Protocol of the Session on March 1, 2001

Zunächst möchte ich generell betonen, dass die Förderung der bezirklichen Kultur immer ein Anliegen der SPD-Fraktion war und ist und dass wir uns jahrelang dafür eingesetzt haben, dass ein Bezirkskulturfonds installiert wird. Dies ist nun im letzten Jahr durch die Initiative der SPD geglückt. 1 Million DM werden dauerhaft festgeschrieben.

[Beifall bei der SPD]

Nun ist uns allen bewusst, dass diese Summe immer noch zu wenig ist, aber sie eröffnet doch immerhin zusätzliche Finanzierungsperspektiven für die bezirkliche Kulturarbeit. Die SPD-Fraktion setzt sich dafür ein, diese Mittel auch weiterhin nach dem Prinzip des „veredelten Bürgers“ und nicht ausschließlich in sozial schwache Bezirke zu vergeben, wobei mir erlaubt sein mag, anzumerken, dass ich diesen Begriff des „veredelten Bürgers“ erst im Laufe dieser Debatte gelernt habe und ich mich ohnehin frage, warum es keine veredelten Bürgerinnen gibt; aber das nur am Rande.

[Beifall der Frau Abg. Thieme-Duske (SPD)]

Wichtig ist, darauf hinzuwirken, dass die Bezirke die Mittel vorrangig an freie Träger und innovative Projekte verteilen. Dies haben die meisten Bezirke im Jahr 2000 auch vorbildlich umgesetzt. Es gibt aber auch – da stimme ich Frau Ströver zu – einige ungenaue Angaben. Ich darf aus den Mitteilungen zitieren; dort steht z. B. „geplante, aber noch nicht spezifizierte Sonderprojekte“. Es gibt auch Finanzierungen von einem einzigen Projekt oder von Maßnahmen, die ohnehin von den Kunstämtern betrieben werden. Dafür sind diese zusätzlichen Mittel nicht da.

[Beifall bei der SPD]

Nun mag man einwenden, dass die Mittel im letzten Jahr relativ spät kamen, so dass den Bezirken nicht sehr viel Zeit zur Vergabe blieb. Dieses Jahr ist die Lage jedoch anders. Deshalb haben wir der Vorlage der Senatsverwaltung für künftige Verfahren zugestimmt, die unter anderem vorsieht, dass 10 % der Mittel aus dem Bezirkskulturfonds für überbezirkliche Kooperationsprojekte eingesetzt werden sollen. Ich sehe hierin auch keinen Widerspruch zur Eigenverantwortung der Bezirke, denn es ist eine Sollbestimmung, und wir folgen dabei gern dem Vorschlag der Kulturämter. Außerdem ist die SPD-Fraktion dafür, dass dort, wo dezentrale Kulturbeiräte vorhanden sind, also die berufenen Institutionen in den Bezirken, diese die Mittel verteilen sollen. Dies ist eine ganz klare Kompetenzverschiebung auf die Ebene der Bezirke. Was die Komplementärfinanzierung angeht, so setzt sich die SPD-Fraktion dafür ein, dass dies im Verhältnis 25 % Bezirke zu 75 % Senatsverwaltung geschieht. Schließlich würden wir auch befürworten, dass die Bezirke gemeinsame Leitlinien verfassen.

Lassen Sie mich noch ein paar Sätze zur Situation der Bibliotheken sagen. Dies ist auch in der Mitteilung – zur Kenntnisnahme – enthalten, von meinen Kolleginnen und Kollegen jedoch noch nicht angesprochen worden. Natürlich ist der Rückgang des Erwerbungsetats der öffentlichen Bibliotheken erschrekkend. Er bedingt einen Rückgang des Medienangebots und der Entleihungszahlen. Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass mit Hilfe meiner Fraktion zumindest ein Teil der fünfprozentigen Kürzung der Stiftung Zentrale Landesbibliothek zurückgenommen

wurde. Auf bezirklicher Ebene ist die Nutzung der neuen Medien einschließlich der Anbindung ans Internet unterschiedlich betrieben worden. Schöneberg nimmt hier eine Vorreiterposition ein; in Charlottenburg wurden Sponsoren gefunden und das Bundesprogramm in Anspruch genommen. Der EDV-Verbund der öffentlichen Bibliotheken Berlins – VÖBB – bringt zwar zunächst Folgekosten mit sich, stellt aber langfristig auch ein Einsparpotential dar. Auch auf dieser Ebene ist also die Eigeninitiative der Bezirke gefordert. – Ich danke Ihnen.

