Meine Damen und Herren, der Herr Ministerpräsident hat die Wege der Nachwuchskräftegewinnung dargestellt. Deswegen kann ich diesen Punkt angesichts der Zeit überspringen. Ich möchte aber noch einige Punkte hinzufügen.
Wir haben in einigen Verwaltungsbereichen bei den Anwärterinnen und Anwärtern mehr Frauen als Männer. In den vergangenen Monaten haben wir das aus den Bereichen der Steuerverwaltung und der Justiz gehört. 20 % der neu zu besetzenden Stellen sind für Bewerberinnen und Bewerber mit Behinderung vorgesehen. Ich finde, das verdient es, erwähnt zu werden; denn wir wollen die 5-%-Quote im Land gern erreichen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund sind herzlich willkommen in der Landesverwaltung, in allen Bereichen unseres öffentlichen Dienstes. Über allem steht natürlich der Grundsatz der Bestenauslese.
Meine Damen und Herren, viele junge Menschen wollen Geld verdienen. Sie sind bereit, Leistung zu bringen.
Herr Präsident, ich hatte in Erinnerung, dass wir ein bisschen länger als 5 Minuten sprechen können. Ich bin gleich am Ende meiner Gedankenführung.
Es mag sein, dass Sie das in Erinnerung haben, das ist aber nicht maßgeblich. Maßgeblich ist, was im Ältestenrat vereinbart wurde, und das sind 5 Minuten Redezeit pro Fraktion, abgesehen von der SPDFraktion. Und Sie haben Ihre Redezeit von 5 Minuten schon überschritten.
Na gut. - Wir müssen unsere Angebote daran orientieren, dass die jungen Menschen, die zu uns kommen, auch Zeit für Familie und Freizeit haben wollen. Sie möchten unbefristet arbeiten, sie möchten ordentlich bezahlt werden. Dies mit flexiblen Arbeitsformen zu vereinbaren, auch im digitalen Bereich, bietet Chancen.
Mein Fazit ist: Wir sind in der schleswig-holsteinischen Landesverwaltung bei der Nachwuchsgewinnung auf einem guten Weg.
Das Wort für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Abgeordnete Ines Strehlau. - Ich bitte, dass die Vereinbarungen im Ältestenrat deutlich an die Fachsprecher der Fraktionen kommuniziert werden, damit wir hier keine weiteren Missverständnisse haben. - Jetzt hat Frau Strehlau das Wort.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Antwort auf die Große Anfrage beschreibt detailliert die Ausbildungssituation beim Land Schleswig-Holstein. Herr Ministerpräsident, vielen Dank an Sie, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Staatskanzlei und in den Ministerien für das Zusammenstellen der umfangreichen Informationen.
Das Land ist als größter Arbeitgeber in SchleswigHolstein mit jährlich 2.000 Ausbildungsplätzen ein großer Anbieter von Ausbildung. Das ist richtig und wichtig, für die jungen Menschen, die eine hochwertige Ausbildung machen können, und für das Land, das mit anderen Arbeitgebern konkurriert, um alle Stellen mit Fachkräften zu besetzen.
Die ressortübergreifende Zusammenarbeit und die Verankerung des Themas in der Staatskanzlei zeigen, dass die Landesregierung die Fachkräftegewinnung als ein zentrales Projekt ansieht. Die Nachwuchs-Werbekampagne, die in der vergangenen Wahlperiode begonnen wurde und in dieser ausgeweitet wird, zeigt Erfolge. Der demografische Wandel ist „beherrschbar“ - so steht es in der Antwort auf die Große Anfrage -, und die Attraktivität einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst ist nach wie vor hoch.
dende zu bekommen. Wir Grüne begrüßen es, dass die Landesregierung in vielen Bereichen aktiv ist und dass sie auch der Charta der Vielfalt beigetreten ist. Gute Bezahlung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Einbindung von Menschen mit Behinderung, Berücksichtigung des Aspekts von Diversity und Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund sind wichtige Punkte, um die Landesverwaltung zukunftsfähig aufzustellen.
Um die Jugendlichen zu erreichen, wirbt das Land auf vielen Kanälen. Die Seite „Ausbildung - Arbeiten beim Land Schleswig-Holstein“ gibt einen wirklich guten Überblick über das Angebot an Ausbildungsberufen, Studienplätzen und Referendariaten. Dort findet man detaillierte Infos zu Anforderungen, Einstellungsvoraussetzungen und einen Check, ob der Beruf für einen geeignet ist.
