Lassen Sie mich am Ende - es kommt noch ein bisschen was - einen Blick auf die Industrie werfen. Die Fragen, ob wir bspw. überhaupt genug Wärmepumpen produzieren können und ob wir genug Leute haben, die diese einbauen, sind durchaus berechtigt. Deswegen haben Habeck und Geywitz schon im Jahr 2022 einen Wärmepumpengipfel veranstaltet. Dieser war wichtig; denn spätestens seitdem ist jedem in der Branche klar, wohin die Reise geht.
Klar, wir müssen das mit dem Fachkräftemangel auch noch in den Griff kriegen. Die großen Hersteller, wie Vaillant oder Stiebel Eltron, sagen aber, dass sie gut aufgestellt sind. Vaillant setzt nämlich, wie sämtliche Mitbewerber, voll auf die Wärmepumpe. Vaillant baut in der Slowakei eine neue Fabrik, in der pro Jahr 30 000 Wärmepumpen produziert werden können und die sogar noch erweiterbar ist.
Ich will noch eines anfügen: Der Heizungsmarkt in Deutschland boomt bereits jetzt. Im Jahr 2022 sind eine Million Heizungen neu installiert worden. Dabei ist der stärkste Anstieg bei klimafreundlichen Wärmepumpen zu verzeichnen. 236 000 Stück bedeuten ein Plus von 53 % im Vergleich zum Vorjahr.
Lassen Sie mich kurz in meine Unterlagen schauen, weil ich etwas auf die Zeit achten muss. - Auch der Geschäftsführer von Stiebel Eltron hat bestätigt, dass sie bei dem Einbauen und der Produktion von Wärmepumpen gut aufgestellt sind. Er warnt aber gleichzeitig davor, heute noch verstärkt Öl- und Gasheizungen einzubauen, weil sich die Verbraucher damit von fossilen Energieimporten abhängig
Meine Damen und Herren! Ich komme zum Schluss. Die Debatte heute hat wieder gezeigt, dass es nach wie vor Bremser gibt, welche die Schritte, die ambitioniert, aber notwendig sind, blockieren. Beim Spatenstich zum Bau des Konverters der Südostlink-Trasse am Dienstagvormittag hat Robert Habeck in seiner Rede erwähnt, dass wir in den vergangenen Jahren zu unentschlossen waren.
Diese Unentschlossenheit muss der Vergangenheit angehören. Wenn Deutschland will, dann kann es auch. Deshalb geht es jetzt darum, dass
Herr Aldag, es gibt mehrere Wortmeldungen. Als Erstes eine Intervention von Herrn Tillschneider. - Herr Tillschneider, Sie haben das Wort.
Wenn die GRÜNEN Entschlossenheit bekunden, dann müssen wir das Schlimmste befürchten. Die Sache ist die: Das, was jetzt ansteht, betrifft nur Neubauten. Die Neubautätigkeit ist zum Erliegen gekommen. Deshalb wird das nicht viele Leute interessieren. Das haben Sie clever gemacht. Aber mir geht es um etwas anderes. Mir geht es um den Eingriff in die Bestandsimmobilien. Mir geht es um die Energieeffizienz ab 2030, ab 2033, was wirklich Massen von Immobilien betrifft.
Dazu würde ich gern von Ihnen wissen, wie Sie sich das vorstellen. Da wohnt einer auf dem Land in Sachsen-Anhalt, hat ein Haus, ansonsten kein nennenswertes Vermögen. Dann kommt die Behörde und sagt: Du musst eine neue Heizung einbauen. Dann sagt er: Ich will nicht und ich kann nicht.
