Protocol of the Session on February 6, 2002

(Zurufe von der SPD)

ohne Grunderwerb und ohne äußere Verkehrserschließung. Dies, Herr Abg. Schmiedel, hat auch Ministerpräsident Teufel bei der Pressekonferenz damals erklärt. Sie können es in den Zeitungen nachlesen.

(Minister Dr. Christoph Palmer: Man muss es nachlesen wollen!)

Er hat es für die Lenkungsgruppe gesagt. Ich bin Mitglied dieser Lenkungsgruppe, und damit hat er es auch für mich gesagt. Wir haben darüber niemanden im Zweifel gelassen.

(Abg. Dr. Birk CDU: Schmiedel, zuhören!)

(Staatssekretär Dr. Mehrländer)

Wir haben gesagt, wissend um die 1 Milliarde DM, die wir als vorläufige Finanzierungsgrenze gesetzt hatten, dass es jetzt natürlich auch darum gehen muss, Kosteneinsparungen zu erarbeiten. Das war schon damals gesagt worden.

(Zuruf des Abg. Wintruff SPD)

Das war kein verlogener Umgang. Wir haben niemandem Sand in die Augen gestreut. Sie haben damals nicht weiter darauf reagiert. Das muss ich hierbei feststellen.

(Abg. Wintruff SPD: Wo bleiben denn die Kosten- einsparungen?)

Dazu komme ich gleich.

(Glocke der Präsidentin)

Herr Staatssekretär, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abg. Schmid?

(Abg. Reichardt CDU: Aber nur, wenn sie kurz ist! Zuruf des Abg. Dr. Birk CDU Zurufe von der SPD)

Ja, bitte.

Herr Staatssekretär, Sie sagen, Sie hätten nichts verheimlicht. Warum ist dann meine Kleine Anfrage vom Oktober 2001 verzögert bzw. in der Sache überhaupt nicht beantwortet worden, obwohl angeblich doch schon seit Jahren alles klar sei?

(Abg. Capezzuto SPD: Aha! Zuruf des Abg. Dr. Noll FDP/DVP)

Sie kennen die Antwort. Sie lautet: Die Kostenrechnung steht kurz vor dem Abschluss.

(Lachen bei der SPD)

Das stimmt. Es war so.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Drexler: Das ist unglaublich! Das ist ja das Letzte!)

Wir haben gesagt: Bis zur parlamentarischen Behandlung der Anfrage im zuständigen Landtagsausschuss wird das Ergebnis vorliegen, sodass die Kostenberechnung dort mündlich vorgetragen werden kann.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Drexler: Zwi- schen Weihnachten und Neujahr haben Sie das ausgerechnet! Das ist doch lächerlich!)

Jetzt haben wir eine Aktuelle Debatte, und ich trage Ihnen jetzt die Kostenberechnungen weiter vor.

(Beifall des Abg. Theurer FDP/DVP Glocke der Präsidentin)

Herr Staatssekretär, gestatten Sie eine weitere Zwischenfrage des Herrn Abg. Schmid?

Ja, bitte.

(Zurufe von der SPD Gegenruf des Abg. Drautz FDP/DVP)

Herr Staatssekretär, ist Ihrem Haus bekannt, dass Kleine Anfragen nicht in Ausschüssen des Landtags behandelt werden?

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

Das ist uns bekannt. Das war ein besonderer Service, den wir Ihnen anbieten.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU und der FDP/ DVP Abg. Drexler SPD: Keine Ahnung!)

Ich darf noch hinzufügen, Herr Abg. Schmid: Das Wirtschaftsministerium versteht sich als Serviceministerium für die Wirtschaft, die Unternehmen sowie die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP Abg. Dr. Birk CDU: Jawohl!)

Dann kam es natürlich zu der schwierigen Aufgabe, den Entwurf noch einmal genau durchzugehen und in den weiteren Schritten die äußere Verkehrserschließung zu ermitteln. Denn dass dort oben schwierige Verkehrsverhältnisse herrschen, brauche ich dem hohen Haus wohl nicht zu sagen.

(Zuruf des Abg. Schmid SPD)

Also mussten wir doch ein Konzept hinzufügen, mit dem Staus vermieden werden können sowohl hinsichtlich des Flughafens als auch hinsichtlich der Messe. Denn ein Flughafen hat 365 Tage im Jahr Betrieb, die Messe ungefähr 150 Tage.

(Abg. Reichardt CDU: Das Ministerium 366!)

Wenn beides zusammenkommt, ergäbe sich ein Riesenstau.

(Abg. Drexler SPD: Jeden Morgen! Jeden Morgen gibt es Staus!)

Wir haben ein Konzept, das einstimmig gebilligt worden ist: vom Land, von der Stadt Stuttgart, vom Verband Region Stuttgart, vom Landkreis Esslingen und von den für Verkehrsfragen Zuständigen in Leinfelden-Echterdingen. Auf das Letzte legen wir besonderen Wert.

Hinzu kam die äußere Verkehrserschließung und dann die Betriebsausstattung der Messe. Jetzt hatte man ja den Entwurf, jetzt wusste man, was hineinmusste an Ausstattung, an Möbeln, Fluchtwegen, Wegen für Behinderte, damit die sich

(Abg. Wintruff SPD: Das haben Sie vorher nicht gewusst?)

Nein. Das kann man erst dann wissen, wenn man einen Entwurf hat und diesen einstimmig beschlossen hat.

(Zuruf des Abg. Fischer SPD)

Erst dann kann man an konkrete Punkte herangehen.

Erst dann war auch klar, dass wir sowohl für den Flughafen als auch für die Messe eine Parkierung brauchen. Da war es natürlich das Anliegen der Messegesellschaft,

(Zuruf des Abg. Wintruff SPD)

(Staatssekretär Dr. Mehrländer)

den Flughafen mit in die Kosten der Parkierung einzubeziehen. Natürlich hört beim Geld der Spaß auf. Es musste aufgeteilt werden: Wer macht was, wer übernimmt welche Kosten? Deswegen konnte erst im Januar erstmals eine belastbare Gesamtkostenrechnung von 805 Millionen € vorgelegt werden.

Noch etwas: Warum hat es zwei Jahre gedauert? Meine Damen und Herren, es war eine ganz schwierige Aufgabe, drei Punkte abzuklären: Wir brauchen eine funktionsfähige Messe nicht irgendwelche Hutschachteln, sondern eine Messe, die funktionsfähig ist; das kostet Geld , der wesentliche Entwurf der Messe musste erhalten bleiben, und es durften sich nur Kosten in vertretbarem Rahmen ergeben. Diese drei Punkte gleichzeitig einer optimalen Lösung zuzuführen ist verdammt schwer. Gestatten Sie mir deshalb, dass ich an dieser Stelle all denen danke, die die Arbeit geleistet haben: der Geschäftsführung, den Architekten und den Projekt- sowie den Verfahrenssteuerern. Herzlichen Dank dafür.