Außerdem wirbt das Land auf sozialen Netzwerken und bei YouTube. Unter „Ich arbeite für SchleswigHolstein“ gibt es einige Imagefilme. Bei der Zahl der Klicks von maximal 2.200 Aufrufen ist noch Luft nach oben. Aber der Weg ist richtig, genauso wie die Teilnahme an Ausbildungsmessen.
Wir haben schon gehört, dass das Land über 30 Ausbildungsberufe, duale Studiengänge und Referendariate anbietet. Es gibt die Möglichkeit, zwischen handwerklichen, technischen oder Verwaltungsberufen zu wählen. Dabei ist die Zahl der Ausbildungsplätze sehr unterschiedlich. Vom sehr großen Lehrkräftebereich mit insgesamt 2.248 Plätzen für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst bis zu sehr kleinen Ausbildungsgängen mit einem einzigen Ausbildungsplatz pro Jahr ist alles dabei.
Es gibt gängige Ausbildungen zum Polizisten oder zur Polizistin, aber auch unbekannte wie die Ausbildung zum Regierungsfischereisekretär-Anwärter. Das ist tatsächlich etwas angestaubt; vielleicht könnte bei der Überarbeitung des Beamtenrechts ein bisschen an den Begriffen geschraubt werden, um sie ein bisschen moderner zu gestalten.
Dabei gibt es Angebote für alle Bildungsabschlüsse, von der Ausbildung zur Tierpflegerin oder zum Wasserbauer, für die man einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, den ESA, braucht, über Ausbildungen bei Justiz und Polizei, für die ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt wird, bis hin zu dualen Studiengängen und Angeboten für Referendariatsplätze in vielen Bereichen, für die man sich mit Fachhochschulreife oder Abitur bewerben kann.
hin überprüft und inhaltlich weiterentwickelt. Es gibt länderübergreifende Kooperationen. Die Abbrecherquote ist mit wenigen Ausnahmen im Schnitt niedrig. Die meisten Azubis werden nach Beendigung der Ausbildung übernommen, in vielen Bereichen zu 100 %, zum Beispiel die Finanzwirtinnen, Finanzwirte, Diplom-Finanzwirtinnen und Diplom-Finanzwirte. Viele werden verbeamtet. Unbefristete Verträge sind in vielen Bereichen die Regel. Da ist das Land als Arbeitgeber vorbildlich. Das ist gut für die Lebensplanung der Beschäftigten und für das Land.
Die Große Anfrage zeigt aber auch Baustellen auf: So können in einigen Bereichen nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Auch bei den Liegenschaften an den Ausbildungsstandorten zeigt sich Handlungsbedarf. Zum Teil ist die Ausstattung veraltet. An vielen Standorten ist die Auslastung enorm gestiegen. Es ist gut, dass das Land mit Sanierung und Erweiterungsbauten reagiert, zum Beispiel an der Verwaltungsakademie Bordesholm oder der Polizeidirektion in Eutin. Auch auf dem Campus Altenholz ist eine Erweiterung in Planung; allerdings bleibt da das Problem der Wohnsituation.
Die Große Anfrage zeigt: Das Land hat erkannt, dass es um Auszubildende werben muss, und ist dabei auf einem guten Weg. - Vielen Dank.
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Große Anfragen sollen große Fragestellungen aufwerfen und große Antworten geben. Insofern habe ich die Lektüre der Drucksachen 19/736 und 19/1007 mit großer Neugierde begonnen. Leider konnte ich große Fragestellungen nicht unbedingt finden.
Auf 17 Seiten inklusive Titelblatt stellen Sie Fragen zu Selbstverständlichkeiten wie: Werden bei Stellenausschreibungen die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Frauen eingehalten, und bemüht sich das Land um sie? - Ja, das tun wir. Werden bei Stellenausschreibungen die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Menschen mit Behinderung eingehalten? - Ja, auch das tun wir. Werden bei Stellenausschreibun
gen die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund eingehalten? - Ja, tun wir, wir bemühen uns um sie.
Werden bei Stellenausschreibungen die gesetzlichen Vorgaben bezüglich lebensälterer Menschen eingehalten? - Ja, auch darum bemühen wir uns.
Der Kollege Kalinka ist auf die konkreten Auswirkungen unserer Bemühungen eingegangen, vielen Dank dafür.
