Protocol of the Session on December 13, 2000

Die Kommunen als Schulträger 1:verden für die Funktionsfähigkeit und die Betriebssicherheit der Computer und der Netzwerke zuständig sein. Herr Mittrücker, das ist mit ihnen vereinbart. Das Land hat die Verantwortung für die unter

richtsbezogene Anwendungsbetreuung, die Aus- und Fortbil

dung der Lehrkräfte sowie für die Lern- und Verwaltungssoftware. Das ist ein riesiger Brocken, den das Land übernom

men hat. Dafür stellt die Landesregierung den Schulen vom kommenden Jahr an sechs Millionen DM zusätzlich für das Personalbudgetzur Verfügung.

(Beifall bei F.D.P. und SPD)

Herr illlittrücker, mir ist es.. virklich sehr recht, dass dieser Be

trag aus den UIV1TS-fviitteln den Schulen zugute kommt. Welche Alternative haben Sie denn? Wollen Sie die UMTS-illlittel für etwas anderes ausgeben?

(Mittrücker, CDU: Das habe ich nicht gesagt!)

Wir-sind stolz darauf uncf zufrieden, dass wir den Schulen diese Mittel zur Verfügung stellen können.

Neben der klaren Aufgabenverteilung wird durch die Vereinbarung auch die gemeinsame Verantwortlichkeit für die Ein

führurm und Anwendung von moderner Informationstechnik in den Schulen zum Ausdruck gebracht. Die Vereinbarung ist damit eine gute Grundlage, um Kinder und Jugendliche fit für das Medienzeitalter zu machen. Sie ist weiter ein wichtiger Baustein zur Förderung der Medienkompetenz an den Schulen.

Meine Damen und Herren, für die flächendeckende Ausstatc

tung der S~hulen mit Computern wurde die Initiative "Klassen im Internet" gestartet. Bis Ende des Jahres wird das Ziel

erreicht sein, alle rheinland-pfälzischen Schulen im Netz zu haben.

Für die Fortbildung der Lehrkräfte wurde das Fitnesstraining im Internet angeboten, an dem bislang 8 000 _Lehrer teilgenommen haben. Hören Sie sichdas einmal an. Dies passt zum Thema "Lehrerschelte", die wir uns wirklich abgewöhnen sollten.

(Beifall bei der F.D.P.)

Es haben 8 000 Lehrer teilgenommen. Dies zeigt im Übrig~n, wie hoch motiviert und fortbildungswilfig unsere Lehrkräfte sind. Ergänzend ist das Lehrerfortbildungsprogramm "Intel"

hinzugekommen. Zukünftig wird der Erwerb von Multimediakompetenz zum festen Bestandteil der Lehrerausbildung werden müssen.

Meine Damen und Herren, der Umgang mit den neuen Me

dien wird neben Lesen, Schreiben und Rechnen zur vierten Kulturtechnik. Die F.D.P.-Fraktion setzt sich deshalb auch wei

ter dafür ein, dass in Zukunft jeder Schüler seinen eigenen Laptop am Arbeitsplatz erhalten soll, wenn in den Schulen ein stimmiges Konzept zum Einsatz der neuen Medien im Un

terricht vorliegt. Nur so wird ein Unterricht möglich, der stär

ker auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Schüler abgestimmt ist.

Meine Damen und Herren, Multimedia ist nicht nur eine Technik. Sie bietet die Chance für eine ganz neue Didaktik. Der Computer muss und wird in der Zukunft in den Schulen so selbstverständlich sein wie Kreide, Tafel undBücher.

Meine Damen und Her:ren,der EDV-Einsatz in den berufsbil

denden Schulen hat einen besonderen Stellenwert, weil gerade im Zusammenhang mit der dualen Ausbildung Schwerpunkte gesetzt werden müssen. Es muss alles darangesetzt werden, die Ausstattung dieser Schulen auf den modernsten Stand zu bringen, um die Chancen unserer Jugendlichen im Berufsleben zu verbessern.

Lassen Sie mich zusammenfassen: Mit dem Programm zur Ausstattung der Schulen mit Computern und -InternetZugang, dem Programm für Lehrerfortbildung sowie der gE-_ schlossenen Vereinbarung zu System- und AnwendungsbE

- treuung haben wir innerhalb weniger Monate eine solide, zukunftsfähige Basis geschaffen, um Kinder und Jugendliche für das Medienzeltalter fit zu machen.

Lassen Sie mich zum Schluss meinen_ Dank auch in Richtung Herrn Kollegen fviittrücker aussprechen. Wir bedanken uns ganz herzlich und sind stolz darauf, dass-diese Vereinbarung zustande gekommen ist. Wir danken den Schulträgern. Wir

danken der Landesregierung für die zukunftsweisende Kooperation im Schulbereich. Auf dieser Grundlage-können wir weiter aufbauen.

