Zum Dritten denke ich, durch die Festlegung von KernCurricula und Zertifizierung erworbener Kenntnisse können erkannte Defizite in der bisherigen Ausbildung ohne Probleme angegangen und behoben werden.
Meine Damen und Herren, Kernpunkt der Diskussion ist fast immer auch der Praxisbezug der Lehramtsstudiengänge bzw. die Praxisferne. Hierzu machen wir aufgrund der Anhörung Vorschläge. Frau Brede-Hoffmann, das sind keine Pflöcke, die unverrückbar sind, sondern auch für uns gilt natürlich, dass wir im Detail mit den Betroffenen noch diskutieren müssen. Dazu sind wir selbstverständlich bereit.
Wir machen aber auch konkrete Vorschläge, die zielführend sind; so glauben wir. Dazu gehört beispielsweise die Verbesserung der Eingangsberatung. Was hindert uns daran festzulegen, dass junge Menschen, die Lehrer werden wollen, entsprechende Gespräche mit den Lehrern führen, die sie selbst vorher gehabt haben? Eignungstests auf freiwilliger Basis sind zu nennen, mit denen man überprüfen kann, ob man den Anforderungen des Lehramts gerecht wird.
Sicherlich müssen wir die Praktika in erheblichen Umfang verstärken. Nach unserer Meinung kann das über ein schulpädagogisches oder auch ein fachdidaktisches Blockpraktikum erfolgen.
Selbstverständlich muss es für Leute, die Fremdsprachen unterrichten, möglich sein, dass sie zumindest für 6 Monate im Ausland die Sprache erfahren, lernen und sich dort kundig machen. Im Hauptstudium soll es ein entsprechendes studienbegleitendes Praktikum geben, dass heißt, einen Tag pro Woche.
Meine Damen und Herren, damit würde wir schon wesentliche Kritikpunkte aufarbeiten können. Dies wäre ohne Zweifel im bestehenden System zu optimieren. Da spielt natürlich die Zusammenarbeit zwischen Seminar und Universität eine entsprechende Rolle.
Wir werden uns mit Gewißheit noch über die PISA-EStudie unterhalten, bei der die Rangfolge der Länder eine Rolle spielt. Wenn es zutrifft, was bekannt geworden ist, dass Rheinland-Pfalz hierbei so schlecht nicht abgeschnitten hat, dann ist das meines Erachtens auch ein Beweis dafür, das die bisherige Lehrerausbildung so
Zur Gleichstellung sage ich Folgendes, weil ein gewisses Unverständnis aufkam: Herr Lelle hatte noch fünf Minuten und noch drei Minuten dazu.
Ich bin Frau Thomas sehr dankbar, dass Sie diesen Ball zugeworfen hat. Das ist wirklich interessant. Ich habe dem „Blick“ der Philologenverbandszeitung, ein Interview gegeben – jetzt passen Sie auf –, das zunächst einmal den Philologenverband sehr zufrieden gestellt hat. Das ist doch interessant. Das stellen wir einmal fest. Wir kennen den Charakter des Philologenverbands und seine Grundüberzeugung.
Ich komme zum zweiten Punkt. Im Ausschuss für Bildung und Jugend wurde von der CDU dies thematisiert und gelobt. Also ist die CDU im Boot. Schau einmal an.
Ich verlasse kein Boot. Ich kann Ihnen gern skizzieren, wie dieses Boot aussieht, und dann stehen wir dazu.
Dann kommt der dritte Punkt. Wir haben mit großer Freude festgestellt, dass wir dieses Lob, das die CDU der FPD erteilt hat, uneingeschränkt an den Minister weitergeben konnten und wir seltsamerweise einer Meinung waren.
Es ist eigenartig, das erst in dieser Situation der Philologenverband dieses als eine Bestätigung fand. Daraus kann man ableiten, dass es da zumindest Mißverständnisse beim Philologenverband gab, wenn Sie das so toll finden, was ich gesagt habe.
Es sind drei Punkte. Zum einen sind keine Abstriche an der Qualität der fachwissenschaftlichen Ausbildung zu machen. Das gilt auch für Gymnasiallehrer. Natürlich nicht. Das bedeutet Erstes und Zweites Staatsexamen.
Zum zweiten sind keine Mobilitätschranken zu erwähnen. Das halten wir alle für selbstverständlich. Der Minister bestätigt dies.
Zum dritten ist die uneingeschränkt positive Einschätzung des dargestellten dualen Systems zu nennen. Praxisbezug von Anfang an. Mehr habe ich nicht gesagt.
Da merken Sie auf einmal, dass es interessanterweise eine Möglichkeit zum Konsens gibt. Wenn unterschiedliche Gruppierung dies so akzeptieren, dann füllen wir das so. Dann werden wir diesem Anspruch gerecht. Dann haben wir in der Tat auch die Chance, zu einer zumindest vom Grund her gemeinsamen getragenen Reform der Lehrerausbildung zu kommen.
Herr Kollege Kuhn, vielen Dank, dass Sie das Stichwort „Duales System“ noch einmal gebracht haben. Sie haben das so verstanden, wie wir das auch verstanden haben, das duale Ausbildungssystem. Herr Minister Zöllner hat uns aber eben erklärt, dass er etwas anderes mit „dual“ meint, nämlich das Gegenteil von konsekutiv.
Sie haben gesagt, Sie wollen kein konsekutives Modell. Bachelor und der darauf aufbauende Master ist ein konsekutives Modell.
Doch, dass nämlich ist genau das; denn ein wirklich konsekutives Modell hat diesen Zwischenschritt, dass man sagt, wir gehen nach Qualität des BachelorAbschlusses, und wir gehen nachher auch in die Frage, ob er den Master überhaupt draufsetzen kann. Sie sagen ausdrücklich, dass man diesen Master braucht, um
überhaupt den Lehrerberuf ergreifen zu können. Das ist die Konsequenz aus diesem auf den Kopf gestellten Ausbildungssystem, wie es der Wissenschaftsrat vorgeschlagen hat. Ich denke, deswegen war es schon noch einmal wichtig, dass es hier um „dual“ geht. Gut, so kann man es nennen. Wir sagen aber: mit mehr Praxisbezug. Das ist uns natürlich auch wichtig.
Im Übrigen will ich an der Stelle noch einmal sagen, es kommt uns darauf an, dass es unterschiedliche Studiengänge für Lehrämter gibt. Herr Lelle hat darauf hingewiesen. Wir würden lieber noch einmal einen Schwerpunkt bei den Grundschullehrern setzen. Herr Zöllner, wenn Sie jetzt auf einmal die Gymnasiallehrer als ihr Hauptproblem ansehen, dann verstehe ich das vor der PISA-Diskussion nicht so ganz. Wir haben gar nicht so schlecht abgeschnitten. Es sind zum großen Teil auch die Gymnasiallehrer, die diesen guten Schnitt bewirkt haben.