brücke, Rheinbrücke, Rheinbrücke, Rheinbrücke. – Viel mehr habe ich von der CDU öffentlich dazu in den letzten Monaten auch nicht gehört.
In Ihrer Überschrift steht „Regionalmanagement“. Machen Sie doch einmal einen Vorschlag, wie man es tut! Es ist doch nicht nur die Frage, was man tut, sondern wie und mit welchem Instrument man es tut. Das wäre eine Frage, die aus unserer Sicht zu diskutieren ist, und zwar auch bei der Beratung im Ausschuss, die ich sehr begrüßen würde. Es wäre gut, wenn wir diese nicht nur in unserem kleinen internen Zirkel führen würden, sondern den einen oder anderen Fachmann oder die eine oder andere Fachfrau hinzuziehen könnten.
Natürlich gibt es gelungene Formen des Regionalmanagements. Man muss einmal prüfen, ob das Modell, das im Moment von der Landesregierung angedacht wird, nämlich ein Zweckverband, das günstigste und geeignetste Instrument ist. Dann darf es aber schon gar nicht so sein, dass nur die Kommunen drin sind. Wir müssen prüfen, ob ein Regionalmanagement mit einer GmbH oder einer verwaltungsinternen Agentur besser gemacht werden kann. Wir haben diese Möglichkeiten aufgelistet und sind nicht festgelegt. Wir wollen auch eine Instrumentendebatte führen. Diese wollen wir auch benennen, und zwar nicht nur in Überschriften.
Das Problem ist, dass wir nicht nur Einzelprojekte im Welterbe brauchen. Für die Gesamtentwicklung und den Prozess finde ich es ziemlich bedrohlich, dass es seit der Urkundenübergabe oder auch schon vorher eine Menge Negativschlagzeilen über das Mittelrheintal gab. Wenn sich das durch die Medienlandschaft zieht, entsteht kein guter Gesamteindruck.
Das waren zum Beispiel die Meldungen über den Rückgang der Übernachtungen. Das ist keine Meldung, die eine zusätzliche Attraktion schafft. Man sagt nicht, es kommt keiner mehr, sondern kommt jetzt endlich. Es ging weiter mit den Entdeckungen der SPD-Fraktion auf dem Loreley-Felsen. Das ist ein Projekt, das vielleicht gut angedacht war und man seitens der Landesregierung angestoßen hat, aber ohne eine entsprechende fachliche Begleitung, Unterstützung und Einbindung in ein Gesamtprojekt nicht wachsen kann. Auch das war keine positive Schlagzeile.
Ich möchte das noch einmal aufgreifen, was Herr Lewentz gesagt hat. Der Bilderstreit der Bürgermeister ist genauso ungeeignet, ein positives Image herzustellen und Werbung für das Mittelrheintal zu machen, wie der Streit um die Fotos, ob sie aus den 60er- oder 70erJahren sind. Dies wurde in der „Bild“-Zeitung in den rheinland-pfälzischen Medien aufgegriffen. Ich sage nicht, dass die Behauptungen in der „Bild“-Zeitung alle richtig waren und es eine öffentliche Broschüre war. Es reiht sich aber in die Reihe der Negativschlagzeilen ein. Ich glaube, es hilft, wenn wir in einer geeigneten Debatte, die sich an den wichtigsten Themen entlangzieht und die wir eher fachlich als polemisch führen, als Parlament
Herr Weiland, wir haben sie in dem Antrag benannt. Wenn wir über die Kulturlandschaft reden, müssen wir auch über Steillagen, das Problem der Brachflächen, den Niederwald und den Erhalt und die Pflege von Flussauenlandschaften reden. All das gehört zum Naturraum und zu dem, was wir in der ganzen Diskussion um den Naturschutz unter dem Begriff des Lebensraumschutzes festhalten wollen.