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der CDU]

Danke schön, Frau Kollegin Dr. Tesch! Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Die Mitteilung ist daher nach der Besprechung im Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten und im Plenum zur Kenntnis genommen worden.

Die lfd. Nr. 12 steht bereits als vertagt in der Konsensliste.

Lfd. Nr. 13, Drucksache 14/1011:

Vorlagen – zur Kenntnisnahme – gemäß Artikel 64 Abs. 3 VvB

Überweisungsanträge liegen mir nicht vor. Ich stelle fest, dass das Haus von der Verordnung Kenntnis genommen hat.

Die lfdn. Nrn. 14 bis 20 sind durch die Konsensliste erledigt.

Lfd. Nr. 20 A, Drucksache 14/1032:

Antrag der Fraktion der Grünen über Bleiberecht für Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina

Der Dringlichkeit wird nicht widersprochen.

Beratung ist nicht vorgesehen. Die antragstellende Fraktion bittet um Überweisung an den Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung. Da ich keinen Widerspruch höre, ist so beschlossen.

Die lfdn. Nrn. 21 bis 24 sind durch die Konsensliste erledigt.

Wir sind damit an das glückliche Ende unserer Tagesordnung gekommen. Ich wünsche Ihnen einen guten Heimweg. Die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses ist wie üblich am Donnerstag, dem 15. März 2001, um 13.00 Uhr. Die Sitzung ist geschlossen.

[Schluss der Sitzung: 17.33 Uhr]

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A n l a g e 1

Konsensliste

Der Ältestenrat empfiehlt, nachstehende Tagesordnungspunkte ohne Aussprache wie folgt zu behandeln:

TOP 2 14/977 Gesetz zum Staatsvertrag zwischen Berlin und Bayern über die Zugehörigkeit der Mitglieder der Baukammer Berlin an BauWohnV

TOP 3 14/1000 Gesetz zu dem Zweiten Staatsvertrag über die Änderung des Landesplanungsvertrages an StadtUm

TOP 5 14/978 Bundesratsinitiative zur Novellierung des Eigenheimzulagegesetzes abgelehnt

TOP 8 14/982 Namensverleihung an den Tierpark Friedrichsfelde abgelehnt

TOP 9 a) 14/985 Runder Tisch „Bürgernahe Dienstleistungsverwaltung“ abgelehnt

b) 14/986 Verwaltungsreformziele für das Jahr 2000 und 2001 abgelehnt

c) 14/987 Zielvereinbarungen in den Senatsverwaltungen angenommen (neue Fassung)

TOP 12 a) 14/975 Mitteilung – zur Kenntnisnahme – über Wirksamkeit der §§ 12 und 14 des LGG vertagt

b) 14/996 Vorlage – zur Kenntnisnahme – über Vierter Bericht über die Umsetzung des LGG vertagt

TOP 14 14/962 Europapolitisches Jahresprogramm für das Land Berlin bereits vorab an EuroBundBra

TOP 15 14/980 Gesundheitsmanagement in der Berliner Verwaltung an GesSozMi (f) u. VerwRef

TOP 16 14/1013 Therapeutische Versorgung schwerstmehrfach behinderter Kinder in den Schulen sicher stellen an JugFamSchulSport (f), GesSozMi u. Haupt

TOP 17 14/1015 Rechtswidrige Verwaltungspraxis der Ausländerbehörde ändern! an InnSichO

TOP 18 14/1016 Vergleichbarkeit und Aussagekraft statistischer Daten nach der Bezirksreform verbessern an innSichO

TOP 19 14/1017 Verbesserung des Schulsports in Berlin an JugFamSchulSport

TOP 20 14/1021 Wirtschaftsfördermittel des Bundes und der EU effektiver einsetzen an WiBetrTech (f) u. EuroBundBra

TOP 21 14/1003 Entwurf des Bebauungsplans XV-52 an BauWohnV u. Haupt

TOP 22 14/1004 Entwurf des Bebauungsplans XV-51 f an BauWohnV u. Haupt

TOP 23 14/1005 Entwurf des Bebauungsplans I-123 an BauWohnV u. Haupt

TOP 24 14/1006 Feststellung eines Geländes im Bezirk Mitte als Gebiet von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung an StadtUm

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