mitnehmen bei der Ausweisung dieses Leuchtturmprojekts mit bundesweiter Strahlkraft. Ich habe mich frühzeitig um die Einbindung und Information zahlreicher gesellschaftlicher Akteure bemüht und danke insbesondere den Landräten für ihre Unterstützung. Am 13. Juni 2017 hat das Kabinett das Gesetz im zweiten Durchgang gebilligt und es wird jetzt dem Thüringer Landtag zugeleitet.
Warum treiben wir das Vorhaben so vehement voran? Sie alle wissen: Die innerdeutsche Grenze und die DDR-Grenzanlagen sind Symbole für die Diktatur in der DDR und Ausdruck systematischer staatlicher Willkür. Die Schutzkategorie „Nationales Naturmonument“ bietet die einmalige Chance, eine grüne Brücke zu schlagen.
Im Übrigen findet es immer öfter statt – ich selbst habe das auch erlebt –, dass sich gerade junge Menschen weniger auf den Jakobsweg begeben möchten, wenn sie sozusagen auf Sinnsuche sind, sondern durchaus erkennen, an der deutsch-deutschen Grenze entlang zu wandern und sich mit Geschichte zu beschäftigen, ist etwas, was durchaus auch heilsam sein kann; ich traf vergangenen Sommer mehrere Wanderer auf dem Grünen Band. Eine Brücke von der Erinnerung, dem Gedenken an die Zeit der Teilung Deutschlands und an die Opfer der SED-Diktatur hin zum Schutz der besonderen Lebensräume der Pflanzen und Tierwelt, die in dieser Zeit an der innerdeutschen Grenze entstanden sind oder sich dort seitdem angesiedelt haben und das heutige Grüne Band Deutschland bilden: Das ist das Ziel.
Laut Auskunft des BUND beherbergt das Grüne Band 1.200 Arten der Roten Listen Deutschlands. Gleichzeitig ist das Grüne Band der größte Biotopverbund in Deutschland. Und Thüringen trägt eine besondere Verantwortung: Mit 763 Kilometern Länge haben wir mehr als die Hälfte des Anteils am Grünen Band in Deutschland und deswegen wollen wir auch diese besondere Verantwortung annehmen. Was Václav Havel und Marianne Birthler auf politischer Seite gemeinsam mit vielen Umweltengagierten schon vor der friedlichen Revolution anstießen, das können wir von der Vision in die Gegenwart holen – was für eine einmalige Gelegenheit! Das Grüne Band Thüringen verdient deshalb die Anerkennung als Nationales Naturmonument, weil es Natur und Geschichte von nationaler Bedeutung verbindet. Das Verzahnen von Zeitgeschichte und Naturschutz ist mir ein Anliegen. Beide Säulen gehören gleichberechtigt dazu und ich will mich vor allem bei den Gedenk- und Erinnerungsstätten in Teistungen, Point Alpha, Schifflersgrund und Mödlareuth für ihre hervorragende Zusammenarbeit mit uns in diesen Projekten bedanken.
Ich habe die Erinnerungsstätten um die Einreichung von Projektanträgen gebeten, die dieses Ziel mit Leben füllen. Es ist zudem ein wichtiger Teil des internationalen Biotopverbundsystems Green Belt. Es freut mich besonders, dass es der Landesregierung gelungen ist, zusammen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, dem Bundesamt für Naturschutz, dem BUND und EuroNatur zur nächsten großen europäischen Green-Belt-Tagung im Jahr 2018 auf die Wartburg einladen zu dürfen. Vergangenes Jahr traf man sich in Norwegen. Nächstes Jahr trifft man sich in Thüringen auf der Wartburg. Die Welt wird am Grünen Band in Thüringen zueinanderfinden. Ich werte dies auch als Wertschätzung für das thüringische Engagement zum Erhalt und zur Sicherung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, gehen wir gedanklich vom Grünen Band wieder in die Fläche Thüringens – und zwar in unsere herausragenden Kultur- und Naturlandschaften. Die Rede ist von unseren acht Nationalen Naturlandschaften, also unserem Nationalpark Hainich, den zwei Biosphärenreservaten und den fünf Naturparken, kurz genannt NNL. Thüringen hat mit dem Thüringer Wald und der Rhön zwei international anerkannte Biosphärenreservate, die aber den Vorgaben und Standards der UNESCO schon seit vielen Jahren nicht mehr entsprechen – kaum vorstellbar: die sanften Hügel der Rhön oder die grüne Intensität des Thüringer Walds ohne internationalen Stellenwert.
