Protocol of the Session on October 19, 2000

sen Sie auch - bereits ein breite~- Angebot. Ich nenne aufgrund der Kürze der Zeit nur stichwortartig den BildungssErver, die Benutzertage mit sehr guter Resonanz, die Medientage, das Projekt Internetführerschein und die Lehrerfort- und -Weiterbildung mit einem Multiplikatorensystem, das mit 900

Multiplik3toren inzwischen 10 000 Lehrkräfte fortgebildet hat." Somit- ich sage dies auch mit Blick 3Uf die CDU- ist einiges aus Ihrem Antrag schon erledigt.

Ich nenne darüber hinaus die Aktion "Klassen im Internet",_

die Ministerpräsident Kurt Beck und Staatsminister Professor

Dr. Jürgen Zöllner im Frühjahr dieses Jahres vorgestellt haben. Ziel ist es, alle Klassen in den Sekundarstufen I und II der allgemein bildenden und berufsbildendEn Schulen mit einem PC-Kiassenraum auszu~tatten.

Ich nenne schließlich das gerade in diesen Wochen sehr erfolgreich angelaufene Fitnessprogramm für Lehrerinnen und Lehrer. Ich denke, 6 500 Anmeldungen bestätigen den Erfolg und den Bedarf.

Wir haben auf der bereits vorhandenen Basis vonseiteil der SPD-Fr3ktion einen Antrag eingebracht, der aus unserer Sicht noch einmal zentrale Punkte hervorheben und ergänzen solL Ich nenne beispielhaft die Bildung regionaler Bündnisse zwischen Schulen, der Wirtschaft und Sponsoren, um weitere

FördErwege aufzeigen zu können. Ich nenne den Aufb3u von Informationsdatenbänken und Schulnetzen, ich nenne die Werbung für Praktikapl3tze für Lehrkräfte und Schüler in diesen Bereichen, und ich nenne die Möglichkeit, Informatik in der Oberstufe 3uch als Leistungskurs anbieten zu können. Ich betone dabei ausdrücklich- es freut mich, dass in diesem Punkt ÜberEinstimmung besteht-, das;: e;: uns auch um soziale Gerechtigkeit für die Schülerinnen und Schi.iler geht, diediese Möglichkeiten zu Hause eben nicht als selbstverständlich vorfinden und durch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der örtlichen Jugendpflege, durch andere Initiativen und durch schulische Fördervereine eine besondere Unter

stützung brauchen.

Herr Dahm, vor diesem Hintergrund ist vieles, was in Ihrem Antrag steht, eigentlich schon erledigt. Ich könnte dies an

Beispielen deutlich machen. Sie satteln nun noch eins drauf und fordern für jeden Schüler einen Laptop und eine E-Mail

Adresse. Aber ich sage Ihnen, das Konzept muss schrittweise umgesetzt werden. Man muss die Leute dort abholen, wo sie stehen. Man darf sie nicht überfordern.

Vor diesem Hintergrund lassen Sie mich kurz die Zeitschiene ansprechen. Sie hatten Ihren Antrag ebenso wie wir im März gestellt. Im Juni wird der Antrag mit der E-Card eingebracht, und justament im Sept~mber kommt plötzlich das Update der CDU. Man höre und staune. Es wird nicht gehaltvoller, bloß weil es auf Englisch ist, sage ich Ihnen.

ln dem Antrag ist eine Menge Sprechblasen enthalten. Ich könnte Ihnen Punkt für Punkt nennen, was wir bereits machen. Es ist abgehakt und gegessen. Die Presseresonanz auf Ihre groß angelegte Pressekonferenz konnte sich nicht gera

de sehen lassen. Die Verzweiflung aus den Schulen dieses Landes ist uns nicht entgegengesprungen. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen.

Deshalb sollten Sie zukünftig versuchen, ein Update ein bisschen schneller und mit et11vas mehr Gehalt vorzulegen. Dann wären Sie auf dem richtigen Weg.

Ich möchte zum Schluss noch eine Bemerkung machen. Ich· möchte deutlich machen, dass Medienkompetenz nur eine Schlüsselqualifikation ist. Ich warne vor Kindern gerade in der Grundschule, die nicht meh_r kneten oder schneiden können, die feinmotorische Fähigkeiten verloren haben, aber mi:t der

. Maus schnell und flink umgehen können. Alles muss sich er

gänzen, und alles muss gebündelt werden. Dazu benötigt man Augenmaß. Man darf niemanden überf()rdern, sondern man muss ihn dort abholen, wo ersteht.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall der _SPD und der F.D.P.)