Wir sehen es als erforderlich an, dass es in den nächsten Jahren insbesondere im touristischen Bereich und in der Verkehrsinfrastruktur zu Veränderungen und zu Weiterentwicklungen kommt. Dazu gehört ein gemeinsames Marketing. Voraussetzung dafür ist, dass man ein gemeinsames Regionalmanagement und die Grundlagen für ein gemeinsames Marketing hat, damit man die Perlenschnur auch einführen kann. Dazu gehört, die Qualität des Beherbergungswesens zu verbessern, auch wenn es schon Einzelbeispiele gibt, die es durchaus zu besuchen lohnt, und zwar nicht nur, wenn man von fern kommt, sondern auch aus dem eigenen Land einmal im Mittelrheintal Halt macht.
Als Zielrichtung dieser Entwicklung wollen wir, dass wir das Mittelrheintal nicht als Freilichtmuseum oder Freizeitpark für die schnellen Durchreisenden, aber auch nicht für die haben, die länger bleiben. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass das Mittelrheintal auch für die Bewohner und Bewohnerinnen attraktiv bleibt. Sie wissen, dass die Zahl der Bewohner und Bewohnerinnen nicht aufgrund der demographischen Entwicklung, sondern der Attraktivität und dessen, was das Mittelrheintal für die Bewohner bietet, nachlässt und die Ortschaften schrumpfen. Es ist keine gute Voraussetzung für eine positive Entwicklung, wenn sich das noch mit der demographischen Entwicklung toppt. Wir müssen es sowohl für die Bewohner und Bewohnerinnen als auch für die Besucher und Besucherinnen attraktiver machen. Das geht nur, wenn das Ganze lebendig und authentisch als Erlebniswelt erhalten wird und nicht einen musealen Charakter oder eine museale Struktur bekommt.
Herr Weiland, ich glaube, man kann das immer wieder als Thema nach vorn stellen. Man muss aber sehen, dass das nicht das vordringlichste Projekt ist, wenn es um die Entwicklung des Mittelrheintals geht. Wir wollen nicht darauf setzen.
Hier unterscheiden wir uns. Wir sehen auch das Problem, dass sich mit solchen Brückenbauten die verkehrliche Situation im Tal verändert, und zwar nicht zum
Positiven, sondern zum Negativen hin. Das ist zu vielen anderen Entwicklungszielen, die Sie selbst benennen, Herr Weiland, kontraproduktiv. Insofern glauben wir, dass wir in der Gesamtentwicklung sehr viel besser vorankommen, wenn wir sofort Maßnahmen ergreifen, um den Fährverkehr zu stabilisieren, attraktiver zu machen und zu erhalten, als den Brückenträumen von Herrn Weiland weiter zu folgen.
Ich komme zum Schluss. Mir ist sehr daran gelegen, darüber im Ausschuss detaillierter zu beraten. Wir werden Zeit haben. Mir ist sehr daran gelegen, dass im Ausschuss auch die Instrumentenfrage besprochen wird und wir uns fragen: Wie sieht konkret ein Regionalmanagement aus? – Wir haben im Land hervorragende Fachleute. Ich denke an die Hochschule Trier und die Fachhochschule Mainz und viele andere, die bereit sind und öffentlich bekundet haben, in solchen Fragen beratend dabei zu sein, auch was den Aufbau einer entsprechenden Förderkulisse angeht,
die den Anreiz zur Kooperation erhält, und zwar nicht nur Geld für Einzelprojekte, sondern für Projekte, die in Kooperation verwirklicht werden und an dem Gesamtziel orientiert sind. Das sollten wir in Anspruch nehmen. Hier sind wir dabei, aber nicht bei Fensterreden im Parlament.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich hoffe, dass wir heute in der „Rhein-Zeitung“ die Schlagzeile „Landtag streitet über das Rheintal“ zum letzten Mal gelesen haben.
Wir tun uns einen Bärendienst damit, wenn wir das, was mit der Aufnahme dieser wunderschönen Landschaft in das Weltkulturerbe erreicht worden ist, parteipolitisch zerreden.