Insofern habe ich mir - um es vorsichtig auszudrücken - die Neugierde für Ihren Redebeitrag aufsparen können. An dieser Stelle steht in meinem Redemanuskript: Eingehen auf die konkreten Fragen der SPD. - Da haben Sie mich ein bisschen alleingelassen. Das Einzige, was ich hier an nicht zu klärenden Fragestellungen herausgreifen konnte, war, dass Sie sagen, der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund sei zu niedrig. Darauf kann man tatsächlich kommen, weil Deutschland schließlich ein Einwanderungsland ist. Das sehe ich jedenfalls so. Wenn nur 70 Leute mit Migrationshintergrund unter den Bewerbern sind, kann man zu dem Schluss kommen: Das ist wenig. Allerdings könnte das auch an der Definition von Menschen mit Migrationshintergrund liegen. Denn Personen mit Migrationshintergrund sind sie nach der Definition nur dann, wenn sie entweder selber zugewandert oder in erster Generation Nachfahre sind. Die meisten Leute mit Migrationshintergrund, die ich kenne, sind schon in der zweiten Generation, und ich bin nicht die Generation, die gerade zur Ausbildung ansteht. Vielleicht liegt darin ein Grund für das Ergebnis.
dass es der demografische Wandel ist, der uns vor die größten Probleme stellt. Denn der demografische Wandel zieht einen Mangel an Arbeitskräften nach sich, den die aktuell in Verantwortung befindliche Generation - also wir - noch nicht erlebt hat und den wir uns auch so nicht vorstellen konnten. Das war schon lange im Schwange, und dass es so eintreffen würde, hätte man sehen können, wurde aber so nicht gesehen. Die Nachwuchskräftekampagne, die unsere Vorgängerregierung schon ins Werk gesetzt hat, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man darauf reagieren kann. Dafür loben wir sie ausdrücklich. Ich finde es allerdings auch selbstver
ständlich, dass eine Landesregierung auf solche Dinge reagiert. Wir von Jamaika führen das weiter, und wir attraktivieren den öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein. Wir haben dafür zum Beispiel die Änderung der beamten- und besoldungsrechtlichen Bestimmungen auf den Weg gebracht. Außerdem steigern wir die Attraktivität der technischen Berufe im öffentlichen Dienst in der Landesverwaltung. Das tun wir übrigens nicht selbstlos,
Dafür brauchen wir motivierte Mitarbeiter in unserem öffentlichen Dienst, sowohl im technischen wie auch im nicht technischen Bereich. Wir wollen den Wohlstand in unserem Land nämlich nicht nur verwalten und erhalten, wir wollen ihn gern auch noch ausbauen, und wir wollen dynamisch vorankommen. Das geht nur zusammen mit einem motivierten Team.
Natürlich gehören im Grunde auch so einfache Dinge wie Barrierefreiheit dazu. Das gehört auch zu einem attraktiven Arbeitgeber. Im Dezember 2017 wurde dann auch endlich dafür gesorgt, dass die Barrierefreiheit in den Liegenschaften des Landes bis 2025 hergestellt wird. Da hat die GMSH nämlich in unserem Auftrag einen 5-Punkte-Plan aufgestellt, um diesen Missstand - ein Stau ist es nicht bei uns abzustellen. Es ist bemerkenswert, dass die UN-Behindertenrechtskonvention, in der das gefordert wird, schon aus dem Jahr 2008 stammt.
Dinge wie die Übernahme aus dem Vorbereitungsdienst in das Beamtenverhältnis auf Probe, Investitionen in Ausbildungseinrichtungen und Unterbringungen wurden schon genannt, das muss ich nicht wiederholen. Als Resultat - das können Sie der Antwort auf Ihre Anfrage entnehmen - ist die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze, Praktikumsplätze, Referendariatsplätze, dualer Studiengänge trotz insgesamt geringen Absolventenzahlen gestiegen. Das spricht für uns.
Ich bedanke mich bei den Beamten der Staatskanzlei für die ausführliche Beantwortung dieser Anfrage. Das war sicherlich kein Beitrag zur Attraktivierung des öffentlichen Dienstes.
Zusammengefasst ist zu sagen: Schleswig-Holstein ist bei uns in guten Händen. Vielen Dank, dass Sie uns die Möglichkeit gegeben haben, das noch einmal darzustellen.