Deshalb haben wir nicht lange gezögert, sondern uns gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort an die Arbeit gemacht. Die Eröffnung des Informationszentrums für das Biosphärenreservat Thüringer Wald war ein wichtiger Meilenstein. Die kommunalen Spitzen haben den Antrag auf Anerkennung des Thüringer Walds als UNESCO-Biosphärenreservat unterzeichnet und im Juni dieses Jahres über das Deutsche MAB-Nationalkomitee – MAB steht für „Man and the Biosphere“ – bei der UNESCO in Paris eingereicht. Gemeinsam haben wir der Delegation des MAB-Komitees die Vorzüge des Thüringer Walds gezeigt. Ich bin also zuversichtlich, dass die förmliche Anerkennung im Juni 2018 kommt. Das wäre dann ein Riesenerfolg für die Natur und die Menschen in der Region.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht von ungefähr kommt der Satz: Ich kann nur schützen, was ich auch kenne. Oder anders ausgedrückt: Jeder von Ihnen hier weiß oder hört von der Erosion der Artenkenntnis. „Der Laubfrosch, das unbekannte Wesen.“ Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Gutes für und mit der Natur werden erreichen kön
nen – gerade auch vor unserer Haustür, wo unsere wunderbaren Naturschätze liegen –, wenn es uns gelingt, unsere Kinder und Jugendlichen zu begeistern. Hier kommt unseren Nationalen Naturlandschaften als abwechslungsreiche außerschulische Lernorte eine Schlüsselfunktion zu und diese Angebote werden auch immer stärker nachgefragt. Das fängt beim Fledermausrucksack für kleine Entdecker an und hört beim Junior-Ranger-Programm auf, von der Wildnispädagogik im Nationalpark Hainich über Bildungsangebote zur nachhaltigen Entwicklung und Umweltbildung. Alle Naturparke, Biosphärenreservate und unser Nationalpark sind auf einem guten Weg. Es ist das eine, über Naturschutz zu reden, das andere ist aber, tatsächlich Feuersalamander draußen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, Lockstöcke für Wildkatzen einzupflocken oder auf Bergwiesen dem Wiesenknopf-Ameisenbläuling hinterherzustaunen.
Unsere Bildungsangebote sind wesentliche Beiträge zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sowie des am 20. Juni verabschiedeten Nationalen Aktionsplans BNE in Thüringen. Alle Nationalen Naturlandschaften in Thüringen haben sich innerhalb der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als außerschulische Lernorte qualifiziert. Mein Ziel ist es auch, dass wir das dauerhaft erhalten und ausbauen.
Wie bei unserem Goldstück, dem Nationalpark Hainich, sollen auch die anderen Nationalen Naturlandschaften ein umfassendes Bildungskonzept erstellen und dieses mit verschiedenen Partnern und lokalen Akteuren umsetzen. Nächstes Jahr wird unser Nationalpark Hainich übrigens 20 Jahre – ein Grund zum Feiern. Ich weiß, dass das Nationalparkteam um Herrn Großmann bereits Spannendes plant.
