Protocol of the Session on September 14, 2000

ter entsprechend geschult und können entsprechend nach

haltig aufdie Schule eimriirken.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Ergänzt wird diese Maßnahme durch eine zehntägige Fortbildungsveranstaltung für Netzwerkberater. Das dürfen wir nicht aus dem Blick lassen. Dies ist genauso· notwendig. Was nutzt es den Schulen, wenn sie ausgestattet sind und die Netzwerkbetreuer nicht haben, die sich auskennen. Wenn wir da nicht genügend tun, erleben wir in diesem Bereich leider dasselbe wi~ mit den Fremdsprachenlabors, die wir vor einigen Jahren hatten, die zwei Jahre funktionierten, und dann waren sie tot. Das darf sich nicht wiederholen. Darin sind wir uns alle einig. Auch hier gilt: Netzwerkbetreuung, zehhtägi

ger Kurs, sieben Tage Grundkurs, drei Tage Aufbauku!"s an einer Akademie. -Ich glaube, das istder richtige Weg.

Hinzu kommen noch Fortbildungsveranstaltungen in Bezug auf neue Medien im Unterricht. Ich denke, auch diesen Aspekt dürfen wir nicht außen vor lassen. Entscheidend wird

sein,~;vie die Lehrer dieses neue Medium im Unterricht einsetzen, wie sie die Schülerinnen und Schüler an das Medium heranführen und es für den direkten Unterricht nutzen.

Meine Damen und Herren, ich kann Ihnen CJUch aufgrund der Zeit nur empfehlen, auch einmal nach Nordrhein-Westfalen zu sehen, was dort im Gange ist. Das ist wirklich beeindruckend. Ich will nur zwei Stichpunkte nennen, dass nämlich _Unterrichtsfilme und Multimedia, Datenbanken, Online für alle_Schulen bis zum Jahr 2004 verwirklicht sind und die Grundbildung der Medienkompetenz für 100 % der neuen Lehrerinnen und Lehrer ebenfalls für 2004 vorgegeben ist. Das sind stolze Vorgaben. Daran werden auch wir gemessen werden.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU- Dr. Schmidt,-SPD: Da sind wir schneller! - Glocke des Präsidenten)

Die aktuelle Situation bei uns hat leider noch einige Schwachpunkte. Herr Präsident, ich will sie ganz kurz nur nennen: Da ist das Unterrichtsgeschehen, die Qualifikation der Lehrer, der Einsatz von Computerspezialisten- ich betone hier, auch die der Wirtschaft sollten wir bedeutend stärker nutzen- und die geistige Auseinandersetzung mit dem neuen Medium. Ich glaube, das ist dringend anzuraten und einzufordern.

(Beifall bei der CDU)

Für die F.D.P.-Fraktion erteile ich Herr:1 Abgeordneten Kuhn das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Förderung der Medienkompetenz in der Schule ist die Herausforderung ins

- gesamt gesehen. Internet-Training, das in Rheinland-Pfalz angeboten wird, ist ein riesiger Schritt nach vorn. Ich möchte das, was Herr-Lelle gesagt hat, unterstreichen._Das ist aber nur die Hälfte: Lob an die Lehrer. Das muss man in der Of

fentlichkeit wirklich herausstellen, dass sich über 6 000 Lehrer bereit erklärt haben, ihre Freizeit zu opfern, um sich diese Medienkompetenz anzueignen. Aber auch Lob für das Land, nämlich ohne dieses Angebot wäre _auch dieser Einsatz und diese Weiterbildung der Lehrer natUrlieh nicht mögliCh.

Schlüsselqualifikation in den Schulen, beispielsweise.,Schule ins Internet".lch möchte noch einmal heraushebenund deutlich machen, dass das Land dazu Wegweisendes auf die Beine gestellt hat. Es _ist zum ersten Mal gelungen, drei Partner unter einen Hut zu bringen, zum Ersten das Land, zum Zweiten die WirtSchaft und zum Dritten die Schulträger. Das ist eine wegweisende Aktion, für die wir in diesem Land nicht dankbar genug sein können.

(Beifall bei der SPD)

Dieses grundsätzlich vorhandene Problem, über das wir nachgedacht haben, ist zum ersten Mal gelöst worden. Damit haben wir den Weg für eine Weiterentwicklung im Multimediabereich mit unterschiedlichen Partnern in diesem Land frei gemacht. Dieser Einsatz, diese 20 Millionen DM, die zusätzlich eingestellt worden sind, haben Sinn gemacht. Frau Brede-Hoffmann hat darauf hingewie.sen, dass die Schulen auf dem Weg sind, dass wir ganz vorn bei d~r Sache sind: Schulen ins Internet. - Das sollte man mit Sicherheit nicht kleinreden.

Meine Damen und Herren, die offenen Fragen über.. Möglichkeiten und Grenzen des lnternets in der Schule" müssen angegangen werden. Wir wissen heute noch nicht, welche

Rolle Multimedia in der Schule wirklich spielen wird. Wir müs,

sen dies erproben. Wir müssen uns auf den Weg begeben. Das Ergebnis kennen wir noch nicht. Wir müssen ungelöste didaktische Fragen lösen. Überall in Deutschland wird da·rüber nachgedacht, welche Möglichkeiten wir mit Multimedia in der Schule haben. Es gibt Chancen, Risiken und Grenzen, was den Einsatz anbelangt. Dieser Schritt, Internet-Training und Förderung der Medienkompetenz der Lehrer, dient diesem Ziel. Wir werden in den nächsten Jahren daran arbeiten müssen, herauszufinden, mit welcher Intensität Multimedia in der Schule eine Rolle spielen kann.

