Es ist gefragt worden: Warum fangt ihr angesichts des bestehenden Bedarfs mit 55 bis 60 Studierenden an? Kollege Wichmann hat das erwähnt. Zuerst muss man eben klein anfangen, Erfahrungen sammeln, überschaubar beginnen. Das haben wir auch mit der Filmakademie gemacht. Ohne die Erfahrungen mit der Filmakademie könnten wir diese Akademie mit ihrem Praxisbezug jetzt übrigens auch gar nicht voranbringen. Wir haben das, was wir in den zehn, elf Jahren des Bestehens der Filmakademie für gut befunden haben, im Verhältnis 1 : 1 für die Popakademie übernommen, kopiert. Wir wollen mit Praktikern aus den Feldern der Musikwirtschaft, aber auch der Kreativszene der Popmusik als Lehrende arbeiten. Wir wollen mit einem ganz schlanken Personalkörper an hauptamtlichen Dozenten auskommen.
Das Studium wird ganz nach dem Vorbild der Berufsakademien, aber auch der Filmakademie Baden-Württemberg je zur Hälfte in der Praxis und in der neuen Einrichtung in der Theorie absolviert. Der praktische Bezug soll die Absolventen später auch für den Arbeitsmarkt interessant machen.
In beiden Studiengängen – Musikwirtschaft und Popmusikdesign – bilden wir nicht Popmusiker aus. Man muss Instrumente spielen können, wenn man an die Akademie kommt. Vielmehr verfeinern wir das, was an kreativem Potenzial vorhanden ist, und bilden vorrangig auf die musikwirtschaftlichen Berufsbilder hin aus. Es gibt über 30 verschiedene Berufe am Markt, die wir im Visier haben.
In der Debatte ist gesagt worden, auch vom Kollegen Reichardt – – Für seine Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren bedanke ich mich ganz besonders.
Er hat ganz wesentlich daran mitgewirkt, dass die Akademie an den Start gelangen konnte. Das will ich aus Überzeugung einmal so sagen und ihm Dank dafür entrichten. Es war ja in jeder Phase nicht immer ganz einfach.
Die Akademie ist auf eine riesige Resonanz gestoßen. Es gab eine Zahl von Interessenten in der Größenordnung von bis zu 2 000. Für die 55 Studienplätze des ersten Studiengangs ab dem Wintersemester 2003/04 gab es jetzt 700 konkrete Bewerbungen. Das entspricht einem Verhältnis von zwölf Bewerbern auf einen Studienplatz. Die Resonanz im In- und Ausland ist also hervorragend.
Kein einziger dieser Interessenten – das ist der einzige Punkt, bei dem ich die Opposition bitte, dies auch für die weiteren Diskussionen zu bedenken, die wir in diesem Haus um die Hochschulen, um den Hochschulstandort BadenWürttemberg führen werden – hat sich schriftlich oder bei der Informationstagung, die wir durchgeführt haben, an der Erhebung von Studiengebühren gestoßen. Ich glaube, dass die jungen Leute heute weiter sind als viele ältere, die meinen, dass alles endlos umsonst sein müsse.
Ich glaube, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass in der jüngeren Generation sehr viel Bereitschaft besteht, für eine gute Leistung, die man bekommt, auch etwas zu bezahlen.
Es gab überhaupt keine Kritik daran. Es gab keine einzige Kritik an der Erhebung von Studiengebühren. Das wird die erste Einrichtung im Land Baden-Württemberg sein, die mit der Erhebung solcher Studiengebühren beginnt – maßvoll, übrigens BAföG-abgestützt. Selbstverständlich können wir uns auch vorstellen, dass wir über ein Stipendiensystem dafür sorgen, dass diejenigen, die bedürftig sind, von dem Studium nicht abgehalten werden. Ich glaube, das versteht sich von selbst. Aber die Studenten, die jungen Leute sind bereit,
Ich möchte mich am Ende des Weges bei allen Beteiligten bedanken. Es haben viele mitgewirkt. Weil ich gerade Vertreter des Wirtschaftsministeriums sehe, will ich neben dem Wissenschaftsministerium dem Wirtschaftsministerium
ganz herzlich Dank sagen. Das Wirtschaftsministerium – der Minister, der Staatssekretär, die zuständige Abteilung – hat in der Akademie auch die faszinierende Idee der Möglichkeit zur Beschleunigung des Strukturwandels in Mannheim gesehen. Ohne Unterstützung auch des Wirtschaftsministeriums wäre es dem Staatsministerium nicht möglich gewesen, diese Idee zu verwirklichen; das darf ich an der Stelle auch einmal sagen.
