Protocol of the Session on May 18, 2000

Meine Damen und Herren, ich empfehle die sorgfältige Lektüre des Protokolls.

(Heiterkeit)

Dann wird sich vielleicht mancher Widerspruch aufklären.

Tagesordnungspunkt 3, die Aktuelle Debatte, ist damit beendet.

Ich unterbreche die Sitzung bis 15:15 Uhr.

Ich mache darauf aufmerksam, dass eine halbe Stunde vor Beginn der Nachmittagssitzung, also um 14:45 Uhr, der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Friedrich-Ebert-Saal tagt.

(Unterbrechung der Sitzung: 13:59 Uhr)

(Wiederaufnahme der Sitzung: 15:15 Uhr)

Meine Damen und Herren, die unterbrochene Sitzung wird fortgesetzt.

Ich rufe Punkt 4 der Tagesordnung auf:

Fragestunde – Drucksache 12/5179

Ich rufe die Mündliche Anfrage unter Ziffer 1 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. H e i n z T r o l l R E P – P r ä s e n z a u s w i r k e n d e P r a x i s d e r M e h r a r b e i t s v e r g ü t u n g i m P o l i z e i d i e n s t

Herr Abg. Troll, Sie haben das Wort zur Verlesung Ihrer Anfrage.

Herr Präsident! Ich frage die Landesregierung:

a) In welcher Weise erfolgt beim Polizeivollzugsdienst Ausgleich für geleistete Mehrarbeit, also Überstunden, ohne dass bei den Polizeirevieren oder anderen Basisdienststellen Präsenzverluste, zum Beispiel Unterbesetzungen, eintreten?

b) Inwieweit trifft es zu, dass bei SOKOs der Kriminalpolizei und Sondereinheiten wie POS, MEK oder SEK anfallende Mehrarbeit weitgehendst finanziell, bei Polizeirevieren dagegen in Freizeit abgegolten wird?

Herr Innenminister Dr. Schäuble, Sie haben das Wort zur Beantwortung der Anfrage.

Heute für die ganze Fragestunde.

Herr Präsident, meine Damen und Herren, verehrte Frau Kollegin Vossschulte, verehrte Frau Kollegin Lazarus! Namens der Landesregierung beantworte ich die Mündliche Anfrage wie folgt:

Zur ersten Frage: Die im Polizeivollzugsdienst geleistete Mehrarbeit wird vorrangig, das heißt überwiegend, durch Dienstbefreiung ausgeglichen. Dabei wird natürlich darauf geachtet, dass vorgegebene Mindeststärken nicht unterschritten werden. Die Dienstbefreiung wird zu Zeiten gewährt, an denen es die polizeiliche Lage zulässt, zum Beispiel an Sonntagen. Die polizeiliche Grundversorgung bleibt somit stets sichergestellt. Sofern Dienstbefreiung aus zwingenden dienstlichen Gründen nicht möglich ist, kann Mehrarbeit auch finanziell abgegolten werden.

Zur zweiten Frage: Auch die bei den Sondereinheiten geleistete Mehrarbeit wird vorrangig durch Dienstbefreiung ausgeglichen. Die Einsätze der mit den Polizeirevieren nicht vergleichbaren Sondereinheiten sind jedoch überwiegend nicht vorausplanbar. Aus zwingenden dienstlichen Gründen, zum Beispiel Aufrechterhaltung der erforderlichen Einsatzstärke, Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit dieser Organisationseinheiten, auch bei aufwendigen Sonderkommissionen oder bei polizeilichen Großlagen wird deren Mehrarbeit deshalb öfters, und zwar bis zu etwa zwei Dritteln, finanziell abgegolten.

Keine Nachfragen.

Ich rufe die zweite Anfrage auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. M i c h a e l H e r b r i c h t R E P – B r a n d a n s c h l a g a u f V e r b i n d u n g s h a u s a m 7. M a i 2 0 0 0 i n H e i d e l b e r g

Herr Abg. Herbricht, Sie haben das Wort zur Verlesung der Anfrage.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

a) Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über den am 7. Mai 2000 gegen Leben, Gesundheit und Eigentum seiner Bewohner gerichteten Brandanschlag auf ein studentisches Wohnhaus in Heidelberg vor, bei dem es zu lebensbedrohlichen Lagen, Körperschäden und Sachschaden in sechsstelliger Höhe gekommen sein soll?

b) Inwieweit sind Aussagen von Bewohnern und Geschädigten des Anschlagobjekts berechtigt, wonach erst auf nachdrückliche Intervention beim Leiter der örtlichen Polizeidirektion die Ermittlungen zu dem Brandanschlag

als deliktische Gewalttat im Sinne schwerer Brandstiftung und versuchter Tötung aufgenommen worden sein sollen?

