Protocol of the Session on March 23, 2023

Wir sind davon überzeugt, dass eine Schärfung des Waffenrechtes dringend nötig ist. Ja, es gibt viele Detailfragen zu berücksichtigen. Welche Ausnahmen braucht es? Was machen wir mit Jägern und Jägerinnen? Wo sollen die Waffen gelagert werden?

(Unruhe)

Wie sollen sie gesichert werden? Wie tödlich dürfen Sportwaffen sein?

(Zuruf: Wie tödlich! - Unruhe)

Wer ist geeignet, ein Bedürfnis zu attestieren? Ist wirklich der Schützenverein die beste Adresse dafür?

(Zuruf von Guido Kosmehl, FDP)

Welche Behörde soll mit welchem Personal Waffenrecht kontrollieren und durchsetzen? All diese Fragen sind relevant und brauchen Antworten. Wer sich auf die Suche macht, der findet sie.

Unser Antrag formuliert aus unserer Sicht drei wichtige Zielstellungen, die eine Novelle des Waffengesetzes verfolgen müsste, und will die Landesregierung beauftragen, sich in die Debatte auf der Bundesebene mit genau diesen Prämissen einzubringen.

Der Femizid von Bad Lauchstädt stellt die Frage nach den Möglichkeiten der Verhinderung solcher Taten erneut und mit neuer Vehemenz. Weniger Waffen - das ist Teil der Antwort, davon sind wir überzeugt und dafür werben wir. - Vielen Dank.

(Beifall bei der LINKEN)

Es gibt zwei Interventionen, zuerst von Herrn Tillschneider. - Herr Tillschneider, Sie haben das Wort.

Ich muss jetzt einmal kurz die Debatte mit dem Tagesordnungspunkt davor vergleichen. Beim

Jugendstrafrecht wollen Sie auf keinen Fall verschärfen, aber beim Waffenrecht wollen Sie auf Teufel komm heraus verschärfen. Wie geht das zusammen? Ich habe die Antwort - damit wird auch gleich alles auf den Kern der Sache reduziert -: Beim Waffenrecht geht es um alte weiße Männer, 30 bis 60 Jahre alt, die beruflich erfolgreich sind

(Zuruf von Eva von Angern, DIE LINKE)

und sich im Schützenverein engagieren. Beim Jugendstrafrecht geht es vorwiegend um migrantische Gewalttäter. Die einen sind Ihre Lieblinge und die anderen hassen Sie und wollen Sie fertigmachen. Das ist alles.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Ja- wohl!)

Frau Quade, ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass Sie darauf reagieren wollen.

Nein, ich bin auf die Intervention von Herrn Kosmehl gespannt.

Deswegen ist Herr Kosmehl jetzt dran.

Ich will als Kurzintervention nur zum Ausdruck bringen, was ich bereits in meinem Redebeitrag gesagt habe: dass die Art und Weise Ihres Antrages, der zwei Themenbereiche vermischt,

dazu führt, dass es sehr schwierig für einen Redner ist, der Ihren zweiten Beitrag noch nicht kennt, zu dem Antrag zu sprechen und beides zu machen. Wenn Sie Ihren Redebeitrag neben der Einbringung nur dazu nutzen, um sich für eine Änderung des Waffenrechts einzusetzen, dann hätten wir eine andere Debatte geführt, weil Sie jetzt, in diesen Minuten, nur über das Waffenrecht und seine Verschärfung reden.

(Beifall bei der FDP)

Dann hätten wir eine andere Debatte gehabt. Das werde ich mir für die Zukunft merken.

Ich finde es bedauerlich, dass wir es bei einem solchen Vorfall nicht bei dem Vorfall belassen und ggf. zum Waffenrecht einen anderen Antrag machen können. Das, was Sie jetzt gemacht haben, ist durch die Geschäftsordnung abgedeckt, führte aber dazu, dass die Redner nicht gänzlich auf Ihren Redebeitrag eingehen konnten.

(Beifall bei der FDP - Hendrik Lange, DIE LINKE: Sie müssen nicht weinen deswegen! - Zuruf: Also, bitte! - Guido Kosmehl, FDP: Herr Lange, bevor ich weine, muss noch viel pas- sieren!)

Frau Quade, Sie können antworten.

Herr Kosmehl, das verblüfft mich jetzt ein bisschen.

(Zustimmung)

Erstens liegt unser Antrag vor und auf diesen hat sich Ihr Redebeitrag doch wohl bezogen und

beziehen sollen. Ansonsten ist es jedem Redner, jeder Rednerin freigestellt, hier zu agieren, wie sie agieren. Der Zusammenhang zwischen dem Fall in Bad Lauchstädt und dem Waffenrecht liegt doch auf der Hand.

(Zuruf: Das ist eben Quatsch!)

Wir sind uns einig darin, dass in diesem Fall Gesetzeslücken nicht das Problem waren, sondern die Durchsetzung geltenden Rechts.

(Guido Kosmehl, FDP: Ach!)

- Herr Kosmehl, das habe ich in meiner Einbringungsrede gesagt.

(Guido Kosmehl, FDP: Deshalb brauchen wir keine Verschärfung! Wir brauchen keine Ver- schärfung!)

- Herr Kosmehl, das habe ich in der Einbringungsrede gesagt.

(Zuruf: Und nur darum geht es!)

Dass ich es für notwendig halte, dass meine Fraktion es für notwendig hält und offensichtlich auch die Bundesinnenministerin,

(Zurufe: Oh! - Ui! - Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Ja, wenn die Bundesinnen- ministerin das will! - Unruhe)

angesichts der Tatsache, dass Sportwaffen unabhängig vom Fall in Bad Lauchstädt regelmäßig Menschen bedrohen und töten, über das Waffenrecht zu reden, liegt auf der Hand.

(Zuruf: Ach was! - Weitere Zurufe)

Es ist absurd, zu behaupten, wir würden hier Dinge vermischen, die nicht vermischt gehören.

(Beifall bei der LINKEN - Zurufe)

Sie blenden aus, was Sie nicht sehen wollen. Das ist der Punkt.

(Beifall bei der LINKEN)

Wir sind am Ende der Debatte angelangt.

Abstimmung

Es gab mehrfach die Bemerkung, dass der Antrag in den Innenausschuss überwiesen werden solle. Genau darüber stimmen wir jetzt ab. Wer einer solchen Überweisung zustimmt, den bitte ich um das Kartenzeichen. - Das sind die Frak- tionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie die Koalition. Wer ist dagegen? - Die Fraktion der AfD. Gibt es Stimmenthaltungen? - Eine Stimmenthaltung von Herrn Räuscher von der CDU-Fraktion. Dann sind wir durch und können diesen Tagesordnungspunkt mit der beschlossenen Überweisung beenden.

Wir kommen zu dem

Tagesordnungspunkt 22

Beratung