Protocol of the Session on February 23, 2012

Die bisher schon gute Arbeit der Ehrenamtlichen im Umweltbereich wird durch übertriebene Aufstockungen im Haushalt infrage gestellt und damit ein Versorgungswerk für die grüne Parteibasis aufgebaut.

(Beifall der CDU)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, von Konsolidierung kann hier keine Rede sein.

(Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jetzt ist gut!)

Im Einzelplan 14 führt man gleich eine neue Steuer mit ein. Mit der Wassersteuer greift die Landesregierung wieder in die Taschen der Bürger.

(Beifall bei der CDU)

Bereits in den letzten Jahren wurde im Bereich des Gewässerschutzes viel getan. EU-Mittel und durch den Haushalt gedeckte Ausgaben wurden zur Verbesserung der Wasserqualität im Gewässerrandstreifenprogramm oder in der „Aktion Blau“ eingesetzt. Jetzt will die Landesregierung die Bürger zusätzlich zur Kasse bitten. Wirtschaft, Landwirtschaft und jeder einzelne Bürger müssen nun mehr bezahlen.

Aber geschickt getarnt werden diese Steuern erst durch die Bescheide der Wasserwerke deutlich. Diese werden als Steuereintreiber missbraucht. Vor Ort müssen sich die kommunalen Betriebe dann für die verfehlte Haushaltspolitik dieser Landesregierung rechtfertigen.

(Beifall der CDU)

In der Begründung zum Gesetz heißt es ganz frech – ich zitiere –: „kann das Wasserentnahmeentgelt (…) im Rahmen der Wasserversorgungsgebühren und -preise abgewälzt werden.“ Abgewälzt werden auf die Bürger. Es ist soziale Kälte, die Grundlage des Lebens, das Wasser, mit neuen Steuern für alle teurer zu machen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall der CDU)

Wäre man wirklich bereit zu sparen, könnte auf diese Steuer verzichtet werden. Das zeigen die Einsparvorschläge, die wir als CDU-Fraktion zum Einzelplan vorgelegt haben.

(Beifall bei der CDU)

Das Ministerium gibt 4,3 Millionen Euro in 2012 und 5 Millionen Euro in 2013 für Gutachten und Öffentlichkeitsarbeit aus. Diese „Gutachteritis“ hat zum Teil fragwürdige Ausgabenhöhen, Frau Ministerin.

(Zuruf der Staatsministerin Frau Höfken)

Beim Kormoran-Monitoring beispielsweise gibt man 20.000 Euro im Jahr aus, um Aussagen zu treffen, die man mit bloßem Auge sieht.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Wir müssen dazu kommen, dass Sie nicht mehr ausgeben dürfen, auch nicht für Wünschenswertes, als wir haben. Damit kann ein Haushalt konsolidiert werden.

(Beifall bei der CDU)

Den größten Anteil an den Kosten für Gutachten hat die Planung für einen Nationalpark. Die Landesregierung hat unter dieser rot-grünen Führung dies zu ihrem wichtigsten Thema gemacht. So könnte der Hype zu diesem Thema vermuten lassen.

Noch vor der Wahl hat der Ministerpräsident gegenüber dem BUND behauptet, es gäbe keinen Platz für einen Nationalpark in Rheinland-Pfalz.

(Beifall bei der CDU – Reichel, CDU: Guter Mann!)

Frau Ministerin, dabei gibt es sicherlich auch Gründe für einen Nationalpark. Da sind wir als CDU offen in der Diskussion. (Pörksen, SPD: Ihr?)

Derzeit sprechen aber viele Argumente gegen einen Nationalpark.

Allein vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung können wir uns einen Nationalpark heute einfach nicht leisten. (Beifall der CDU)

Es ist ein Großprojekt, das mit ungewissen Besucherzahlen noch unbestätigte Tourismusumsätze verspricht. Da gibt es genug Analysen, Frau Ministerin. Man muss sie sich nur anschauen. Das kennen wir schon.

(Seekatz, CDU: Nürburgring!)

Die Landesregierung hat ein Händchen für Großprojekte. (Heiterkeit bei der CDU)

Das zeigt auch der Nürburgring.

(Beifall der CDU – Pörksen, SPD: Schade, ich hatte schon Entzugserscheinungen!)

Darauf habe ich schon gewartet. Ihr kennt den Nürburgring. Also gebt ihr mir recht. Okay.

Es gibt erhebliche Bedenken bei der Holzindustrie. Auch der Tourismus steht dem Nationalpark skeptisch gegenüber.

(Beifall der CDU)

Diese Landesregierung will sich aber trotzdem in das Abenteuer stürzen. Ideologie geht vor Vernunft, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall der CDU)

Frau Ministerin, wir haben bereits gute Naturparke in Rheinland-Pfalz. Damit richte ich mich auch an Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von den GRÜNEN. Sie leisten hervorragende Arbeit im Naturschutz und zeigen heute auch schon gute Zahlen im naturnahen Tourismus. Viel mehr Vorteile gibt es bei einem Nationalpark auch nicht. Es kommen mehr Nachteile und wesentlich größere Unsicherheiten bei einem solchen Großprojekt zusammen. (Beifall der CDU)

Dazu sagt die CDU-Fraktion: Wir können uns diese Unsicherheiten derzeit einfach nicht leisten.

(Beifall bei der CDU)

Wir wollen die Naturparke und deren Arbeit stärken und nicht aus ideologischen Gründen ein weiteres Großprojekt in die Hände der Landesregierung legen.

(Beifall der CDU)

Die Landesregierung hat bisher bei Großprojekten völlig versagt. (Beifall der CDU)

Die Landesregierung, besonders die grüne Ministerin, hat bei diesen Dingen den Blick auf die Menschen im Land verloren. Die grüne Ideologie verblendet die Sicht auf die Bedürfnisse im Land. Es gilt nur noch Bio und Öko, während die jahrhundertealte traditionelle Bewirtschaftung in den Augen der Ministerin anscheinend ausgedient hat.

(Zuruf des Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die gezeigte Produktpalette auf der Grünen Woche hat da ganz klar für sich gesprochen.

(Pörksen, SPD: Wo waren Sie die ganze Zeit?)

Wir haben 50.000 Beschäftigte in der Landwirtschaft. Um 5.000 kümmert man sich, während man die anderen 45.000 im Stich lässt.

(Beifall der CDU)

Das ist soziale Kälte. Davon sprechen Sie doch immer, liebe Kollegen von der SPD. Schauen Sie hier einmal genauer hin, bevor Sie uns mit falschen Vorwürfen belegen.

Der ländliche Raum, von Natur aus strukturell schon benachteiligt, wird einfach ideologisch auf das Abstellgleis geschoben.

(Beifall der CDU)