Neben den engagierten und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der NNL erweitern die vielen Freiwilligen das Bildungsangebot. Dazu gehören auch die FÖJler – diejenigen, die das Freiwillige Ökologische Jahr absolvieren, deren Plätze wir ab September aufstocken werden. Es könnten noch mehr Plätze sein, so groß ist die Nachfrage. An dieser Stelle vielen Dank an die Träger in Thüringen, die das FÖJ genauso wie FSJ und andere Möglichkeiten unterstützen.
Ohne die wertvolle Arbeit der Träger wären diese Plätze nicht möglich und könnten wir sie nicht anbieten.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, moderner und zukunftsfähiger Naturschutz und regionale Wertschöpfung sind kein Gegensatz. Meine These ist, dass moderner Naturschutz sogar wichtige Im
pulse für regionale Wertschöpfung setzt. Immer mehr Menschen wollen naturnah und ressourcenschonend Urlaub machen. Die bestehenden Nationalen Naturlandschaften tragen hier zur regionalen Wertschöpfung bei. Zwei Beispiele: Unser Nationalpark Hainich ist der größte nutzungsfreie Laubwald in Deutschland. Wer hier wandert – ganz gleich zu welcher Jahreszeit übrigens –, versteht, was den Philosophen Henry David Thoreau schon vor 200 Jahren umtrieb: „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben [...]. Intensiv leben wollte ich“. – Über 320.000 Besucher wollen inzwischen das einzigartige Wildniserleben im Hainich, sie sichern so im Jahr über 200 Arbeitsplatzäquivalente.
Zweites Beispiel: der Thüringer Urwaldpfad, der als Perlenschnur von Waldgebieten für die Naturwälder von morgen steht. Wir werden diesen Urwaldpfad in das Wanderwegekonzept Thüringen 2025 einbetten. Und nicht nur das. Der Deutsche Wandertag in Eisenach vor den Toren unseres Nationalparks Hainich hat ja nicht nur mir deutlich gezeigt: Unberührte Natur zieht viele Menschen an. Warum also nicht den Hainich unter anderem mit den Wäldern in der Hohen Schrecke und dem Kyffhäuser zu einem faszinierenden touristischen Angebot entwickeln?
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer einmal im Wiegental in der Hohen Schrecke unter dem frischen Grün der alten Buchen stand, versteht, was ich meine, wenn ich sage: Das kann Wirklichkeit werden und es wird viele anziehen. Welche anderen Bundesländer haben auch nur annähernd so gute Startbedingungen? Die Nationalen Naturlandschaften – da kennt jemand das Wiegental,
das finde ich super, sehr schön – und auch Naturschutzprojekte sind ein großer Gewinn für den Natur- und Artenschutz und gleichzeitig Impulsgeber für die Regionalentwicklung im ländlichen Raum sowie wichtige touristische Highlights.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, am 7. Juli 2017 hat das UNESCO-Komitee in Krakau das Welterbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ deutlich erweitert. 63 Buchenwälder in zehn europäischen Ländern wurden neu in die Welterbeliste aufgenommen. So weit, so gut. Das Erscheinungsbild Europas ist von Natur aus durch seine Buchenwälder geprägt. In Buchenwäldern finden sich bis zu 10.000 Tierarten. Gleichzeitig sind es stark bedrohte Lebensräume. Deswegen geht es darum, aus diesen Inseln, die noch bestehen, am Ende auch Verantwortung zu machen. Nicht nur der Blick in die Naturbewusstseinsstudie macht deutlich, dass sich die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald mit gutem
Recht verändern. Ein Wald ist mehr als ein Wirtschaftsfaktor. Er ist Lebensraum für viele Arten, seine Erholungsfunktion steht angesichts einer immer schneller und digitaler werdenden Welt für viele wieder mehr im Vordergrund. Gleiches gilt für den Wald als Kohlenstoffspeicher. Wir wissen, dass gerade angesichts des Klimawandels Bäume durch das Filtern von Stäuben, Gasen, radioaktiven Stoffen und vielem mehr eine herausgehobene Rolle für unsere saubere Luft spielen.
