Protocol of the Session on February 1, 2024

Grundsätzlich gilt: Wir müssen Familien stärken und in den gesellschaftlichen Fokus nehmen.

(Beifall des Abg. Marko Schiemann, CDU)

Wir müssen sie befähigen und in die Lage versetzen, auf Herausforderungen zu reagieren! Dazu gehören die Unterstützung im Bereich Pflege, die Wahrnahme von Erholungsphasen, Familienbildung oder, wie gesagt, das Ausüben einer beruflichen Tätigkeit.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Der Staat muss Familien unterstützen, sie stärken und fördern – in allen Lebenslagen. Das heißt konkret: mehr Zeit füreinander, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entlastung bei Steuern und Abgaben und Kitas weiter stärken. Familien sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Familien sind unser stärkstes Netzwerk und sie sind der Bildungsort Nummer eins.

(Beifall bei der CDU)

Es gibt einen Entschließungsantrag; er wurde soeben eingebracht. Sie fordern in diesem Entschließungsantrag eine wissenschaftliche Studie und Strategien. Doch damit schaffen wir nur Doppel- und Dreifachstrukturen; denn es gibt zum Beispiel die Zweite Sozialberichtserstattung für den Freistaat Sachsen, den Bericht zur Lage der Menschen mit Behinderungen und den Aktionsplan zur Umsetzung

der UN-Behindertenrechtskonvention. Darin sollten fehlende bzw. noch gewünschte Informationen aufgenommen werden.

Zu den Anliegen: Im Punkt II. 4 geht es um Fördermodalitäten der Richtlinie Familienförderung. Es sollen neue Ideen in Form von Modellprojekten realisiert werden. Punkt III. 4; Änderungen beim sächsischen Familienpass – welche ich im Übrigen teile – gehören meiner Ansicht nach zwingend und seriös in die kommenden Haushaltsberatungen. Im Punkt II. 3 geht es um die Digitalisierung der verschiedenen Familienmaßnahmen, das heißt, sie sollen digitaler gestaltet werden. Ich denke, das dauert zwar noch, aber es ist auf einem guten Weg. Im Punkt III. 2 geht es um das Thema Schwangerschaftskonfliktberatung. Darüber haben wir gestern ausführlich debattiert. Ich hatte gesagt, dass dazu im Bund eine ganze Menge im Fluss ist. Wir sollten abwarten, was dabei herauskommt, und dann schauen, welche Maßnahmen wir ergreifen sollten.

Wir werden den Entschließungsantrag ablehnen. Schönen Dank, dass Sie mir zugehört haben.

(Beifall bei der CDU, der Abg. Juliane Pfeil, SPD, und der Staatsregierung)

Kollegin

Saborowski sprach für die CDU-Fraktion. Kollegin Schwietzer spricht nun für die Fraktion der AfD. Bitte schön.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir sprechen jetzt zwar alle zur Familie, meinen aber mit Sicherheit nicht das Gleiche. Wenn wir von der AfD über Familie sprechen, dann meinen wir den Familienbegriff, den die Väter unseres Grundgesetzes und der Sächsischen Verfassung im Blick – –

(Zuruf des Abg. Marco Böhme, DIE LINKE – Rico Gebhardt, DIE LINKE: Können Sie vernachlässigen!)

Wenn wir von der AfD über Familien sprechen, dann meinen wir den Familienbegriff,

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Welchen denn? Erzählen Sie ihn uns!)

den die Väter unseres Grundgesetzes – ja, Herr Gebhardt – und der Sächsischen Verfassung im Blick hatten, als sie diese unter besonderen verfassungsrechtlichen Schutz der Gesellschaft stellten.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Aha!)

Ich zitiere wörtlich aus der Sächsischen Verfassung, Artikel 22 zum Schutz von Ehe und Familie. Abs. 1: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Landes.“ Abs. 2: „Wer in häuslicher Gemeinschaft Kinder erzieht oder für Hilfsbedürftige sorgt, verdient Förderung und Entlastung.“

Diese traditionelle Familie ist damit die Keimzelle der Gesellschaft, die es zu bewahren gibt.

(Antje Feiks, DIE LINKE: Das steht nicht im Grundgesetz!)