Vielen Dank. (Beifall bei F.D.P. und SPD)

Meine Damen und Herren, ich freue mich, weitere Gäste im Landtag begrüßen zu können, und zwar aus dem Westerwald

die CDU-Frauenunion Westerburg, die Frauenselbsthilfe nach Krebs Westerburg und den Landfrauenverband Westerwald. Seien Sie alle herzlich begrüßt!

(Beifall im Hause) Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erteile ich der Abgeordneten Frau lse Themas das Wort. Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Meine Damen und Herren, dass Multimedia, der Umgang mit den neuen lnformaticnstechnologien, eine fast unersetzliche Kulturtechnik geworden ist, haben wir in dem Abgeordnetengebäude in den vergangenen zwei Tage_n alle erfahren dürfen, als plötzlich kein Anschluss mehr vorhanden-war. Wir konnten keine E-Mails verschicken, wir haben keine mehr bekommen. Insofern konnten wir das wirklich selbst erfahren, wie zentral dieser Bereich mittlerweile in unserem Leben geworden ist. (ZurufdesAbg.ltzek,SPD)

Das ist nicht nur bei Abgeordneten so, sondern auch im Berufsleben. Mit unseren Anträgen und initiativen hal:)en wir in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass· ~vir dafür auch entsprechende Vorbereitungen in den Schulen brauchen. Herr Kuhri, ich freue mich, wenn Sie sich heute mit fremden Federn schmücken und darauf stolz sind, dass die von der rotgrünen Bundesregierung erreichten Ui\I'ITS-Erlöse auch in diesen Bereich gesteckt werdem sollen.·

(Zuruf von der F.D.P.)

-Herr Kuhn,ich meine, das ist schön, dass Sie so etwas einmal anerkennen können.

(Staatsminister Bauckhage: Soll er sich ärgern oder was?- Weitere Zurufe von der F.D.P.)

bamit passiert tatsächlich einmal eine ordentliche Mittelauf. stockung beiden Berufsschulen, wenn Sie das umrechnen.

· Wenn in den kommenden zwei Jahren aus diesen UMTS

Erlösen 255 Millionen DM zur Verfügung stehen, dann heißt das- Pi mal Daumen gerechnet-, dass knapp 13 fVJillionen DM

_nach Rheinland-Pfalz fließen. Wenn man das quer über die

·Berufsschulen rechnet- es wird nicht nur mit der Gießkanne

verteHt werden -, dann heißt das 11 000 DM pro Schule. Damit kann man tatsächlich etwas machen. Herr Kuhn, ich finde, daran sollten Sie sich messen lassen. Sie sollten sich auch daran messen lassen, was über diese Bundesmittel im Land bezweckt werden kann, was Sie vorher nicht hinbekommen haben, was Sie und Ihr Staatssekretär, Herr Glahn, derfürdie

sen Bereich zuständig war, nicht hinbekommen h~ben.

(Beifall des BÜNDNIS 90iDIE GRÜNEN- ZurufdesAbg. Creutzmänn, F.D.P.)

Die rotgrüne Bundesregierung, jetzt an der Spitze in diesem Bereich Frau Bulmahn -das muss man ihr zugestehen-, reagiert mit diesem Programm zeitnah und angemessen auf die Herausforderungen des Informationszeitalters und bügelt damit Dinge aus, die Sie im Land nicht hinbek_ommen haben. Sie konnten sich in den letzten Monaten selbst davon überzeugen, dass dieser IT-Gesamtbereich für berufsbildende Schulen zentral ist. Wenn Sie an berufsbildenden Schulen waren, werden Sie gemerkt haben, was dort zum Teil aus eige- ner Kraft an-den Schulen aufgebaut wurde. Herr Kuhn, wenn Sie in Ihrem Zuständigkeitsbereich erst den Dank nach Berlin schicken, dann fehlt mir der Dank an die Schulen, wenn Sie sich anschauen, was dort einzelne engagierte Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich in Bezug auf Netzwerkbetreuung, Aufbau des Netzwerks, Betreuung des Netzwerks, Einweisung der Schüler und Schülerinnen, an Durchdringung dieses Bereiches in den beruf~bildenden Schulen auf den Weg gebracht haben: Ich finde, diese häUem den Dank auch verdient, wenn Sie hier schon von Dank sprechen.

(Beifall desAbg. Kuhn, F.D.P., und der Abg. Frau Brede-Hoffmarm, SPD- Frau Brede-Hoffmann,SPD: Den kriegen Sie auch ständig!)

- Frau· Brede-Hoffmann, vielleicht wäre hier dafür auch einmal das richtige Forum.

Ich glaube, insofern kann man ll)it diesen Ul\11TS-Erlösen Sinnvolles machen. Das mag auch ein guter Anlass für eine Aktu-· elleStunde sein.