Es muss doch möglich sein, dass wir unsere ureigenste Fortschrittsgeschichte mit der Natur fortschreiben und nicht gegen die Natur. Wir leben heute im Anthropozän, dem Zeitalter, in dem der Mensch selbst zu einem mächtigen geologischen Faktor wird: Mensch macht Natur. Unberührte Natur gibt es fast nur noch in den Polarregionen, in Wüsten oder in Hochgebirgen. Weil wir um die Gefahr wissen, erwarten wir von zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern den Erhalt ihrer Wälder mit natürlicher Entwicklung. Da ist doch etwas schief. Wir erwarten von anderen, dass sie Natur schützen und tun selbst unseren Teil nur bedingt. Deswegen ist es an der Zeit und unsere Pflicht, unseren Blick auf ein ausgewogenes Verhältnis von Naturschutz – zu dem auch Wildnisbeiträge gehören –, touristischer Erholungsfunktion des Waldes und dessen forstlicher sowie ökonomischer Nutzung zu richten.
Ich teile ausdrücklich die Einschätzung von Prof. Dr. Schraml, Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, der da sagt, ich zitiere: „In der Forstwirtschaft haben wir vor Jahrhunderten gelernt, wie wichtig der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen ist. Erfahrungswissen, Aufgeschlossenheit für Neues und Demut vor der Natur können auch anderen Branchen helfen.“ Gehen wir gemeinsam voran. Um biologische Vielfalt zu erhalten, muss sie als integraler Bestandteil eines umfassenden Nutzungskonzepts im Wald verstanden werden. 5-Prozent-Nullnutzung sind machbar. Hier kann die Säge ruhen und Natur Natur sein. Das gelingt aber nicht durch Konfrontation, das gelingt durch das Miteinander auf allen Ebenen. Daher führen wir auch Gespräche mit allen Akteuren. Das kostet Zeit und Kraft und wir brauchen Geduld, aber wir gehen da rein. Ich schätze die anspruchsvolle Arbeit der Forstarbeiter.
Lassen Sie uns nun gemeinsam das erfolgreich auf den Weg bringen, was wir uns im Koalitionsvertrag für diese Legislatur auf die eigenen Fahnen geschrieben haben. Neben einem Netz von kleinen und mittelgroßen Gebieten, die von der forstlichen Nutzung freigestellt werden, können großflächige Bereiche nicht nur einen Beitrag zum nationalen 5-Prozent-Ziel nutzungsfreier Wälder leisten. Ich plädiere dafür, diese gleichzeitig auch zur Erfüllung der Wildnisziele in der nationalen Biodiversitätsstrategie wirksam werden zu lassen.
Sie wissen, dass ich die Auffassung vertrete, dass wir vor allem alte Wälder der forstlichen Nutzung entziehen sollten, wenn wir hier in den nächsten Jahren erfolgreich sein wollen. Damit das gelingt, habe ich eine Initiative zur Einrichtung eines Wildnisfonds des Bundes auf den Weg gebracht. Diese Initiative fand auf der 88. Umweltministerkonferenz im Mai 2017 und bei Bundesumweltministerin Barbara Hendricks breite Unterstützung. Auch für Thüringen könnte ein solcher Fonds – wenn er Wirklichkeit wird – positive Wirkung entfalten; ich bin gespannt, was nach dem 24.09. im Bund von den vollmundigen Versprechen dann noch übrig ist und ob der Fonds wirklich kommen wird.
Zur Vermeidung weiterer Legendenbildung möchte ich auf folgende Punkte eingehen: Die 5 Prozent der Waldflächen, die der forstlichen Nutzung entzogen werden sollen, sollen keinesfalls den Charakter eines abgeschirmten Sperrgebiets haben. Genau das Gegenteil ist unser erklärtes Ziel. Jeder soll zu jeder Zeit an jeder Stelle in den Wald können.