Er macht es nicht. Er macht es einfach nicht. Dann kommen Sie und wollen ihm irgendwelche Kredite aufkündigen oder aufnötigen. Er sagt: Nein, ich bleibe dort drin. Ich will nicht um- rüsten. Was machen Sie dann? Werden Sie ihn
aussiedeln? Werden Sie ihn enteignen? Was ist die Idee? Sie können ihm Bußgelder aufbrummen, aber das Dumme ist: Sie könnten nicht einmal mehr das Haus zwangsversteigern, weil die Häuser nicht mehr verkauft werden dürfen, wenn sie nicht den Energieeffizienzklassen entsprechen. Wie stellen Sie es sich vor, damit umzugehen? Das würde mich einmal interessieren.
Vielen Dank für die Frage, Herr Tillschneider. Ich weiß nicht, woher Sie das haben, dass das so passieren soll. Mir ist das nicht bekannt. So, wie Sie es dargestellt haben, wird es nicht passieren - ganz einfach.
(Jan Scharfenort, AfD: Das sind dann aber die Konsequenzen! - Zuruf von der AfD: Das war ganz dünn! - Unruhe)
- Werte Kolleginnen und Kollegen, wenn wir ruhig werden würden, dann könnte Herr Lizureck seine Wortmeldung realisieren. - Bitte, Herr Lizureck.
Vielen Dank dafür. - Herr Aldag, wie nun bekannt ist, sollen Gas- und Ölheizungen den Wärmepumpen weichen. Sie wollen den Bürgern Wärmepumpen zwangsverordnen. Aber hierbei gibt es wirklich ein ganz entscheidendes Problem, das Ihnen wirklich bekannt sein muss,
und zwar wird zum Betrieb der Wärmepumpen ein Kältemittel benötigt, das sogenannte F-Gase enthält. Diese F-Gase sind hochgradig krebserregend, machen unfruchtbar und greifen das Immunsystem an wie Ihre Spritzen.
Aus diesem Grund wird in der EU über ein Betriebsverbot nachgedacht, das schon in wenigen Jahren in Kraft treten soll. Damit wären viele der heute bestehenden und in den nächsten Monaten eingebauten Wärmepumpen nicht mehr zu betreiben.
Meine Frage ist nun: Wollten Sie diese Tatsache weiter verschweigen oder soll es irgendwann zu einer Überraschung kommen? Wann wollen Sie das den Bürgern klarmachen?
Herr Lizureck, noch einmal: Wenn Sie mir richtig zugehört hätten, dann hätten Sie es vielleicht auch verstanden.
Kein Mensch hat irgendwo gesagt, dass zwanghaft Wärmepumpen eingebaut werden sollen. Es gibt vielfache Systeme.
(Zurufe von der AfD: Was denn sonst? Welche denn? Was denn? - Tobias Rausch, AfD: 65 % erneuerbare Energien! Wie soll denn das gehen? So viel Biogas gibt es doch gar nicht! Sie erzählen nur dummes Zeug! - Unruhe)
Wenn jemand aus der eigenen Fraktion eine Frage stellt und Sie grätschen so rein, dann bin ich auch nicht bereit,
Herr Lizureck, warten Sie einmal. - Wir haben gerade eine Szene erlebt, die ich in den letzten Tagen immer häufiger erlebt habe. Aus der Fraktion der AfD kommt eine Frage oder Intervention, die meist in harter Kritik zum Redebeitrag steht. Wenn darauf reagiert werden soll,
kommen so laute Zwischenrufe aus der eigenen Fraktion, dass gar nicht mehr darauf reagiert werden kann. Das, finde ich, ist in einer parlamentarischen Debatte unangemessen.
Geben Sie demjenigen, dem eine Frage gestellt wird oder zu dem eine Intervention erfolgt, wenigstens die Möglichkeit, in Ruhe darauf zu reagieren, und brüllen Sie ihn nicht nieder. Das wäre wirklich meine Bitte.
Jetzt gibt es noch eine Frage, Herr Aldag, und zwar von Herrn Thomas. Wollen Sie diese beantworten? - Nein. Damit sind wir am Ende des Redebeitrags angelangt.