Er verbreitet Faszination. Er bewegt die Massen, und er belegt, dass Leistung und die Bereitschaft, seine Grenzen auszuloten, zu ungewöhnlichen Erfolgen führen können.
In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen den Sportfachverbänden des Landes Baden-Württemberg und den Eliteschulen weiter verbessert wird. Hier muss eine effizientere Zusammenarbeit zwischen den Landestrainern, den Heimtrainern und den Sportlehrerinnen und Sportlehrern der Eliteschulen des Sports in Baden-Württemberg bzw. den Partnerschulen der Olympiastützpunkte stattfinden. Nachdem Baden-Württemberg nun im Arbeitskreis der Eliteschulen des Sports vertreten ist, hoffen wir, dass auch weitere Standorte eine Chance haben, dieses Gütesiegel „Eliteschule des Sports“ vom Deutschen Sportbund zu erhalten.
Zur Förderung von Athletinnen und Athleten gehören auch entsprechende äußere Rahmenbedingungen, die Trainingsund Sportstätten. Deshalb werden auch verstärkt Überlegungen angestellt werden müssen, wie die vorhandenen Sportstätten sowohl für den Leistungssport als auch für den Breitensport genutzt und erhalten werden können. Ich will hier ankündigen, dass wir im Jahr 2006 von der Möglichkeit, die durch den Beschluss des Landtags im FAG geschaffen wurde, wieder zu einer Projektförderung im kommunalen Sportstättenbau zu kommen, Gebrauch machen
werden. Wir werden die Förderung umstellen, um sicherzustellen, dass diese 12 Millionen € dem Sport, dem Sportstättenbau im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der SPD – Abg. Capezzuto SPD: Das wird auch Zeit, nach- dem es überzeichnet ist bis 2012, Herr Kollege! Da wird es Zeit, dass das Geld kommt!)
(Heiterkeit – Abg. Capezzuto SPD: Herr Rau, was machen Sie denn? Wenn Sie die „Sportschau“ an- schauen, dann kriegen Sie schon Muskelkater! Sie haben doch keine Ahnung vom Sport! – Große Un- ruhe – Glocke des Präsidenten)
(Abg. Capezzuto SPD: Weil Sie keine Ahnung ha- ben! – Abg. Seimetz CDU: Der Capezzuto hat nicht alle Tassen im Schrank!)
Bloß, weil Sie im Kreis herumspringen, müssen Sie nicht meinen, dass Sie etwas davon verstehen. Es geht hier um Strukturen im Sport, die wir schaffen.
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Capezzuto SPD: Sie können sich nicht herausreden! – Abg. Seimetz CDU: Capezzuto ist Kasper vom Dienst! – Zuruf des Abg. Walter GRÜNE – Unruhe – Glocke des Präsidenten)
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Capez- zuto SPD: Dann soll er sich anständig aufführen und zum Beispiel meinen Namen richtig ausspre- chen! – Abg. Seimetz CDU: Macht nichts! Das ist der Kasper vom Dienst! – Heiterkeit bei der CDU – Anhaltende Unruhe)
(Abg. Capezzuto SPD: Sie reden sowieso zu lange! – Heiterkeit bei der SPD – Gegenruf des Abg. Al- fred Haas CDU: Der Trapattoni ist unterhaltsamer! „Flasche leer“!)
Sie wollen gar nicht wissen, was wir alles vorhaben, und Sie wollen nicht wissen, welche Problemorientierung wir haben. Das ist typisch für jemanden, der mit klaren Vorurteilen in eine Debatte über Sport geht und sich nicht über die Probleme unterhalten will.
Für unsere Sportstättenberatungen haben wir von kommunaler Seite außerordentlich positive Rückmeldungen erhalten. Diese Beratung soll künftig intensiviert werden, sodass die Sportstätten auch wirklich mit einer optimalen Ausnutzung der materiellen Ressourcen versehen gebaut werden können.
Bei den Beratungen des Haushalts für die Jahre 2005 und 2006 mussten wir wegen der gravierenden Steuerausfälle und unter dem Druck großer finanzpolitischer Herausforderungen alle Bereiche der Landespolitik auf den Prüfstand stellen. So konnte auch der Sporthaushalt angesichts der finanziellen Zwänge nicht von einem Beitrag zur Deckung freigestellt werden. Die Diskussionen sind ausgestanden; das Vertrauensverhältnis zum organisierten Sport ist unbeschädigt,
weil wir mit moderaten Beschlüssen erneut die besondere Verantwortung für diesen Politikbereich deutlich gemacht haben.
Nach wie vor ist es so, dass die Ausstattung des Sports mit öffentlichen Mitteln die Übungsleiterpauschale, das Rückgrat der Vereinsarbeit, in vollem Umfang sichert,
die Sportschulen als Zentren der Aus- und Weiterbildung erhält, die Kooperation zwischen Schule und Verein weiterführt, den Leistungssport fördert und vieles andere mehr. Ich räume ein, dass der Antragstau bei der Sportstättenförderung unerfreulich hoch ist.
Aber nirgendwo war es so, dass eine sportliche Aktivität deshalb nicht weitergeführt werden konnte, weil eine Baumaßnahme noch auf sich hat warten lassen.
Es sind Zukunftspläne, die man hier macht, und es ist in Ordnung, dass man solche Pläne hat, aber der Sport selbst kann deshalb trotzdem weitergeführt werden.
Ministerpräsident Oettinger hat deshalb in seiner Regierungserklärung einen Solidarpakt mit dem Sport angekün
digt. Da wird über Geld, aber eben nicht nur über Geld zu sprechen sein. Unbestritten ist, dass in diesem Zusammenhang die Toto-Lotto-Mittel eine entscheidende Rolle spielen.
Mit großer Irritation und mit Unverständnis habe ich deshalb die Ankündigung des Deutschen Fußball-Bundes bei seinem Bundestag am 28. April 2005 in Mainz zur Kenntnis genommen, eine eigene Sportwette ins Leben zu rufen.
Der DFB riskiert damit, dass eine Sportart, die ohnehin durch die Medienattraktivität finanziell viel besser gestellt ist als andere,
die Finanzierung des Breitensports gefährdet. Ich erwarte vom DFB Solidarität mit Sportlerinnen und Sportlern der vielen anderen Sportarten, die ebenfalls auf Wettmittel angewiesen sind.
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP – Zu- ruf des Abg. Capezzuto SPD)