durch diese Zeitungsberichte – das räume ich ein – war ich natürlich „angestochen“ und habe mir das Papier, das Sie auf Ihrem Landesparteitag verabschiedet haben, einmal besorgt und durchgelesen. Daraus möchte ich gern einmal eine Passage zitieren; denn ich finde, dass alle mitbekommen sollten, was Sie da machen. Ich zitiere aus dem von Ihnen verabschiedeten Papier:

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Das ist eine Werbe- veranstaltung für die FDP! – Zuruf des Abg. Helmut Walter Rüeck CDU)

Im Bereich der Windenergie gibt es in den Mittelgebirgs lagen... durchaus windhöffige Lagen, die sich als Wind kraftstandorte sehr gut eignen. Zahlreiche Windräder ste hen allerdings auf suboptimalen Standorten.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Aha!)

Jetzt kommt’s:

Hintergrund ist, dass die von den Regionalverbänden aus gewiesenen Vorranggebiete nicht immer nach dem Leit kriterium Windhöffigkeit ausgewiesen wurden.

Stimmt, kann ich nur sagen.

(Zuruf des Abg. Thomas Knapp SPD)

Bei künftigen Planungen sollte jedoch die erforderliche Windhöffigkeit Voraussetzung für die Ausweisung von Vor ranggebieten sein. Sinnvoll wäre allerdings, künftig die konkreten Voraussetzungen der Eignung eines Standorts einzelfallbezogen zu prüfen. Dabei sollte es auch möglich sein, in Einzelfällen auf günstigen Standorten auch au ßerhalb eines Vorranggebiets eine Genehmigung zu er teilen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Genau dies steht in unserem Antrag, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Zuruf des Abg. Hagen Kluck FDP/DVP)

Wenn Sie etwas in der Hose haben, dann stimmen Sie unserem Antrag in dieser Frage zu.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Wer ist Frau Hom- burger? Ich kenne nur Hamburger! – Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Fragen Sie doch Frau Hombur- ger, ob sie zustimmt! Wir tun es auf jeden Fall nicht!)

Abschließend kann ich nur noch einmal an Sie appellieren, Herr Kollege Zimmermann,

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Reden Sie über Phy- sik und nicht über Politik!)

dass Sie wenigstens dem zustimmen, dass die Möglichkeiten, die es auf der Grundlage des bestehenden Landesplanungsgesetzes gibt, genutzt werden, dass wir beispielsweise für Anlagen, die außerhalb der Vorranggebiete stehen, Genehmigungsmöglichkeiten vorsehen, wenn es um ein Repowering, sprich um das Ersetzen einer alten Anlage durch eine moderne, leis tungsfähigere Anlage geht.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Also ist die bisherige Anlage nicht sinnvoll! Wenn Sie eine neue Anlage wollen, ist die alte nicht sinnvoll!)

Überlassen Sie dies doch bitte dem Investor, ob er es machen will oder nicht.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Nein, der Investor verschandelt unsere Natur nicht!)

Die Anlage steht aber schon da. Das sollten Sie einfach einmal anerkennen.

(Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Noch einmal: Den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien über das 20-%-Ziel hinaus erreichen wir nur durch einen Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg. Ich appelliere noch einmal an Sie, hier in Zukunft ein bisschen mehr Realpolitik walten zu lassen

(Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

und weniger Ihren Fundamentalismus zutage zu bringen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Herr Abgeordneter, ich darf Sie doch bitten, künftig Ihre Ausdrucksweise der Würde des Hohen Hauses anzupassen.

(Zuruf: Sehr gut!)

Das Wort erteile ich Herrn Abg. Nemeth für die Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Sie haben heute von Rot und Grün drei Anträge zum Thema Windenergie vorgelegt. Alle sind nicht neu, und alle sind auch nicht besonders originell. Aber wir können gern noch einmal darüber reden.

(Beifall bei der CDU)

Man muss das ja auch ganz frei sagen: Die Windenergie hat wie jede Energieform ihre Vor- und Nachteile. Ich möchte hier einmal mit den Nachteilen beginnen: Die Windkraft ist teuer, und sie bleibt auch teuer. Darüber müssen wir uns im Klaren sein.

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: So ist es! – Beifall des Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU – Zuruf von der SPD: Genauso wie Erdöl!)

Es ist derzeit nur über hohe Subventionen darstellbar.

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: Ja, natürlich! Ist doch klar! Logisch!)

Und wenn ich richtig informiert bin, wird auch über das neue EEG die Windkraft noch teurer werden. Wir, die Verbraucherinnen und Verbraucher, zahlen heute schon 5,4 Milliarden € nur für die Windkraft.

(Glocke der Präsidentin)

Herr Abg. Nemeth, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abg. Untersteller?

Bitte, Herr Abg. Untersteller.

Kollege Nemeth, ist Ihnen bekannt, dass der Vorschlag zur Erhöhung der Vergütung von Windenergie ein Vorschlag ist, der von CDU und SPD auf Bundesebene gemeinsam eingebracht wurde?

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: Das ändert doch nichts an seiner Aussage, Herr Kollege! – Unruhe)

Sie wissen aber auch ganz genau, Herr Untersteller, dass wir in der Großen Koalition, gerade was diese Fragen anbelangt, heftigste Konflikte haben und dann am Ende natürlich in der Koalition mit einem Kompromiss kommen mussten. Ich stelle das Faktum hier nur fest. Zu bezahlen haben das die Verbraucherinnen und Verbraucher.

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: So ist es! – Beifall bei Abgeordneten der CDU – Glocke der Präsiden- tin)

Herr Abg. Nemeth, gestatten Sie eine zweite Zwischenfrage, eine des Herrn Abg. Knapp?

(Abg. Winfried Scheuermann CDU: Kalt abserviert! – Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Das war jetzt kurz und knapp beantwortet!)

Ich möchte zweitens weiter sagen: Jeder will die regenerativen Energien hier haben. Aber niemand will sie vor Ort haben. Sie wissen ganz genau – das betrifft nicht nur Simmersfeld, sondern auch viele andere Gebiete –, dass, wenn es konkret wird, die Windkraft den meisten Gegenwind in der Bevölkerung bekommt und es auch keine Mehrheit im Lande dafür gibt.