auf der Strecke bleibt. Zwar gibt es ein Konzeptionspapier für zulassungsbeschränkte Studiengänge – und das wird mittlerweile in acht Bundesländern probiert –, aber einige Punkte sind darin sehr vage formuliert. Dieses Konzept spricht sich neben der Ausweitung der sogenannten Profilquote an den Universitäten auch für den Ausbau der zurzeit 1 200 Stellen in den Sportfördergruppen von Bundeswehr, Zoll und Polizei aus. Trotzdem ist es zu kurz gegriffen, und eine Tätigkeit in der Bundeswehr ist nicht jedermanns Sache, ganz abgesehen davon, dass eine Übernahme in die Truppe nur selten erfolgt.
Aufgrund dieser immer noch nicht optimalen Situation für die Sportler halten wir den Ansatz dieses Antrags für sinnvoll und unterstützenswert. Lieber Kollege Standfuß! Wir werden dem zustimmen. Wir als AfD im Gegensatz zu Rot-Rot-Grün verschließen uns nicht vor sinnvollen Anträgen.
Politische Interessen dürfen nicht über das Wohl der Bürger gestellt werden, denn das würde der Verantwortung und der Verpflichtung für uns als Abgeordnete nicht gerecht werden.
Speerwerfen ist eine Risikosportart. Vor allem beim Abwurf kann viel passieren. Ich wusste vor Rio, dass ich beim schnelleren Anlaufen weiter werfen kann. Aber ein falscher Anlauf, und die Karriere ist vorbei. Mit dem Studium hatte ich aber eine gewisse Sicherheit im Kopf. Also bin ich schneller angelaufen. Das hat mich am Ende zum Olympiasieger gemacht.
Durch vielfältigere Möglichkeiten von Studium und Ausbildung entsteht diese Sicherheit, und die fördert die Freiheit im Kopf. Nicht zuletzt dafür steht die Alternative für Deutschland. – Danke schön!
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Vor ziemlich genau 50 Jahren, im Mai 1968, hat der Deutsche Bundestag beschlossen, in der Bundeswehr Fördergruppen einzurichten, die an die Leistungszentren der Sportverbände angelehnt sind. Mit jährlich etwa 35 Millionen Euro ist so also die Bundeswehr heute größter Förderer des Spitzensports und damit auch bevorzugter Arbeitgeber für viele Spitzensportlerinnen und Spit
zensportler. Heute, immerhin ein halbes Jahrhundert später, stellen wir in Berlin die Weichen, dass Berliner Spitzensportlerinnen und -sportler endlich auch außerhalb von Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll Sport und berufliche Bildung vereinbaren können. Auf diesen Beschluss, den maßgeblich auch unsere grüne Fraktion mit vorangebracht hat, können wir heute sehr stolz sein.
[Beifall bei den GRÜNEN – Vereinzelter Beifall bei der LINKEN – Beifall von Dr. Susanne Kitschun (SPD)]
Denn wir ermöglichen mit diesem Antrag, den wir heute beschließen, individualisierte Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für Spitzensportlerinnen und -sportler in den Berliner Landesbetrieben und in der Verwaltung. Hier werden sie künftig auf eine Berufskarriere nach dem Sport vorbereitet und können sich parallel in den Stützpunkten optimal auf sportliche Spitzenleistungen konzentrieren – und das eben, ohne auf Bundeswehr- oder Polizeidienst beschränkt zu sein. Im öffentlichen Dienst und den Landesbetrieben haben die Sportlerinnen und Sportler eine Vielzahl an technischen und kaufmännischen Berufen zur Auswahl. Wir gehen damit in Berlin als einem der ersten Bundesländer einen wichtigen Schritt, den Spitzensport in Deutschland noch breiter aufzustellen. Schülerinnen und Schüler finden in Berlin an drei Eliteschulen des Sports bereits heute hervorragende Voraussetzungen vor, individuell ihrem Sport nachzugehen und gleichzeitig ihren Schulabschluss zu erlangen. Studierenden in Berlin ist es möglich, in gemeinsamer Abstimmung mit dem Olympiastützpunkt ihr Studium leistungsgerecht zu gestalten, und über die Profilquote bietet sich ihnen darüber hinaus eine bevorzugte Studienzulassung.
Mit der vorliegenden Beschlussempfehlung wird nun eine Lücke geschlossen, was schon lange überfällig ist. Auch Sportler und Sportlerinnen, die eine klassische zivile Berufsausbildung anstreben, können künftig ihre Spitzenleistungen im Sport zeigen – und das, ohne nach ihrer Sportkarriere berufliche Nachteile zu erleiden. So können die Sportler und Sportlerinnen die Ausbildungszeit strecken. Der Ausbildungsverlauf kann für sie individuell gestaltet werden, beispielsweise mit Blick auf die Prüfungstermine. Und natürlich wird es auch individuelle Beratung geben, die das jeweilige berufliche Entwicklungspotenzial in Abstimmung mit den Anforderungen der Sportart herausarbeiten wird. Rot-Rot-Grün setzt mit diesem Beschluss konsequent ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um und erweitert damit die beruflichen Perspektiven für Berliner Spitzensportlerinnen und -sportler erheblich. – Danke schön!