Ich will mich auch bei der Stadt Mannheim für eine exquisite Zusammenarbeit bedanken. Der Oberbürgermeister und der Kulturbürgermeister haben mit Diskretion und mit Überlegung
die Gemeinderatsfraktion der CDU – bald zwei Jahre lang mit uns zusammengearbeitet, um dieses ehrgeizige Projekt an den Start zu bringen. Man hat sich gegenseitig aufeinander verlassen können. Es ist sehr professionell gearbeitet und miteinander umgegangen worden. Das gehört dazu. Indiskretionen, Durchstechereien machen solche Projekte schwierig. Es hat eine vorzügliche Form der Zusammenarbeit mit Mannheim gegeben. Auch dafür will ich mich bei den Verantwortlichen bedanken.
Lassen Sie mich, meine sehr verehrten Damen und meine Herren, abschließend sagen und damit auch den Gedanken von Frau Sitzmann aufgreifen: Diese Akademie wird ausbilden. Sie wird aber mehr tun, als für den Bachelor, für den Abschluss in den zwei Studiengängen auszubilden. Sie wird so etwas werden wie ein Kompetenzzentrum für Jugendmusik im Land. Selbstverständlich werden wir die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Punkt für Punkt abarbeiten und durchführen, Frau Sitzmann.
Wir werden die bisherige Rockstiftung in diese neue Einrichtung integrieren. Die Rockstiftung wird aufgelöst. Wir werden die Stiftung dorthin überführen. Wir werden Ausbildung, Beratung und Förderung der baden-württembergischen Jugendmusik in Kooperation mit vielen anderen Einrichtungen – Musikhochschulen, Filmakademie, der Bundesakademie für die Nachwuchsarbeit in Trossingen, den Musikschulen im Land, die Popularmusik anbieten, den Schulen im Land, die viel für die Popularmusik tun – vorantreiben. Wir werden diese Akademie natürlich auch als Nukleus für die Beratung und für die Förderung des gesamten Bereichs im Land weiterentwickeln. Bei 5 000 Pop- und Rockgruppen, die Baden-Württemberg hat, und bei unzähligen erfolgreichen Bands, die in den Charts sind, haben wir in Baden-Württemberg wirklich alle Möglichkeiten, wenn wir das Thema Rock- und Popmusik noch stärker profilieren und noch stärker entwickeln, hier noch einmal kräftige Akzente zu setzen.
Herzlichen Dank Ihnen allen für die gute Beratung. Ich glaube, es wird eine Erfolgsgeschichte. Wir werden, wenn wir weiter professionell arbeiten, mit dieser Gründung an die Erfolgsgeschichte der Filmakademie Baden-Württemberg anknüpfen können.
Meine Damen und Herren, in der Allgemeinen Aussprache liegen mir keine Wortmeldungen mehr vor. Wir kommen daher in der Zweiten Beratung zur E i n z e l a b s t i m m u n g über den Gesetzentwurf der Landesregierung, Drucksache 13/1893.
und dazu die Beschlussempfehlung des Ständigen Ausschusses, Drucksache 13/2034, mit der ein Druckfehler in der Gesetzesüberschrift korrigiert werden soll.
Wer Artikel 1 mit dieser Korrektur zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Artikel 1 ist einstimmig zugestimmt.
Dieser regelt das Inkrafttreten. Wer stimmt zu? – Gegenstimmen? – Wer enthält sich? – Artikel 2 ist einstimmig zugestimmt.
Zweite Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung – Gesetz zur Änderung des Landesplanungsgesetzes und anderer Gesetze – Drucksache 13/1883
Meine Damen und Herren, das Präsidium hat für die Allgemeine Aussprache eine Redezeit von zehn Minuten je Fraktion bei gestaffelten Redezeiten festgelegt.