Herr Innenminister Dr. Schäuble, Sie haben das Wort zur Beantwortung der Anfrage.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Diese Anfrage beantworte ich im Namen der Landesregierung wie folgt:

Zur ersten Frage: Nach Mitteilung der Polizeidirektion Heidelberg meldete ein Hausbewohner am 7. Mai 2000 gegen 6:50 Uhr einen Brand im Wohnhaus Kurzer Buckel 7 in Heidelberg. Die Berufsfeuerwehr Heidelberg konnte das Feuer rasch löschen und zwei Hausbewohner bergen. Beide wurden wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung in einer Heidelberger Klinik behandelt und nach ambulanter Behandlung wieder entlassen. Durch die Brandentwicklung wurde der Eingangsbereich des Gebäudes zerstört. Der Gebäudeschaden wird von der Polizeidirektion Heidelberg auf etwa 50 000 DM geschätzt. Den Ermittlungen der Polizeidirektion Heidelberg zufolge dürfte der Brand durch vorsätzliche Brandstiftung gelegt worden sein.

Zur zweiten Frage: Wie uns die Polizeidirektion Heidelberg mitteilt, wurden die Ermittlungen bereits im ersten Angriff vom Kriminaldauerdienst der Polizeidirektion Heidelberg aufgenommen. Eine Intervention beim Leiter der Polizeidirektion Heidelberg persönlich hinsichtlich der Bearbeitung hat nicht stattgefunden.

Keine Zusatzfrage.

Ich rufe die dritte Anfrage auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. U l r i c h D e u s c h l e R E P – B A B - V e r k e h r s l a g e d o k u m e n t a t i o n i n B a d e n W ü r t t e m b e r g

Herr Abg. Deuschle, Sie haben das Wort zur Verlesung der Anfrage.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

a) Bei welchen Dienststellen und Behörden in BadenWürttemberg werden zu Staubildungen führende verkehrsaufkommens-, verkehrsunfall- oder witterungsbedingte Verkehrslagen erfasst und dokumentiert?

b) Zu welchem Zweck, in welcher Form und wie lange werden Daten und Erkenntnisse über derartige Verkehrslagen vorgehalten?

Herr Innenminister Dr. Schäuble, Sie haben das Wort zur Beantwortung der Anfrage.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Namens der Landesregierung beantworte ich die Mündliche Anfrage des Herrn Kollegen Deuschle wie folgt:

Erste Frage: Die polizeilich bekannt gewordenen Verkehrsstörungen, bei denen der Verkehr stockt oder zum Stehen kommt – auch Stau genannt –, werden durch die Führungs

(Minister Dr. Schäuble)

und Lagezentren der Landespolizeidirektionen für die Autobahnen im Regierungsbezirk Karlsruhe durch die Polizeidirektion Karlsruhe erfasst. Die in der Regel über Funk eingehenden Meldungen werden hierzu in das DV-System VWD – Verkehrswarndienst – eingegeben. Über das Datenfernübertragungsnetz der Polizei laufen die Nachrichten bei der Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst im Innenministerium zusammen. Von dort werden sie nach einer Überprüfung an die Empfänger – Rundfunkanstalten, Bundesmeldestelle für den Verkehrswarndienst beim Innenministerium Nordrhein-Westfalen, ADAC und andere – weitergeleitet. Das führt natürlich trotzdem dazu, wie es mir als einem häufigen Benutzer der Autobahn geht, dass Staus gemeldet werden, die es nicht mehr gibt, und dass Staus nicht gemeldet werden, die es schon gibt. Die Daten, die keinen Personenbezug aufweisen, werden im Rechner des Landeskriminalamts gespeichert.

Zweite Frage: Die Speicherung erfolgt zu statistischen Zwecken für den Jahresbericht und um Auskünfte an Ermittlungsbehörden bzw. Gerichte, Medien und andere Anfragende mit begründetem Interesse erteilen zu können. Die Daten werden für zwei Jahre in der Datenbank gespeichert und anschließend auf Band archiviert. Die Stauursache stellt bei der Erfassung kein Mussfeld dar, weshalb eine diesbezügliche Auswertung wenig Aussagekraft besitzt.

Keine Zusatzfragen.

Ich rufe die Mündliche Anfrage unter Ziffer 4 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. U l r i c h D e u s c h l e R E P – K o r r u p t i o n s v e r d a c h t b e i B e s c h a f f u n g v o n V i d e o p r o j e k t i o n s - / S c h i e ß t r a i n i n g s s y s t e m e n d e r P o l i z e i

Herr Abg. Deuschle, Sie haben das Wort zur Verlesung Ihrer Mündlichen Anfrage.