Meine Damen und Herren! Ich eröffne die 29. Sitzung des Abgeordnetenhauses von Berlin und begrüße Sie, unsere Gäste, unsere Zuhörer und Zuschauer sehr herzlich.
Vor Eintritt in die Tagesordnung g r a t u l i e r e i c h H e r r n M a t t h i a s B r a u n e r von der Fraktion der CDU z u m G e b u r t s t a g. Herzlichen Glückwunsch!
Des Weiteren g r a t u l i e r e i c h Herrn M i c h a e l C r a m e r von der Fraktion der Grünen z u m G e b u r t s t a g. Auch herzlichen Glückwunsch!
Und wir haben noch einen weiteren Abgeordneten, der heute G e b u r t s t a g hat: Herrn M a r i a n K r ü g e r von der Fraktion der PDS. H e r z l i c h e n G l ü c k w u n s c h !
Die Einladung mit Tagesordnung ist Ihnen fristgemäß zugegangen. Bestehen Bedenken oder Einwendungen gegen die Tagesordnung? – Das sehe ich nicht.
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über Entzug des Vertrauens betreffend den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über Entzug des Vertrauens betreffend den Bürgermeister und Innensenator Dr. Eckart Werthebach
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über Entzug des Vertrauens betreffend den Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur Dr. Christoph Stölzl
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über Entzug des Vertrauens betreffend den Senator für Finanzen Peter Kurth
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über Entzug des Vertrauens betreffend den Senator für Wirtschaft und Technologie Wolfgang Branoner
Die Aussprache zu diesen Misstrauensanträgen hatten wir in unserer Sitzung am vergangenen Donnerstag, dem 14. Juni 2001. Wir kommen damit ohne weitere Aussprache zur namentlichen Einzelabstimmung mit Hilfe unserer elektronischen Abstimmungsanlage. Weil es sehr wichtig ist, dass uns kein Fehler unterläuft, bitte ich Sie noch einmal um Aufmerksamkeit.
Nach dem Einstecken der Identitätskarte in den Eingabeschlitz leuchtet für Sie die gelbe Lampe. Bitte überzeugen Sie sich! Die Tasten „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ bei der Abstimmung dürfen Sie nur zwischen dem ersten und dem zweiten Gongsignal drükken. Der letzte Druck ist maßgebend. Bevor ich das Gongsignal ertönen lasse, das die Abstimmung schließt, kündige ich Ihnen dies noch einmal an. Dann können wir das Ergebnis festhalten. Ich bitte Sie gleichzeitig um Verständnis, dass wir nach der Bekanntgabe der Einzelergebnisse vor der Fortsetzung der Abstimmung etwas Zeit benötigen. Zwischen den fünf namentlichen Abstimmungen hintereinander brauchen wir jeweils eine kleine Pause. Ich muss erst die Technik befragen, ob wir in den nächsten Abstimmungsgang eintreten können. Wir sollten uns hier keine technische Panne erlauben.
Gemäß Artikel 57 Absatz 3 Satz 1 der Verfassung von Berlin bedarf der Beschluss über einen Misstrauensantrag der Zustimmung der Mehrheit der gewählten Mitglieder des Abgeordnetenhauses, das heißt mindestens 85 Ja-Stimmen.
Wir kommen damit zur n a m e n t l i c h e n A b s t i m m u n g über den Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der Grünen über E n t z u g d e s Ve r t r a u e n s b e t r e f f e n d d e n R e g i e r e n d e n B ü r g e r m e i s t e r E b e r h a r d D i e p g e n , Drucksache 14/1297. Wer diesem Antrag seine Zustimmung zu geben wünscht, der muss mit Ja stimmen, wer ihn ablehnt, mit Nein. Wer sich enthalten möchte, stimmt mit Enthaltung. Ich leite die namentliche Abstimmung ein.
Bitte sehr! Welches technische Problem haben Sie? – Sie können auch in diesem Kartenschlitz sehen, welche Lampe für Sie brennt. – Es ist alles inzwischen erledigt. Es war wahrscheinlich die Scheckkarte anstelle der Identitätskarte! – Hatte jeder die Möglichkeit, seine Wahl zu treffen? – Dann schließe ich die Abstimmung. [Gongzeichen]
Wir haben das Ergebnis: Mit Ja stimmten 87 Abgeordnete, mit Nein 76; Enthaltungen: 4; ohne Abgabe: 2. Der Antrag hat die erforderliche Mehrheit gefunden. Damit ist das Misstrauen gegen den Regierenden Bürgermeister ausgesprochen. – Nun warten wir auf die Technik, damit wir das ausgedruckte Ergebnis bekommen. – Das Wort hat Herr Diepgen. Bitte sehr!
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch wenn das Ergebnis noch nicht ausgedruckt ist – es liegt vor. Ich nutze die Gelegenheit, mich bei den Berlinerinnen und Berlinern für die vielen Jahre zu bedanken, in denen ich für die Stadt, für die Berlinerinnen und Berliner arbeiten durfte.
Nach dem Abstimmungsergebnis e r k l ä r e i c h h i e r m i t m e i n e n R ü c k t r i t t nach Artikel 57 der Verfassung. – Vielen Dank! [Beifall bei der CDU]
Ich bitte Sie, Herr Diepgen, die G e s c h ä f t e b i s z u m A m t s a n t r i t t d e s N a c h f o l g e r s w e i t e r z u f ü h r e n.
Damit kommen wir dann zur n a m e n t l i c h e n A b s t i m m u n g über den Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über E n t z u g d e s Ve r t r a u e n s b e t r e f f e n d d e n B ü r g e r m e i s t e r u n d S e n a t o r f ü r I n n e r e s D r. E c k a r t We r t h e b a c h , Drucksache 14/1298. Wer diesem Antrag seine Zustimmung geben möchte, stimmt mit Ja, wer nicht, mit Nein und ansonsten Enthaltung.
Sie können jetzt Ihr Votum abgeben. Sie können kontrollieren, wie die Lampe innen leuchtet, so dass Sie sehen können, ob es angekommen ist. Hatte jeder die Möglichkeit? – Dann schließe ich die Abstimmung.
Wir haben das Ergebnis: Mit Ja stimmten 90, mit Nein 75, 3 haben sich der Stimme enthalten, und eine Stimme war ohne Abgabe. Damit haben wir das Ergebnis auch hier. Damit ist dem Bürgermeister und Senator für Inneres Dr. Eckart Werthebach mit der Mehrheit der gewählten Mitglieder des Hauses das Vertrauen entzogen. Nun bekomme ich auch von Ihnen eine Antwort, Herr Senator. Gemäß unserer Verfassung müssen Sie dann sofort zurücktreten.
Dann darf ich Sie doch b i t t e n , auch hier die G e s c h ä f t e b i s z u m A m t s a n t r i t t e i n e s N a c h f o l g e r s o d e r e i n e r N a c h f o l g e r i n w e i t e r z u f ü h r e n.
Nun kommen wir zur n a m e n t l i c h e n A b s t i m m u n g über den Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über E n t z u g d e s Ve r t r a u e n s b e t r e f f e n d d e n S e n a t o r f ü r W i s s e n s c h a f t , F o r s c h u n g u n d K u l t u r D r. C h r i s t o p h S t ö l z l , Drucksache 14/1299. Hier ist das Prozedere das gleiche.
Ich bitte Sie, die Abstimmung vorzunehmen. Hatte jeder dazu Gelegenheit? – Das ist offensichtlich der Fall. Dann schließe ich die Abstimmung.