Protocol of the Session on November 15, 2000

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

ln der Plenarsitzung im Oktober haben Sie noch unseren Antrag abgelehnt. Im Novemba wird das Gleich.o mit einem F.D.P.-Piakettchen neu verkauft, 3llerdings wiedtr nur im Höfchen de5 Abgeordnetengebäudes. Herr Kuhn, wenn Sie Ihre Vorschläge in das Parlamenttra-gen würden, würden Sie Ihren eigenen Staats=ekretär bloßstellen; denn er ist vom Aufgabenbereich und von seinem Steckenpferd für die Multi

mediaausstattung der Schulen zuständig. Wenn Sie jetzt von ihm etltv3s fordern, was Sie in dt::n vergangeneo Jahren nicht hinbekommen haben, dann fragt man sich, wie Sie ihn besser

abwatschen können als mit Ihren eigenen Presseerklärungen.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Kuhn, F.D.P.: Ach nein! Lenken Sie doch nicht_ von Ihrem desaströsen Schulgesetz ab!)

- Herr Kuhn, Grc:.tulation für Ihre Lernfähigkeit, dass Sie unse

re Forderung übernommen haben. Nach diesem kurzen Ab

stecher in Ihre wahrhaft grüne Seele komme ich zurück zu

unserem Gesetzentwurf.

Unser Gesetz für Schulen in Rheinl3nd-Pfalz fasst alle diese Leitworte und Leitbegriffe für Schulreform in einen gesetzlichen Rahmen, in dem sich rheinland-pfälzi;che Schulen zukünftig bewegen und entwickeln können. Es ist breit anerkannt, was eigentlich im Au;schuss alle Fraktionen, bis auf die CDU-Fraktion, deutlich gemacht haben, dass das derzeit gül

tige Schulgesetz dieser Aufgabe gar -nicht mehr gerecht werden kann. Ich weiß, beim letzten Mal hat sich der eine oder andere über Formulierungen in unserem Gesetz;:,ntwurf amüsiert ausgelassen. Ich empfehle Ihnen nui- Einmal die Lektüre des heute gültigen Gesetzentwurfs. Ich empfehle es auch lhnen,l_-lerr Mertes. Ich glaube, auch Sie hätten Ihr Vergnügen daran. Dc:.s ist durch;ows noch einmal eine Lektüre wert.

Wenn wir über ein Schulge~etz diskutieren, dann kann ich dies-natürlich so wiE Frau Brede-Hoffmann im Ausschuss machen und sagen, Schulreformen sind eigentlich gut und notwendig, aber wir machen da~ Parlament zu einer ldeenbörse. Wir sammeln Ideen und geben :;ie weiter an die Schulen und schauen dc:.nn, was dar:ms wird. Mein Verständnis von Parla

ment ist Ein anderes, Frau Brede-Hoffmann.lch glaube schon, dä55 Schulen und lle beteiligten Akteure im Lande den Anspruch d3rauf h3ben, einen in Gesetzesform gegossenen grundlegenden verlässlichen Rahmen zu haben, der die Schulen und die Akteure nicht erdrückt, wndern ihnen Entwicklungsmöglichkeiten lässt und Entscheidungskompetenz Qibt.

Dass wir damit nicht allein stehen, sondern die Unterstützung

des Bildungsmini5ters in Rheinland-Pfalz haben, zeigt folgen

des Zitat. Er hat vor einiger Zeit gesagt:.. Erstein Gesetz setzt Veränderungen an Schulen in Gang." Wie wahr!_ Deswegen diskutieren wir auch über diesen Gesetzennvurf.

Frau Brede-Hoffm3nn, wenn Sie sich durchsetzen könnten, würden wir vielleicht jetzt auch ein;:,n Alternativentllvurf von Ihnen diskutieren. Das Problem ist, dass Sie sich gegenseitig in dEr Regierungskoalition blockieren, zehn Jahre lang Reformstau in der Schule, im Schulwesen produziert haben und ihn nicht überwinden können.

(Schweitzer, SPD: Na so was!)

Sie haben einen umfassenden Reformansatz verpatzt.

(Beifall des BÜNDNIS 90i61c GRÜNEN- Schweitzer, SPD: Neimen Sie einen Zeitpunkt, wo man---)

- Herr Schweitzer, die Menschen in diesem Land sollten auch wissen, dass diese Blockade fortgeführt wird, wenn die Koalition fortgeführt wird.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Blockc:.de?)

Die ideologischen Hüter der liberalen Bildungspolitik stellen sich vor die Tür.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIEGRÜ!-JEN- Zuruf des Abg. Schweitzer, SPD)

Sie kommen kc:.um über Einze:laktionen, ivlodellprojekte und ähnliche Versuche hinaus, wenn Sie vorc:.nkommen wollen.

(Frau Brede-Hoffman, SPD: D_as i~t wohl wirklich lticherlich! Wo waren Sie in den letzenfünf Jahren?)

Schauen Sie sich die Diskussion um das Elitegymnasium :m.

(Frau Brede-Hoffman, SPD: Wollen Sie eins? Interessant!)

Schauen Sie sich an, das~ Sie mit einer Reformierung der Lehrer- und Lehrerinnenausbildung nicht vorankommen. Schauen Sie sich diese Punkte an.

Frau Brede-Hoffmann, Sie wissen, wie entscheidend und notwendig Es ist, gerade die Lehrer- und Lehrerinnenausbildung jetzt attraktiv zu machen, und zwar dem Schulalltag ange

passt.

(Frau Brede-Hoffman, SPD: Wer hat den Antrag beschlossen?)

-Wissen Sie, von wem der Antrag schon 1999 zur Reform der Lehrerinnenausbildung war? Er kam von unserer Fraktion.

(Beifall des BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN- Zuruf der Abg. Frau Brede-Hoffman, SPD)

Sie haben es erst jetzt geschafft, es überhaupt in den Ausschuss zu bringen. Es ist so spät, dass man nicht mehr zu einer gescheiten Beratung kommt.

(Zuruf der Abg. Frau Brede-Hoffman, SPD)

Das können Sie sich gemeinsam mit Ihrem Koalitionspartner

anziehen.

(Zuruf des Abg. Kuhn, F.D.P.)

ln unserem Gesetzsind diese Vorschläge zur Lehrer- und Lehrerinnenausbildung wieder da.

(Zuruf der Abg. Frau Brede-Hoffman, SPD)

Wenn Ihr zuständiger Minister schon frustriert oder vielleicht

hoffnungsfroh auf die nächste Legislaturperiode verweist und sagt, dann können wir ein Schulgesetz und vielleicht die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung reformieren, dann frage ich, wer anders könnte Ihnen ein solch schlechtes Zeugnis

ausstellen als Ihr eigener zuständiger Ressortchef.

(Vereinzelt Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Frau Brede-Hoffmann, SPD: Sehr weit hergeholt!)

Im Bemühen, den dünnen Kitt zwischen den Koalitionsfrak

tionen nicht zu gefährden, scheuen Sie tatsächlich die Auseinandersetzung im parlamentarischen Alltag. Deswegen weichen Sie immer in das Höfchen vom Abgeordnetengebäude aus, Herr Kuhn.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Deswegen stellen wir auchalldiese Anträge!)

Dortstellen Sie Ihre Forderungen auf.

Zur Lehrer- und Lehrerinnenausbildung haben wir in diesem Schulgesetz konkrete Vorschläge gemacht.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Das haben wir oft genug gehört!)