Sie können mir glauben, dass das auch nicht meine Absicht ist, dies so rüberzubringen. Das man zu unterschiedlichen Auffassungen kommt, ist in Ordnung. Das darf aber nicht so weit führen, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck der totalen Zerstrittenheit entsteht. Damit tun wir allesamt – wir beziehen uns alle mit ein – diesem
Herr Bracht, ich möchte noch einmal auf Ihren Zwischenruf eingehen. Ich will auch gleich klarstellen, weil ich namentlich heute in der „Rheinzeitung“ genannt worden bin, dass dieser Eindruck, der dort erweckt worden ist, als wolle die SPD-Fraktion die CDU-Fraktion möglicherweise ausschließen, völlig falsch ist. Das sage ich hier an dieser Stelle. Es ist nicht richtig, was dort gesagt worden ist. Natürlich legen wir auch großen Wert auf die Mitarbeit der CDU. Das soll kritisch konstruktiv auf das Weltkulturerbe – es gibt auch so etwas wie eine politische Kultur – erfolgen.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich meine Äußerung in zwei Teile gliedern. Zum Ersten möchte ich – das mache ich ganz bewusst –, weil das Weltkulturerbe Mittelrheintal das auch verdient, einige grundsätzliche Worte zu Ihnen selbst sagen und zum Zweiten auf die konkrete Situation eingehen. Ich mache das sehr gern und ganz bewusst. Ich wohne zwar auch nicht dort, ich bin Pfälzer, aber natürlich ist auch mir dieses Mittelrheintal ans Herz gewachsen. Wir haben gerade bei einer Reise in die Wachau feststellen können, dass es hochinteressante Parallelen gibt. Gerade auch vor diesem Hintergrund lohnt es sich, sich noch einmal intensiv mit diesem Weltkulturerbe zu befassen. Wir können in der Tat stolz sein, dass dieser Flußabschnitt zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz nun auch international als einzigartig zu schützende Kulturlandschaft anerkannt worden ist. Das hat einen hohen Wert. Darauf können wir als Rheinland-Pfälzer stolz sein. Das ist nicht das einzige Weltkulturerbe. Wenn wir mit diesem Tal in eine Reihe gestellt werden mit den Weltkulturerben in anderen Ländern, dann ist das schon ein Grund für Rheinland-Pfalz, darauf stolz zu sein.
Es ist in der Tat so, dass diese Landschaft über zwei Jahrtausende mit seinem milden Klima, mit seiner herausragenden Bedeutung als Handels- und Verkehrsweg und seiner günstigen Lage im Herzen Europas vom Rhein geprägt worden ist. Es spiegelt in der Tat auch die Geschichte der Deutschen wider. Es war Dreh- und Angelpunkt für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Nord- und Südeuropa. Ich brauche auch nicht besonders auf die einzigartigen Bauten aus der Vergangenheit hinzuweisen, die im Bereich des Mittelrheintals zu finden sind.
Eine Reise durch das Rheintal wird in der Tat zu einem Ausflug in die deutsche Geschichte. Das macht das Rheintal nicht nur für uns Deutsche, sondern auch für Besucher so interessant. Das Interesse am Mittelrheintal wird auch zunehmen.
Meine Damen und Herren, mit dieser Ernennung zum Weltkulturerbe ist ein wichtiger Schritt getan worden, alle verantwortlichen Einwohner und Besucher für den Erhalt und den Schutz des Kulturerbes zu sensibilisieren. Wir sollten alles dafür tun, sie nicht durch unser eigenes
Es ist die Aufgabe der kommenden Generationen aus aller Welt, dieses Kulturerbe zu erhalten, aber auch weiterzuentwickeln. Kulturlandschaft mit dem Titel „Weltkulturerbe“ bedeutet nicht – das hat Herr Ministerpräsident Beck bei der festlichen Übergabe deutlich gesagt; das hat mir sehr gut gefallen –, starr an bestehenden Gegebenheiten festzuhalten. Es bedeutet nicht nur, zu bewahren oder gar unter einer Glasglocke zu konservieren, sondern kulturelles Erbe zugänglich zu machen, erlebbar zu machen, und es heißt auch, dass wir dies im Interesse der Menschen dort angemessen weiterentwickeln.
