für die Milch- und die Fleischproduktion stammt aus Kraftfutter aus diesen Teilen der Welt: Amerika, Brasilien und Argentinien. Daher stammt unser Kraftfutter.
(Heiterkeit – Abg. Hagen Kluck FDP/DVP: Ich esse nur regional erzeugte Lebensmittel! – Weitere Zurufe – Unruhe)
Diese Emissionen tauchen in keiner Statistik auf. Unsere Hauptquellen in der Landwirtschaft sind eben die Bodennutzung. 90 % der Gase, vor allem Lachgas, stammen aus der Umsetzung im Boden. Wir können das mit beeinflussen: durch optimale Bodenbearbeitung, durch geringere Verdichtung. Aber Kosten sind Gott sei Dank auch ein Regulativ. Gezielte Düngung spart auch Geld und CO2 und schont das Grundwasser.
Aber generell gilt: Ökologischer Landbau hat aufgrund der natürlichen Stoffkreisläufe erheblich weniger Emissionen als konventionelle Landwirtschaft. Ein Grund mehr, diesen zu fördern – und das haben wir schon seit Langem reklamiert!
Was kann die Landwirtschaft tun? Welchen Beitrag zur Verringerung der Emissionen kann sie leisten? Ich nenne folgende Maßnahmen: Grünland erhalten, extensive Bewirtschaftung fördern, Biolandwirtschaft fördern, effizienterer Einsatz von Stickstoffdüngern, effizienterer Einsatz von Energie, z. B. Bio diesel – der mittlerweile in seiner Klimarelevanz jedoch höchst umstritten ist –, der Einsatz von Biogasanlagen etc. Manches könnte z. B. auch dadurch erreicht werden, dass die Nitratinformationsdienste für den Stickstoffdünger, die für Landwirte wichtig sind, ausgebaut werden und mehr Wirkung bekommen. Ganz zum Schluss nenne ich – sie sind gar nicht unwesentlich – die Haltungsformen und die Art der Fütterung.
Meine Damen und Herren, für uns gilt es also, unsere Hausaufgaben zu machen und so unseren Beitrag zum Klimaschutz zu erbringen.
Herr Kollege, können Sie mir sagen, in welchem Bundesland es die meisten Betriebe gibt, die nach den Richtlinien von Demeter und Bioland wirtschaften?
Ich hätte mich auf diese Frage sicherlich vorbereitet, wenn das jetzt Thema gewesen wäre. Aber ich habe mich für diese Debatte
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren! Kein Wirtschaftsbereich kann ohne den Ausstoß klimarelevanter Gase produzieren. Unsere Landwirtschaft ist in besonderem Maße mit natürlichen Umsetzungsprozessen verbunden. Klimarelevante Gase aus der Landbewirtschaftung wurden ja vorhin auch genannt. Ich möchte es kurz machen. Die Landwirtschaft spielt im gesamten Emissionsgeschehen des Landes
aber eine untergeordnete Rolle. Mit der Emission der beiden Hauptgase Methan und Lachgas – teilweise wird Weiteres hinzugerechnet – sind nur ca. 5 % der Gesamtemissionen der Landwirtschaft zuzuordnen.
Die bedeutendsten Emissionsquellen klimarelevanter Gase aus der Landwirtschaft sind die Tierhaltung, der Einsatz mineralischer Düngemittel und frühere Landnutzungsveränderungen. An dieser Stelle, meine Damen und Herren, möchte ich hinzufügen: Baden-Württemberg nimmt die Anforderungen an den Klimaschutz, die sich aus dem Klimawandel ergeben, sehr ernst. Maßnahmen zum Klimaschutz sind fester Bestandteil unserer landwirtschaftlichen Praxis
und werden laufend weiterentwickelt. Das Land hat eine hervorragende Bilanz vorzuweisen. Die Anstrengungen für den Klimaschutz und die Minderung der Folgen des Klimawandels insgesamt müssen aber sicher noch weiter verstärkt werden. Wir bleiben am Ball.
Was tun wir? Wir tun alles, was aus unserer Sicht möglich und machbar ist, zusammen mit unserem Minister, zusammen mit den praktizierenden Landwirten und insbesondere auch – das als letzten Satz noch – über das MEKA bei der Weiterentwicklung von Strategien zur Minimierung der Emissionen klimaschädlicher Gase.
Eine Zustimmung zum Beschlussteil Ihres Antrags, lieber Herr Kollege Winkler, erübrigt sich deshalb. Ich muss Ihnen sagen, dass wir Ihren Beschlussteil nicht mittragen werden.
Den Rest meiner Rede gebe ich zu Protokoll. (Siehe Erklä- rung zu Protokoll am Schluss des Tagesordnungspunkts.)
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Traub, ich komme leider zu einem anderen Schluss als Sie. Ihr Fazit heißt: „Wir tun alles. Es ist im Prinzip ja auch kein Problem. Der Anteil, den die Landwirtschaft zum Treibhauseffekt beiträgt, liegt bei ungefähr 5,8 %. Wir haben die Sache im Griff.“ Genau damit will Sie die Stellungnahme nämlich „einlullen“.
Wir haben heute Morgen über das Erneuerbare Wärme-Gesetz diskutiert. Dabei reden wir, wenn wir es bei allen Häusern wirklich hinbekommen würden, durch den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung CO2 einzusparen, über einen Anteil von vielleicht 10 % im Altbestand. Dadurch erreichen wir also auch nicht viel mehr an Einsparung, wenige Prozentpunkte mehr. Wir sind dann vielleicht in der gleichen Größenordnung, wie wir sie jetzt hier haben.
Frau Merkel sagt: „Wir müssen bis zum Jahr 2050 80 % CO2 einsparen.“ Überlegen Sie sich einmal, was Sie hier tun müssen, um auf eine solche Größenordnung zu kommen, wenn Sie leichtfertig sagen: „Die 5 % kriegen wir hin.“
Die Stellungnahme der Landesregierung zu dem vorliegenden Antrag ist ganz eindeutig eine Fleißarbeit, enthält aber keinerlei Vision, keinerlei Handlungsoption, was denn in diesem Themenbereich jetzt zu machen ist.
Herr Traub, Sie haben gesagt, deswegen könnten Sie dem Antrag der SPD – er ist ja sinnvoll – eigentlich auch nicht zustimmen, weil man da nichts machen könne. Das Spektrum sei ausgeschöpft, es gebe keinerlei Möglichkeit, etwas zu machen. Ich halte dies für eine Bankrotterklärung und will diese Ansicht auch noch ein bisschen untermauern.
Ich ziehe einmal die Forschungsergebnisse des Graduiertenkollegs der Universität Hohenheim 2007 heran. Ich fasse drei Punkte zusammen:
Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist derzeit eine Quelle für Treibhausgase – ca. 6 Millionen t. Sie entsprechen ca. 8 % der Gesamtemissionen in Baden-Württemberg. Das ist also schon ein bisschen mehr.
Die Böden in Baden-Württemberg können durch ihre Senkenfunktion bis zu 25 % der Emissionen aus der Landwirtschaft mindern.
Außerdem gibt es – das ist ganz interessant – ein Zukunftsszenario: Nachwachsende Rohstoffe und Bodenakkumulation führen dazu, dass die Landwirtschaft von einer Quelle zu einer Senke wird. Fast 10 % der Gesamtemissionen in BadenWürttemberg könnten damit eingespart werden.
So lauten die aktuellen Forschungsergebnisse. Es besteht ein Delta zwischen dem Heute und dem Morgen von 20 % – nur damit das einmal im Raum steht.