Aktuell sehen wir aber immer mehr Tendenzen, diesen Familienbegriff auszuhöhlen. Dieser ideologiegetriebene Wertewandel

(Lachen des Abg. Rico Gebhardt, DIE LINKE)

und die strukturelle Benachteiligung von Familien in unserer Gesellschaft ist die Ursache vieler sozialer Probleme, die wir auch in der vorliegenden Großen Anfrage ablesen können.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Vielleicht ist es auch eine gesellschaftliche Entwicklung?!)

Es braucht endlich wieder ein entschlossenes Handeln, welches sich neben wirtschaftlichen Aspekten auch stärker an der kinderfreundlichen Gesellschaft orientiert. Wir brauchen starke Familien für Sachsens Zukunft.

Ich zitiere nochmals wörtlich – wie bereits gestern – von der Website des Sozialministeriums: „Unsere Familie ist unser Mittelpunkt. Egal, ob als Kind, als Eltern, als Nichten und Neffen oder als Großeltern – wir alle sind Teil einer Familie unser Leben lang.

(Zuruf des Abg. Rico Gebhardt, DIE LINKE)

Der Freistaat Sachsen unterstützt die Familien in Sachsen auf ganz unterschiedlichen Wegen. Mit finanzieller Unterstützung, mit ehrenamtlichen Angeboten, mit Familienbildung und einfach guten Rahmenbedingungen zum Leben in Sachsen – in der Stadt und auf dem Land.“

Aber was ist die Realität? Leider haben wir seit vielen Jahren in Sachsen ein Geburtendefizit.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Na, wie kommt denn das zustande?)

Die Folge sind sinkende Einwohnerzahlen. Aber erstmals ist im Jahr 2022 in Sachsen die Bevölkerungszahl seit 2016 wieder gewachsen. Es sind zwar nur 1,1 %, aber was sind die Gründe für das Wachstum? Ist es etwa ein neuer Babyboom? Nein, der hohe Zustrom durch Asylbewerber und Wirtschaftsmigranten ist ursächlich für diese Entwicklung.

(Susanne Schaper, DIE LINKE: Mein Gott!)

Wenn wir uns die Geburten im Freistaat anschauen, so müssen wir leider feststellen, dass sich der negative Trend noch verstetigt hat.

(Unruhe bei den LINKEN)

Nur circa 29 000 Kinder wurden vergangenes Jahr in Sachsen geboren.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Fragen Sie mal, warum!)

Das sind 3 000 weniger als im Jahr 2020 und erstmals seit Langem weniger als 30 000 Neugeborene in Sachsen.

(Sabine Friedel, SPD: Aber es sind 15 000 mehr als vor 20 Jahren!)

Sachsen – und das Gleiche gilt auch für Gesamtdeutschland – wird infolge der Kinderlosigkeit stark überaltern. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Zukunft. Das wissen Sie selbst in diesem Hohen Haus. Diese massiven Folgen für unsere Sozialsysteme, für unsere Rentenkassen, für unsere Fachkräfteentwicklung und für den sozialen Frieden insgesamt werden sich in den nächsten Jahren immer deutlicher zeigen.

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Deshalb brauchen wir Zuwanderung!)

Wir als AfD haben schon frühzeitig davor gewarnt und Initiativen angemahnt, durch aktive familienpolitische Maßnahmen den Geburtenrückgang zu stoppen.

(Beifall bei der AfD)

Anstatt eine aktivierende Familienpolitik zu betreiben, setzt unsere Landesregierung auf Masseneinwanderung. 5,8 Billionen Euro kostet uns Deutsche diese völlig verfehlte Politik, die unser demografisches Problem nicht lösen wird. Das ist Geld, das für unsere Familien fehlt. Was hätte man damit nicht alles machen können?

(Rico Gebhardt, DIE LINKE: Was wollen Sie denn mit diesem Geld machen?)

Wie viele Familienförderprogramme hätte man mit diesem Geld finanzieren können?

(Antje Feiks, DIE LINKE: Wurde ja früher alles bezahlt!)

Werte CDU, GRÜNE, SPD und LINKE, während Sie auf Einwanderer statt auf Kinder setzen wollen, wollen wir die Familien stärken.

(Zurufe der Abg. Antje Feiks und Rico Gebhardt, DIE LINKE)