Ich erteile Herrn Abgeordneten Mittrücker das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen, meine ·Herren! Meine Kinder wachsen wie selbstverständlich mit Computer und Internet auf. Was ich noch erlernen musste, beherrschen meine Kinder heute bereits aus dem Effeff.

(Dr. Braun; BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN~ Angeboren!)

Die Lehrer in unseren Schulen haben es mit einer Schülergeneration zu tun, die ganz selbstverständlich mit neuen Medien auf11vächst.

Es muss dieFrage gestellt werden: Wie sehen die Kenntnisse der Lehrer aus?

Meine Damen und Herren, die derzeitige Situation_in unserem Land zwingt zu folgenden Fragen:.

Was nutzen uns die PCs, die die meiste Zeit in den Informatik

räumen der Schulen weggeschlossen sind? Was nützen uns Computer im Unterricht,.die vielleicht eine Mehrheit der Schüler, aber nur eine Minderheit der Lehrer bedienen kann? Was nützen uns Internet-Zugänge für Schulen, wenn sie nicht genutzt werden?

(Lewentz, SPD: Wissen Sie eigentlich, · was Sie wollen? Das·ist unmöglich!)

Aus der Art und Weise dieser Fragestellung folgt eigentlich schon die Antwort. Frau Schmitt, wir brauchen

(Frau Schmitt, SPD: Ein Update!)

ein Update unserer Bildungspolitik.

(F-rau Schmidt, CDU: Sie brauchen das, das stimmt!)

Meine Damen und Herren der Landesregierung, obwohl wir Ihnen schon vor Jahren mit unserem wegweisenden Konzept ,;Rheinland-Pfalz Online" den Weg vorgegeben haben, haben Sie auf voller Breitseite versagt. Erst im Jahr 2000, also vor wenigen Monaten, haben Sie als Reaktion auf den Druck den Internet-Führerschein für Lehrerinnen und Lehrer erfunden.

(Frau Schmitt, SPD: Welchen. Druck meinen Sie?)

. Wir müssen parallel dazu vieles auf einmal angehen und ständig aktuell halten. Wir wollen deshalb integrative Lösun

gen verwirklichen, die die Frage von Hard-, Software und Infrastruktur kombinieren. Die Weltsteht nicht still.

(Frau Schmitt, SPD: Die Sprechblasen werden größer!)

Sie entwickelt sich ständig weiter. Deshalb muss ich auch ständig ein Konzept weiterentwickeln.

(Beifall bei der CDU)

Wenn es wahr ist, dass wir in Zukunft lebenslang lernen müssen, müssen auch die Bildungseinrichtungen lebenslang offen sein.

Mit unseren Anträgen zu ,.eCard" und ,.Medienkompetenz statt Mangelverwaltung" wollen wir Sie, Herr Ministerpräsi

dent, und Sie, Herr Staatsminister Professo-r Dr. Zöllner, und Sie, meine Damen und Herren von der Koalitionsregierung,

aufwecken, endlich das Richtige in die Wege zu leiten. Die Lehrpläne aller Schularten müs~en unt~:r Berücksichtigung innovativer Lehr- und Lernformen fortgeschrieben werden. Die IT-Qualifikation in der Ausbildung aller Lehrerinnen und Leh-rer an Hochschulen und Studienseminaren mus~ viel stärker als zurzeit verankert werden. Es sind zeitgemäße sowohl berufsbegleitende als auch fachspezifische IT-Qualifikationsmaßnahmen in der Lehrerfort- und -Weiterbildung anzubie

ten. Es ist außerdem ein eCard-Zertifikat einzuführen.

Auch sind die Ausbildung und der Einsatz von II-Beratern an allen Schulen zur Netzwerkbetreuung zu gewährleisten.

Meine Damen und Herren, im Gegensatz zu diesen Notwen

digkeiten strotzt der SPD-Antrag zu.,Multimedia an rheinland-pfälzischen Schulen" nur so von Harmlosigkeit. Sie führen den rEchtlich bedenklichen Vertrag mit Microsoft als Errungenschaft an. Warum ist er rechtlich bedenklich? Sie-haben kein Vergleichsangebot eingeholt. Sie reden von Benut

zertagen. Sie reden von rvie:dientagen.