Protocol of the Session on December 15, 2022

(Beifall bei der AfD)

Wenn wir in der Kritik an der Regierung nicht mehr frei sind, dann besteht die Gefahr, dass sich undemokratische Fehlentwicklungen ungehindert auswirken und wir uns schleichend in eine Diktatur verwandeln. Genau das geschieht im Moment.

Genau das muss mit aller Macht kritisiert werden. Genau das kritisieren wir und damit verteidigen wir, die AfD-Fraktion, die Demokratie gegen ihre schärfsten Feinde:

(Guido Kosmehl, FDP, lacht)

Regierung und Verfassungsschutz.

(Zurufe von der AfD: Absolut richtig! - Ja! - Genau!)

Wir lassen uns dabei von niemandem einschüchtern.

(Beifall bei der AfD - Oliver Kirchner, AfD: Richtig!)

Sie geben vor,

(Zuruf von Guido Kosmehl, FDP)

durch solche Grundsatzkritik würde die Funk- tionsfähigkeit staatlicher Einrichtungen beeinträchtigt. Nun gut, diese Kritik ist entweder berechtigt oder nicht. Wenn diese Kritik nicht begründet ist, wenn sie abwegig ist, wenn sie weit hergeholt, aus der Luft gegriffen ist und bei Lichte besehen einfach nicht zutrifft, dann dringt sie nicht durch. Dann wird sich ihr nie eine Mehrheit anschließen.

(Guido Kosmehl, FDP: Sie haben ja auch keine Mehrheit!)

Dann bleibt es bei verirrten

(Guido Kosmehl, FDP: Sie haben keine Mehr- heit!)

Mindermeinungen und nichts beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit staatlicher Einrichtungen. Wenn diese grundsätzliche Kritik aber berechtigt sein sollte, dann ist sie bitter nötig und sollte sich möglichst ungehindert entfalten.

Sie sorgen sich angeblich darum, dass böse Verführer die Bürger auf Abwege führen und für dunkle Pläne missbrauchen.

(Zuruf von Ministerin Dr. Lydia Hüskens)

Wissen Sie, die Wahrheit braucht keinen Zwang und keine staatliche Kontrolle, um sich durchzusetzen. Die Wahrheit ist nicht auf staatlichen Schutz angewiesen.

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: Doch!)

Sie ist von alleine stark genug und kann sich ganz gut selbst beschützen. Es war in der Geschichte dagegen stets nur die Lüge,

(Zuruf von der AfD: Richtig!)

die darauf angewiesen war, durch staatliche Macht geschützt zu werden, um eine Weile bestehen zu können.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von Ministerin Dr. Lydia Hüskens)

Insofern bin ich auch ganz unbesorgt; denn ich weiß, dass die Wahrheit auf unserer Seite ist,

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: Nein, das ist nicht so! - Weitere Zurufe: Nein!)

und die Wahrheit wird sich am Ende durch- setzen.

(Zuruf von Ministerin Dr. Lydia Hüskens)

Der Vorwurf der Delegitimierung ist lächerlich und schreckt mich nicht.

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: O nein!)

Der Machtwechsel, auf dem die Demokratie an sich beruht,

(Zuruf von Ministerin Dr. Lydia Hüskens)

setzt immer voraus, dass die alte abzulösende Macht ihre Legitimität verliert.

(Oliver Kirchner, AfD: Richtig!)

Jede echte politische Kritik trägt deshalb in sich natürlich ein Moment der Negation und ein Moment der Delegitimation. Ja, wir als Opposition finden, es wäre besser, wenn wir da sitzen würden.

(Dr. Hans-Thomas Tillschneider, AfD, weist auf die Regierungsbank - Chris Schulenburg, CDU: Die Bürger sehen das offensichtlich an- ders!)

Damit verneinen wir die Regierung, und die Dinge so zu sehen, ist unser gutes Recht.

(Dr. Katja Pähle, SPD: Sie delegitimieren die freiheitlich-demokratische Grundordnung! Das ist etwas anderes!)

Sie dagegen haben einfach nur Angst vor dem Verlust Ihrer Macht. Diese Angst trieft förmlich aus Ihrem ganzen jämmerlichen Verfassungsschutzbericht.

(Starker Beifall bei der AfD)

Sie klammern sich krampfhaft an die Macht und verstoßen damit

(Anne-Marie Keding, CDU: Aber Sie würden die Macht nie wieder abgeben, wenn Sie sie jemals kriegen würden!)

gegen die demokratischen Prinzipien, von denen Sie Ihre eigene Legitimität einst hergeleitet haben.

(Beifall bei der AfD)

Das ist die ganze Geschichte. Das ist peinlich.

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: Nein!)

Hören Sie auf damit! Beweisen Sie demokra- tische Würde!

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: Tun wir!)

Beweisen Sie demokratischen Anstand

(Ministerin Dr. Lydia Hüskens: Machen wir!)

und streichen Sie die Delegitimierung des Staates aus dem Verfassungsschutzbericht!

(Beifall bei der AfD - Chris Schulenburg, CDU: Kein Wunder, dass Sie vom Verfassungs- schutz beobachtet werden! - Susan Sziborra- Seidlitz, GRÜNE: Und zwar wegen Rechts- extremismus, nicht wegen Delegitimierung!)