Ventil, nämlich der Krisendestillation gerufen. Meine Damen und Herren, damit laufen Wir geradewegs imnier weiter auf
· die Wand zu. Ich frage m_ich; wie hoch der Leidensdruck eigentlich noch werden muss, bis endlich das, was immer wieder gepredigt wird, nämlich mehr Qualität und weniger Men
-Herr Präsident, meine Damen_und Herren! Die Weinernte des letzten Jahres war qualitäts- und mengenmäßig -hervorra
gend. Auch in diesem Jahr ist wieder- eine ähnliche Ernte zu erwarten. Trotz allem steht leider Gottes die Weinwir..schaft vor erheblichen Problemen. Es herrscht auf der einen Seite ein erheblicher Überhang an Weißweinen, was aber nicht ~ur in Deutschland so ist, sondern weltweit, während Rotweine verhältnismäßig gut absetzbar sind. Auf der anaeren Seite haben wir eine-Struktur in Deutschland, bei der der Fassweinmarkt eine recht hohe Bedeutung hat, womit natürlich auch viele Proble_me verknüpft sind, während die FJaschenweinve·rmarkter und Direktvermarkter in diesem Bereich mit weniger Problemen zu kämpfen haben.
Hinzu kommt noch, dass wir erhebliche Mengen an Wein in den Kellern haben, egal ob es sich um Übermengen oder um Altweine handelt. Das führt dazu, dass derWeinmarkt, insbe.
sondere der Fassweinmarkt, daniederliegt. Das betrachtet die F.D.P.-Fraktion mit größter Sorge. Deshalb !laben Wir uns im vergangenen Jahr zusammen mit anderen Fraktionen im Landtag dafür eingesetzt, -dass wir Strukturveränderungen in den Weinbau bekommen und eine Änderung der Denkungsart langsam vpranbringen. Ich sa_ge langsam: weil es nicht einfach ist, in diesem Bereich eine Denkweise zu verändern. _
Wir haben es deshalb sehr begrüßt, dass eine Marktspaltung zwischen Q~alitätsweinen auf der einen Seite und so genannten Verarbeitungsweinen auf der a_Dderen Seite möglich ist. Wir wissen auch, dass es nicht von heute auf morgen möglich
ist, dieses Segment umfassend zu bedienen. Wir sind aber der Meinung, dass das· eine Möglichkeit ist, um für deutschen Wein einen Markt zu gewinnen.
Wenn man heute Sekt kauft, was heute in Deutschland sehr weit verbreitet ist, sollten Wir gemeinsam darauf hinwirk_en, dass sich künftig in deutschem Sekt auch deutscher Wein befindet und nicht der Sekt nur in Deutschland herg-estellt ist, Während das ProduKt aus vielen anderen Bereichen der Welt nach Deutschland kommt.
-Ja, dann lassen Sie uns das doch gemeinsam machen. kli habe gar nichts dagegen. Man muss das doch einmal ansprechen.
Eine weitere Möglichkeit sind weitere Strukturverändenmgen. Ich bin sehr froh, dass das Qualitätsstufenmodell an der _ Mosel Eingang gefunden hat und es dort endlich auch angewandt wird, damit ~vir die Maßnahmen, die wir in den restli-chen Landesteilen anwenden, endlich auch dort anwenden
Die F.D.P. begrüßt es auch, dass es auf kommunaler Ebene erhebliche Anstrengungen gibt, die Winzer davon zu überzeu
gen, sich in Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften zu organisieren, um eine Qualitätssteigerung herbeiführen zu können.
Meine Damen und Herren, ein weiteres Thema, das wir in dem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD und F.D.P.
· thematisiert haben, ist die Frage des Vertragsweinbaus. Es geht um die Frage, ob es nicht wieder verstärkt m_öglich sein kann, dass Trauben abgeliefert werden. Das alles sind Maßnahmen, die längerfristig angelegt sind, aber man muss die
Eine kürzerfristig angelegte Maßnahme ist die Destillation, die jetzt auch verstärkt durch die Abstufung von Qualitätsweinen zu Tafelweinen möglich ist. Ich bin sehr froh darüber, dass es in Zusammeoarbeit mit unserem Ministerium, dem Bundeslandwirtschaftsministerium und auch der EU-Kommission gelungen ist, für diesen Bereich eine Regelung zu schaffen.Ich bin mir auch sicher, dass wir im Bereich derWie
deraufbaukasse bei Erntebergungskrediten und bei der Unterstützung von Kaltgärverfahren eine Strukturveränderung bekommen werden. Das ist alles nicht von heute auf morgen umsetzbar. Wir haben lange dafür gekämpft. Ich bin mir aber
legen wird, die geeignet sind, die aktuellen Probleme auch kurzfristig stärker in den Griff zu bekommen.
Wir sollten uns alle dafür einsetzen, dass dem Weißwein insgesamt ein stärkeres Augenmerk verliehen wird. Es gibt Bestrebungen, im Bezeichnungsrecht- ich einnere an das The
führen. Wir sollten uns auch an der Initiative Weißwein, die das Ministerium gestartet hat, insgesamt beteiligen und die Winzerinnen und Winzer vor Ort aufrufen, um eine Qualitätsoffensive zu bekomm_en, damit, wenn es um die Produktion und die Bestellung der Weinberge geht, gerade jetzt noch eingegriffen und herausgeschnitten wird, um qualitativ hochwertige Weine zu bekommen, die viel besser mit anderen Weinen aus der neuen Welt und aus Europa konkur_rieren können.
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Zunächst möchte ich etwas zu der Broschüre sagen..
Frau Kiltz, ich gebe Ihnen Recht, die Broschüre haben die Weinbauverbände zuerst bekommen. Ich bitte um Verständ
Ich möchte Ihnen dafür den Grund nennen. Deshalb bitte ich um Ihr Verständnis. Wir hatten im Weinbau-Beirat über die Problematik gesprochen. Alle sind mit dem Qualitätsstutenmodell einverstanden. Nach einer langen Bedenkzeit hat der Weinbauverband Mosel seine Zustimmung gegeben, dann hat er diese wieder zurückgezogen und dann wieder zuge
ten hatten. Das beklage ich nicht. Ich möchte es nur einmal vor diesem Hintergrund ervvähnen. Mir war es wic~tig, dass diejenigen, die damit umgehen müssen, zunächst einmal informiert wurden. Ich räume ein, dass dies nicht in Ordnung war. Es wird auch nicht mehr passieren.
Ich möchte noch etwas zu den Lagermengen sagen. Von den 9 Millionen Litern haben wir 1,5 Millionen Liter Übermengen. Vor diesem Hintergrund muss man sich die weinbaupolitische Situation betrachten.
Herr Kollege Anheuser, kein Mensch in der Landesregierung reklamiert das Wetter für sich. Es macht uns insbesondere be
Landwirtschaft und Weinbau gibt jährlich 3,5 Millionen DM bis 4 Millionen DM für die Imagewerbung a~s. Ich halte das für richtig, weil ich weiß, dass der Weinbau mehr als nur die Weinernte und die Vermarktung von Wein bedeutet. Er stellt auch ein Stück Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz dar.