Meine Damen und Herren, dazu brauchen wir – darüber sind wir uns auch einig – ein Leitbild für diese Weiterentwicklung dieses einmaligen Kulturschatzes Mittelrheintal, welches die Interessen der Menschen vor Ort in Beziehung setzt mit der Aufgabe des Erhalts und der Weitergabe kulturellen Erbes. Dies muss wachsen. Dies muss gerade von verantwortlicher Seite gestützt und gefördert werden. Wir haben gemeinsam die Aufgabe, dafür einzutreten.
Meine Damen und Herren, wir haben eine Chance, auch touristisch – das ist nicht die Priorität bei der Ernennung zum Weltkulturerbe – diese Kulturlandschaft in den Wert zu setzen, und zwar höher, als es bisher geschehen ist. Darüber sind wir uns einig. Dabei werden auch keine Zahlen verschwiegen. Herr Weiland, ich werde auf konkrete Zahlen selbstverständlich noch eingehen. Was wahr ist, ist wahr. Man muss es auch – das wurde gesagt – differenziert sehen. Wir müssen sehen, wie wir gemeinsam im Hinblick auch auf den Tourismus zu einer Weiterentwicklung kommen. Ich denke, dass eine weitere touristische Erschließung auch ein sehr wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber sein wird, um gerade in diesem Bereich zu einem Ausbau zu kommen, der den Menschen in diesem Mittelrheintal zugute kommt.
Der Tourismus in Rheinland-Pfalz befindet sich in den letzten Jahren insgesamt in einem stetigen Aufwärtstrend. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres konnten 3,7 Millionen Gäste verzeichnet werden. Das bedeutet eine Steigerung von bis zu 1,4 % mehr als in dem Vorjahreszeitraum. Wir haben insgesamt eine wirklich sehr gute Entwicklung.
Im regionalen Vergleich zeigt sich jedoch, dass das Mittelrheintal nicht von der gestiegenen Nachfrage profitiert – im Gegenteil verzeichnet die Region einen Rückgang von über 3,3 % der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Aber ich unterstreiche das, was der Herr Kollege von der SPD gesagt hat. Wir müssen genau hinschauen. Wir haben Bereiche, in denen wir einen relativ starken Rückgang haben. Wir müssen nach den Ursachen forschen. Wir haben auch Bereiche, die expandieren. Wir kennen auch die Ursachen. Es geht nämlich um die Qualität des Angebots. Da müssen wir insgesamt – da wird auch die Landesregierung ansetzen – diesen Wandel zu mehr Qualität auch im touristischen Bereich und im touristischen Angebot gehen. Das
hat sich auch bei der Reise in die Wachau – eine sehr informative und gute Reise für den Landtag – gezeigt. Es gibt dort ähnliche Probleme. Die Qualität des touristischen Angebots ist noch nicht so, wie man es sich dort vorstellt. Da kann man auch von der Wachau und ihrer Entwicklung lernen. Wir brauchen ein touristisches Konzept. Wir begrüßen in der Tat auch alle Maßnahmen, die im Augenblick – viele sind schon genannt worden – bis zum heutigen Zeitpunkt umgesetzt worden sind. Burgenwanderweg, Radwanderweg bis 2005 sind schon genannt worden. Das gibt auch in diesem boomenden Bereich den Touristen die Möglichkeit, dieses Tal zu erleben.
Meine Damen und Herren, ich will zum Schluss noch einmal darauf hinweisen, dass wir eine große Aufgabe und Chance haben. Wir sollten als politisch Verantwortliche diese Chance mit einer Auseinandersetzung in der Sache gleichermaßen ergreifen.
Nicht ohne Streit, – das revidiere ich – nicht ohne Auseinandersetzung in der Sache: Man wird nicht auf Anhieb zu einem einheitlichen Konzept und einer Beurteilung kommen können.