Protocol of the Session on June 14, 2000

Den Fraktionen stehen noch jeweils zwei Minuten Redezeit

zur Verfügung. Es spricht Herr Abgeordneter Böhr.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich finde· es fast schon lustig, welche Pirouetten hier gedreht

werden, und zwar von der Fraktion der F.D.P., den GRÜNEN, der SPD sowieso, aber auch der Landesregierung.

Meine Damen und Herren, Herr Kuhn rät uns allen Ernstes,

doch mit der Diskussion erst einmal zu warten,_ bis das Kind in

den Brunnen gefallen ist, und dann zu diskutieren.

Herr Kuhn, das ist ein prima Vorschlag.

Herr ltzek entdeck~ sozusagen in letzter Sekunde- die Diskus

sion hat nicht erst gestern begonnen -Vorzüge des Options

modells. Lieber Herr ltzek, mit dieser Position stehen Sie wirk

lich mutterseelenallein in Deutschland. Alle Weit geht in die

andere Richtung. Sie entdecken gerade die Vorzüge des Op

tionsmodells.

(Beifall bei der CDU)

Frau Thomas verteidigt mannhaft alles, noch den letzten Un

fug. Liebe Frau Thomas, das kommt davon, wenn einem poli

_tisch die Zähne gezogen wurden. Dann hat man gar keine an

dere Chance, als alles zu verteidigen.

(Beifalf der CDU- Zuruf der Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Finanzminister kämpft mannhaft gegen das Optionsmo

delL Er hat völlig Recht, wenngleich ich sagen muss, dass das,

was Sie vorgetragen haben - dies bestreite ich in der Sache -gar nicht; ich gehe davon aus, dass das alles richtig war-, eine

Lehrstunde in Sachen Steuervereinfachung war. Das ist auch

ein Ziel dieser Steuerreform. Das, was Sie vorgetragen haben,

ist mit Blick auf die Planung der Bundesregierung mehr

..,Transparenz und Einfachheit" im Steuersystem.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,, man kann das alles

machen. Ein Konzept ist das jedoch nicht.

(Beifall der CDU)

Damit bin ich bei der Rolle der CDU und der CSLJ im Vermitt

lungsverfahren. Ich nehme zur Kenntnis, dass die ganze Weit

darüber Krokodilstränen vergießt; dass das Vermittlungsver

fahren nicht schon erfolgreich abgeschlossen ist, bevor es be

gonnen wurde. All das, was wir üns Gutes von dieser_Steuer

reform versprechen, hätten wir am 1. Januar 1997 haben

(Beifall der CDU)

Liebe Kolleginnen und· Kollegen, ob wir es jetzt bekommen,

hängt nicht von der Sturheit der Unionsparteien ab, sondern

davon, ob diejenigen, die die Federführung in dieser Frage haben- das ist die rotgrüne Regierung-,

(Glocke des Präsidenten)

in der Lage sind, ein Konzept in diesen Wirrwarr hineinzu

bringen. Wenn das ein Konzept wird, mit dem der Mittel

stand wirklich entlastet wird und nicht nur der Theorie nach,

Herr Wirtschaftsminister, sind wir die Letzten, die unsere Zu

stimmung verweigern. Ein Konzept muss es sein. Unter die-.

semPreis ist unsere Zustimmung nicht zu haben.

(Zuruf der Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wenn dieser Preis gezahlt wird und es ein Konzept gibt, wer

den die Unionsfraktionen im Vermittlungsverfahren zustim