Noch einmal, ich bin_- Sie werden mir das nachsehen, Sie kennen meinen Beruf- dankbar, dass das Bild des Lehrers in der Öffentlichkeit positiv zurechtgerückt worden ist. Auch das ist wichtig für unsere Schulen, damit die Öffentlichkeit erkennt,

mit welchem Einsatz unsere Lehrkräfte an diese neue Herausforderung herangehen.

(Beifall der F.D.P. und vereinzelt bei derSPD)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erteile ich der Abgeordneten Frau Thomas das Wort.

Meine Damen und He-rren! Herr Kuhn und Frau BredeHoffmann; entschuldigen Sie, wenn Sie die Leistungen der Lehrer oder das Interesse an Fortbildung jetzt so hervorheben und so loben und an diesen 6 000 Anmeldungen festmachen, dann frage ich mich, was Sie eigentlich vorher von dem wahrgenommen haben, was Lehrerinnen und Lehrer im Multimediabereich geleistet haben,

(Zurufe von der SPD)

-Herr Dr. Schiffmann -, und zwar, ohne dass es diese entsprechenden Angebote gab. Wenn Sie vor Ort in den Schulen· sind, vor allen Dingen in berufsbildenden Schulen, werden Sie mitbekommen, dass sich die Lehrer und Lehrerin-nen die entsprechende Hartwareausstattung und Softwareanschaffung - viele Bereiche - selbst erarbeitet haben, bevor überhaupt ein entsprechendes Fort- und Weiterbildungsangebot vorhanden war.

(Beifall des BÜt-.!DNIS 90/DIE GRÜNEN- Frau Brede-Hoffmann, SPD: Hat das je- -mand bestritten oder angezweifelt?)

Wenn Sie das jetzt plötzlich tun und sagen, wir erkennen das an diesen 6 OOOAnmeldungen, dann haben Sie meines Erachtens vorher einiges übersehen.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Unterste Kiste 1)

Herr Kuhn, ich möchte gern ein Zweites sagen, weil Sie gesagt haben, das Land leistet Wegweisendes, was die Ausstattung der Schulen angeht. Ich würde es anders sagen. Ich weiß, das fällt Ihnen als Regierungsfraktion schwer. Sie kommen in die Gänge und haben jetzt Kooperationspartner ge_: funden, aber Sie selbst sind bei der Piskussion im Haushaltsund Finanzauschuss dabei gewesen, als es um die Ausstattung der Schulen und die Mittel ging, die das Land dafür in die Hand nimmt, und dass diese Mittel noch nicht einmal im

·ooppelhaushalt veranschlagt waren, sondern als außerplanmäßige Ausgaben veranschlagt werden mussten, weil sie es bei den Beratungen für den Haushalt noch nicht auf die Rei

he bekommen hatten, ein entsprechendes- Programm aufzulegen, Kosten abzuschätzen und Ähnliches.

(Zuruf desAbg. Kuhn, F.D.P.)

Sie müssen schon bei der Wahrheit bleiben, wenn Sie jetzt verkaufen wollen, was als Leistungen kommt, und wenn Sie verschweigen wollen, dass Sie mit vielen Ihrer Aktionen viel zu spät in Bewegung gekommen sind.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Frau Brede-Hoffmann, SPD: Sie wollten etvvas zu -dem Fitnessprogramm sagen!)

Das, was an Medienkompetenz in den Schulen vermittelt werden muss, das, was ab~r auch in den Schulen an Zugangsmöglichkeiten zu Internet, zu E-Mail für Schüler und Schülerinnen geschaffen werden muss, ist natürlich eine Frage der Zukunft, eine Frage, in welchen Bereichen wir unsere Jugendlichen ausbilden sollen, aber es ist auch eine soziale Frage; denn Zugang zu Wissen und Zugang zu Internet und zu diesen Medien wird.jluch eine soziale Frage, wenn Sie wissen, dass noch nicht einmal in jedem vierten Haushalt ein lnter

netanschluss in Deutschland vorhanden ist. Wir sind im Ver

gleich zu anderen Industrienationen weit zurück. Dann muss Ihnen deutlich werden, dass es nicht allein ausreicht, das im Unterricht anzubieten, sondern tatsächlich auch lnfrastruktu

re_n zu schaffen, die außerhalb des Unterrichts genutzt wer

den können und die tatsächlich allen Schülern und Schülerinnen den Zugang dort sicherstellen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Brede-Hoffmann, Sie sollten meiner Meinung nachauch bei der Wahrheit bleiben- damit haben Sie es manchmal etwas schwer-. wenn Sie jetzt sagen: Wir macher1 ein Fitnessangebot.- Ich würde eher sagen, was Sie anbieten, sind gym~ nastische Übungen, und zwar für diejenigen, die noch keinen Zugang hatten. Das ist richtig. Natürlich brauchen das viele Lehrerinnen und Lehrer. Aber das, was Sie allein mit dieser Überschrift vermitteln wollen ,.Wir machen unsere Lehrerinnen und Lehrer fit", werden Sie meines Erachtens durch diese Maßnahme nicht erreichen, und schon gar nicht durch eine, die jetzt so zentral angele-gt wurde.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Es geht doch nicht um Glauben von Ihnen, Frau Kollegin! Darum ge~t es wirklich nicht!)

_-Doch, mit" meinen Überzeugungen müssen Sie sich auch aus

einander setzen.

(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Aber nicht mit Ihrein Glauben!)

-Ich muss mir Ihre Schnippigkeiten auch anhören, Frau Brede

Hoffmann.