Protocol of the Session on November 12, 2010

(Der Redner blättert in seinem Manuskript - Herr Kosmehl, FDP: Hauptsache, Sie wollen!)

Wir wollen natürlich eines nicht vergessen: dass die Fraktion der LINKEN, der sozialistischen Planerfüllung,

(Lachen bei der LINKEN)

in Bezug auf den LEP nicht die Bescheinigung geben kann; denn, meine Damen und Herren, das war der Grund dafür, dass ich das hier auf das Rednerpult gelegt habe. Sehr geehrter Herr Präsident, Sie verzeihen das.

Präsent Herr Steinecke:

Sie sind jetzt schon mehr als zweieinhalb Minuten über der Zeit.

Ich bin sofort fertig.

Ja, ja.

(Frau Bull, DIE LINKE: Ja, ja!)

Das, meine sehr geehrten Damen und Herren, war die Zuarbeit der LINKEN:

(Der Redner hält ein Schriftstück hoch)

ein fraktionsinternes Papier, fast unleserlich, für alle - -

(Frau von Angern, DIE LINKE: Ist er nun über der Zeit oder ist er nicht über der Zeit? - Unruhe)

Für die fünf Abgeordneten der CDU-Fraktion gab es ein Exemplar. Das war schon spitze, was Sie da abgeliefert haben.

(Zuruf von Frau Dr. Hüskens, FDP)

Wir als Koalitionsfraktion bitten - das ist der letzte Satz -

(Frau von Angern, DIE LINKE: Ist nun die Rede- zeit überschritten oder nicht?)

das Hohe Haus um die Erklärung des Einvernehmens zu dem heute vorliegenden Entwurf der Verordnung, damit der Landesentwicklungsplan mit Beginn des kommenden Jahres in Kraft treten kann.

Ich denke, zehn Minuten sind eigentlich zu kurz für ein Thema, welches uns seit Anfang der Legislaturperiode beschäftigt. Es gäbe noch so viel zu sagen, auch auf die Einwände, die hier gekommen sind.

(Zurufe von Frau von Angern, DIE LINKE, und von Frau Bull, DIE LINKE)

Ich bin froh, dass unsere Koalitionsfraktionen so diszipliniert und kontinuierlich gearbeitet haben und auf dem guten Papier der Verwaltung aufbauen konnten.

(Beifall bei der CDU)

Herzlichen Dank, lieber Herr Abgeordneter Scheurell. - Jetzt hat der Abgeordnete Herr Kosmehl eine Frage. Die wollen Sie doch sicherlich beantworten. - Bitte schön, Herr Kosmehl, fragen Sie.

Sehr geehrter Kollege Scheurell, zunächst einmal folgende Information, damit Sie das aufnehmen können. Ich hätte sehr gern an der Anhörung der FDP-Fraktion zum LEP teilgenommen, wenn ich nicht zeitgleich im Zwölften Parlamentarischen Untersuchungsausschuss gesessen hätte,

(Herr Miesterfeldt, SPD: Wer hat ihn denn einbe- rufen?)

um mich mit den Missverhältnissen im Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt zu beschäftigen.

(Beifall bei der FDP)

Sie sagen mir da ganz neue Sachen.

Ich wollte es nur sagen. Ich muss mich bei Ihnen zwar nicht entschuldigen, aber ich weiß, dass Sie immer daran interessiert sind, wie es der FDP geht und was wir machen.

Deswegen können Sie mir vielleicht auch eine weitere Frage beantworten, und zwar zum Verfahren. Sie haben in Ihrem letzten Satz gesagt - der ist ein wenig untergegangen, weil einige schon unruhig geworden sind -, dass Sie darum bitten, der Beschlussempfehlung zuzustimmen und das Einvernehmen herzustellen.

Würden Sie mir dahin gehend zustimmen, dass der Landtag heute kein Einvernehmen herstellt, weil er Änderungen an der Verordnung fordert und das Einvernehmen erst hergestellt werden kann, nachdem das Kabinett diese Änderungen aufgenommen hat?

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Kosmehl, ich schätze Ihre juristische Spitzfindigkeit. Nicht umsonst sind Sie Jurist geworden.

(Heiterkeit bei der CDU)

Sie haben auf etwas reflektiert, sehr geehrter Herr Kosmehl: Wir haben in unserer Darstellung - auch in der umfangreichen Ausschussberatung - gesagt, dass wir dieses Ziel 106 herausnehmen und davon unser Einvernehmen abhängig machen. Wir wissen jetzt, dass die Landesregierung damit einverstanden sein wird. Dazu gibt es dann Abstimmungen, und zwar unter allen Häusern. Es wird so sein, und deshalb können wir heute das Einvernehmen herstellen, Herr Kosmehl.

(Beifall bei der CDU - Zustimmung bei der SPD - Zuruf von Herrn Kosmehl, FDP)

- Doch! Die Änderungen - - Sie geben mir durch Ihre Nachfrage die Gelegenheit, noch einmal auf die Änderungen der FDP-Fraktion einzugehen. Das haben Sie ja auch angesprochen. Wissen Sie, das war alter Wein in neuen Schläuchen, den Sie heute vorgelegt haben.

(Zuruf von Herrn Kosmehl, FDP)

- Ja, ja, doch!

(Herr Kosmehl, FDP: Sie werden doch jetzt den alten Wein nicht schlechtreden!)

- Nein, aber der ist schon so alt, der ist Essig geworden, Herr Kosmehl.

(Heiterkeit bei der CDU)

Deswegen lassen Sie mich einfach sagen: Einen Änderungsantrag aufgrund der Änderungen, die die Koalitionsfraktionen schon im Ausschuss durchgebracht haben, zu Papier zu bringen

(Zuruf von Herrn Kosmehl, FDP)

- das ist eine Fleißarbeit, natürlich! - und dann die Änderungen, die man im Ausschuss schon einmal mehrheitlich abgelehnt bekommen hat, noch einmal zu präsentieren als der Weisheit letzten Schluss - etwas anderes ist es nicht, was wir hier finden -, da habe ich,

(Zuruf von Herrn Dr. Schrader, FDP)

Herr Dr. Schrader, von Ihnen und von der Fraktion mehr erwartet. Dem können wir nicht stattgeben.

Dass wir den Antrag der Fraktion DIE LINKE ablehnen müssen, ist doch ganz klar. Die Fraktion DIE LINKE stellt einen Antrag, in dem steht, wir hätten am Ziel vorbei gearbeitet. Das ist nicht so. Wir sind überzeugt davon, dass das gute Papier, welches die Landesregierung uns vorgelegt hat, heute hier abschließend beraten werden kann. Deshalb ist dieser Antrag unbedingt abzulehnen.

(Beifall bei der CDU)

Herzlichen Dank, Herr Scheurell. - Wir kommen jetzt zu dem Beitrag der Landesregierung. Ich erteile Herrn Minister Dr. Daehre das Wort. Bitte schön.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Wissen um die Tatsache, dass nach meinem Redebeitrag jeder noch einmal die Möglichkeit hat zu sprechen, habe ich mich trotzdem entschlossen, erst am Ende der Debatte zu sprechen, und zwar aus mehreren Gründen.

Gestatten Sie mir zunächst, weil ich denke, dass ich derjenige bin, der die letzten zwei Legislaturperioden als Minister mit erlebt hat, in Richtung der FDP zu sagen: Wenn ich mich richtig entsinne - ich sage aber noch einmal: wenn ich mich richtig entsinne -, dann hat die Koalition von CDU und FDP beschlossen, kein Gesetz, sondern eine Verordnung zu machen.