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die berufliche Zukunft von Sportlerinnen und Sportlern – nicht so, wie es im Antrag geschrieben wird; dieses Wort, das da oben steht, kennt nämlich der Duden nicht, aber Sportlerinnen und Sportler, meinetwegen auch Sporttreibende –, das ist natürlich ein wichtiges Thema in dieser Stadt.
Insofern haben auch Leute, die aus dem Spitzensportalter herauswachsen, Zukunftssorgen und müssen sich Gedanken machen, wie sie vernünftig in geregelte Arbeit kommen und nicht in sozial prekäre Verhältnisse fallen – was immer noch nicht selten der Fall ist, keine Frage. Deswegen ist das Grundanliegen des Antrags, zu sagen, die Sportlerinnen und Sportler müssen nach ihrer sportberuflichen Karriere auch eine realberufliche Karriere haben, sinnvoll und notwendig.
Allerdings – und da wird es ein Stück weit „Eulen nach Athen tragen“, zumindest, was die Bereiche der Unternehmen betrifft –: Unternehmen, gerade die Landesunternehmen, haben heute durchaus die Möglichkeiten und den Willen, solche Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze anzubieten. Gerade in vielen Fachberufen werden händeringend Menschen gesucht, die diese auch antreten. Ich weiß es von der BSR, von der BVG, von den Wasserbetrieben und von den städtischen Wohnungsgesellschaften. Da sagen die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer: Ihr rennt doch offene Türen bei uns ein! Wir brauchen da keine Anträge. Wenn die Sportlerinnen und Sportler zu uns kommen und wir können sie entsprechend einordnen und finden eine gute Verwendung, machen wir das auch. Da Sie auch sonst gern in die Landesunternehmen hineinregieren, liebe Koalition – warum denn nicht hier den direkten Weg nutzen und die entsprechenden Ausbildungsplätze verschaffen? Das wäre doch kein Problem, das wäre an der Stelle auch unkompliziert möglich.
Und was die freie Wirtschaft betrifft – sie sucht noch dringlicher Arbeitskräfte als der öffentliche Dienst. Auch da ist man mit einer Bewerbung, die aus dem Sportbereich kommt, immer gut aufgestellt, denn da hat man Leistungsbereitschaft und Disziplin. Man ist auch für schwierigere Aufgaben geeignet. Und die Arbeitgeber wissen: Diejenigen, die von dort kommen, stehen früher auf, kommen morgens um sechs aus dem Bett. Das wäre auch eine gute Voraussetzung für eine künftige Berufstätigkeit.
Insofern ist das ein Ansatz, wo man weitermachen kann. Den Antrag braucht man nicht unbedingt, verkehrt ist er aber auch nicht. – Danke schön!
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Zu dem Antrag Drucksache 18/0773 empfehlen die Ausschüsse einstimmig bei Enthaltung der FDP die Annahme. Wer dem Antrag zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Koalitionsfraktionen, die CDUFraktion, die AfD-Fraktion und die beiden fraktionslosen Abgeordneten. Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Bei Enthaltung der FDP ist der Antrag damit angenommen.
Aufgabe einer Teilfläche (Parkplatzfläche Eisenacher Straße) des Stadtbades Schöneberg zugunsten eines Wohnungsbauprojektes gemäß § 7 Abs. 2 Sportförderungsgesetz
Beschlussempfehlung des Ausschusses für Sport vom 23. März 2018 und dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 18. April 2018 Drucksache 18/0993
Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. – Zu der Vorlage Drucksache 18/0861 empfehlen die Ausschüsse mehrheitlich gegen CDU und AfD die Annahme. Wer der Vorlage zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind die Koalitionsfraktionen und die FDP-Fraktion. Gegenstimmen? – Bei Gegenstimmen der CDU-Fraktion, der AfD-Fraktion und der beiden fraktionslosen Abgeordneten ist die Vorlage damit angenommen.
zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin
Der Dringlichkeit haben Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. – Der Hauptausschuss hat der Vorlage einstimmig mit allen Fraktionen rückwirkend zum 1. Juni 2017 zugestimmt. Wer der Vorlage rückwirkend zum 1. Juni 2017 gemäß Be
möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind alle Fraktionen und die fraktionslosen Abgeordneten. Damit ist diese Vorlage ebenfalls angenommen.
zur Vorlage – zur Beschlussfassung – gemäß § 38 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses von Berlin
Der Dringlichkeit hatten Sie bereits eingangs zugestimmt. Eine Beratung ist nicht vorgesehen. – Der Hauptausschuss hat der Vorlage einstimmig mit allen Fraktionen zugestimmt. Wer der Vorlage zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind alle Fraktionen sowie die fraktionslosen Abgeordneten, sodass auch diese Vorlage angenommen ist.