Wer einen Blick in die Naturbewusstseinsstudien von BMUB und BFM wirft, der kann feststellen, dass wilde Natur und deren Erlebnis einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert besitzen. Dieses Naturerlebnis möchten wir für die Menschen erlebbar machen und ihnen nahebringen. Niemand soll ausgesperrt werden. Diese Naturwälder von morgen sind für mich mit einem Bildungsauftrag verbunden. Warum soll es keine Wildniswanderungen mit dem Förster geben? Diese wilden Wälder touristisch aufzuwerten – das sollte Selbstverständlichkeit sein.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, gedanklich nehme ich Sie jetzt mit in die Gipskarstlandschaft Südharz. Ich möchte diese einzigartige Gipskarstlandschaft des Südharzes und des Kyffhäusers nachhaltig entwickeln und langfristig schützen – zum Wohle von Mensch und Natur. Mein Ansatz für die Entwicklung der Region fußt auf drei Säulen: auf einer Studie zu den regionalökonomischen Effekten, einem Moderationsverfahren und einem Modellprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
Zur Studie: Wir haben die Universität Würzburg dafür gewonnen, eine Studie zu den aktuellen und potenziellen regionalökonomischen Effekten in den Naturparken Kyffhäuser und Südharz zu erstellen. Die Idee: Wenn man sich auf den Weg macht, diese einzigartige Gipskarstlandschaft zu schützen, dann wollen wir auch wissen, wo beispielsweise touristische oder andere nachhaltige Effekte entstehen können, die auch ökonomisch darstellbar sind. Das ist der erste Schritt unserer Akzeptanzoffensive für ein künftiges Biosphärenreservat Südharz. Die Koalition hat vereinbart, ein Biosphärenreservat Südharz auf den Weg zu bringen – wir fangen an. Hier ist aber vor allen Dingen nicht die Zeit ein entscheidender Faktor, sondern der Weg ist das Ziel, das heißt, wir lassen uns auch alle Zeit.
Ich danke den Koalitionsfraktionen und ganz besonders der Abgeordneten Dagmar Becker, die sich – lassen Sie mich das so sagen – für ihren Südharz besonders engagiert.
Wir haben gleichzeitig erklärt, hierzu mit den Bürgerinnen und Bürgern einen moderierten Diskussionsprozess in Gang zu setzen. Im November dieses Jahres gebe ich den Startschuss für das Moderationsverfahren Biosphärenreservat Südharz in und mit der Region. Es wird viele, viele Gespräche geben. Diskutiert werden Fragen der Land- und Forstwirtschaft, der nachhaltigen Entwicklung sowie innovative Wirtschaftsansätze. Gleichzeitig nimmt eine Informations- und Anlaufstelle für die Bevölkerung in Neustadt dauerhaft ihre Arbeit auf. Ich bin zuversichtlich, dass es mit diesem partizipativen Weg im Südharz mit seinen Menschen eine langfristige, tragfähige Perspektive geben wird. Ich bin der festen Überzeugung, dass moderner Naturschutz und Arbeitsplätze zusammengehören; neue und dauerhafte Einkommensmöglichkeiten können geschaffen werden. Dass Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen, zeigen im Übrigen die beiden Biosphärenreservate Thüringer Wald und Rhön und auch der Nationalpark Hainich.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Südharzregion zählt zu den insgesamt 30 sogenannten Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Auch dies wirft ein Schlaglicht auf den bundesweiten Stellenwert der Gipskarstregion für den Naturschutz in Deutschland. Thüringen trägt hier Verantwortung. Ich freue mich ganz besonders, dass es dank einer parteiübergreifenden Unterstützung, für die ich mich an dieser Stelle wirklich ausdrücklich bei allen Fraktionen bedanken möchte, gelingen wird, das Projekt „Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben“ mit mehr als 3 Millionen Euro Bundesmitteln für Thüringen und die Gipskarstre