Protocol of the Session on March 29, 2000

Man muss das mit aller Klarheit sagen. Dann sagen Sie, wir kürzen noch einmal den Straßenbau. Dann sagt mir Herr Bracht, dass die Bundesregierung die Mittel für den Straßenbau kürzt. Jetzt müssen Sie mir einmal sagen, wie Sie es gern hätten. (Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wir müssen es nicht wie Herr Bracht machen!)

Das ist schon sehr schwierig. Sie wollen keine Erschließung. von Rheinland-Pfalz. Sie wollen die Erschließung des ländlichen Raums nicht.

(Frau KiltZ, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das istdoch dummes Zeug! Das habe ich nie gesagt!)

Sie wollen für Ihre Ideologie ein paar Eisenbahnstrecken. Herr Bracht will beides, sagt aber auch nicht, wie man es finanzieren kann und redet draußen in der Fläche opportuni

stisc~ von nachfrageorientierter SPNV- und ÖPNV-Politik, wie man es jetzt in vielen Punkten gewohnt.ist. Dann muss man

sich irgendwo entscheiden:

(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich muss mich doch nicht mit der CDU entscheiden!)

Es fällt Ihnen natürlich schwer, die Wahrheit zu hören, das ist mir klar. Ich möchte noch einmal etwas zur Frage der Situation des Bahnhofs Mainz sager]. Wir stecken als Land in diesen Bahnhof noch einmal rund 30 Millionen DM hinein.

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vielleicht hätte man es bescheidener machen können!)

-Vielleicht hätte man gar nic~ts machen können.

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:. Nein,_ das habe ich nicht gesagt!)

Frau Kiltz, man kann natürlich auch sagen, w:ir lassen auch auf Straßenbahnniveau SPNV-Strecken laufen, wie Sie es tun.

Das kann man ailes machen. Nur, ob man dafür Nachfrage erhält, das ist die zweite Frage. Ich sage einmal, der Benutzer· erwartet ein wenig Geschwindigkeit und Komfort. Das ist so.

Ich sage Ihnen jetzt eines zum Bahnhof Mainz. Wer sagt, die Landesregierung würde nicht das tun, was man tun muss,

dann sage ich Ihnen: Wir haben gemeinsam - Herr Ministerpräsident Beck und ich - mit Herrn Mehdorn verhandelt. Ergebnis ist, dass in Mainz bei unterschiedlichen Qualitäten nach wie vor zwei I CE-Züge halten. ICE-Züge haben eine andere Qualität als IC-Züge.

Die Strecke Luxemburg - -;rrier- Mainz - Frankfurt/Main wird kommen. Jetzt möchte ich etwas zur Strecke Karlsruhe- Speyer- Ludwigshafen- Mainz sagen. Das ist eine Frage der Technik. Das ist nicht die Frage der Landesregierung oder der bösen Bahn AG, sondern eine Frage der Technik. Man braucht. dazu die Neigetechnik. Jetzt kann ich Ihnen diese unendliche Geschichte noch ein Stück vorexerzieren, das können Sie mir auch ersparen. Wir haben da doch sehr schnell Einigkeit, was übrigens nicht sei leicht ist, da es eine Frage der Technik.ist. Wir brauchen dazu die Neigetechnik. Aber die Strecke ist gesichert.

Ich sage nun etwas zum Bahnhof Montabaur. Da gibt es den Kollegen Weimar in Hessen, der ständig und täglich verkündet, wir haben den stündlichen Halt sicher. Dass das für die gesamte Situation nicht dienlich ·ist, muss ich Ihnen nicht erläutern. Das ist dimn wiederum der Ihnen eigene Opportunismus. Wir haben erreicht, dass eine Gleichbehandlung zwischen Limburg und Montabaur gegeben sein wird. Dies ist verbindlich.

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90iDIE GRÜNEN: Reden Sie etwas zu Regent!)

Ich sage Ihnen noch mehr zu. Ich komme gleich auch zu dem

anderen. Ich möchte. nur noch etwas zu den Anwürfen von Herrn Bracht sagen.

(Frau Kiltz; BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Thema verfehlt!)

Wir haben zunächst e'inmal erreicht, dass eine Gleichbehandlung zwischen Montabaur und Limburg gegeben -ist. Das ist

Herrn Weimar sehr schwer klarzumachen, meine Damen und

Herren~ weil er immer meint, er hätte eine besondere Priori

tät. Die hat er nicht. Es können jetzt Wahlen sein oder nicht,

ob man aus Limburg kommt, ob man aus Daaden oder aus Montabaur kommt, Fakt ist, es ist eine Gleichbehandlung gegeben, Frau Schmidt.

Fakt ist außerdem, dass wir nach wie vor der Überzeugung sind, dass es realistisch ist, dass in den Kernzeiten ein stündli

cher H~lt in Montabaur gegeben sein wird.

(B~ifall bei der SPD)

Ich denke, damit haben wir mehr erreicht,· als Sie, Herr Bracht, vermuten konnten. Es war nicht dienlich, ~ie sich der Kollege Weim-ar (CDU) dabei verhalten hat. Das waren. die Gespräche, die wir geführt haben.

Nun diskutieren wir heute in dieser Aktuellen Stunde, für die

· ich sehr dankbar bin, beantragt übrigens von der SPD-. Landtagsfraktion, Ober die Frage, wie es denn mit "Regent" weitergeht. Ich füge hinzu, wir diskutieren ein Stü!:k im Dunkein und im Nebel, weil noch nichts geklärt ist. Es geht nach meiner Einschätzung dabei letztendlich vor allem darum, insgesamt neue Finanzierungsquellen für den Betrieb der Strecken zu erschließen.

Meine Damen und Herren, ich möchte deshalb zunächst be

tonen, dass die Landesregierung zu diesem Konzept; für das der Name Regent aus der Taufe gehoben wurde, bis heute keine offizielle Information der DB AG erhalten hat. Es gibt keine offizielle Information der DB AG. Weder in der Konferenz der Verkehrsabteilungsleiter der Länder am

14..!15. März dieses Jahres noch bei dem Gespräch der Lan

desregierung mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG, Herrn Mehdorn, am 15: März 2000 konnte dieses Thema ver

tieft behandelt werden. Aber es spricht schon einiges dafür, dass sich Herr Mehdorn Mühe gibt, endlich einmal betriebswirtschaftliche Kriterien anzusetzen. Sonst wird die DB AG nicht börsenfähig werden, wenn niCht endlich betriebswirt

schaftliche Kriterien angelegt werden. Dabei muss man auch ein Stück mehr n1achen, als nur so zu tun, als wäre aiies in Ordnung. Das hat der Vorgänger gemacht. Das muss ma!l einmal in aller Klarheit sagen. Nach den Aussagen von Herrn

Mehdorn sollen erst im Sommer dieses Jahres

ste Konzepte für das Projekt "Regent" vorgestellt werden.

Meine Damen und Herren, das Land Rheinland-Pfalz hat seit langem insbesondere auf dem Güterverkehrssektor die Auffassung ·vertreten, dass regional orientierte Bahnen insbeson- · dere durch eine einfache Organisation der betrieblichen Abläufe und eine Verzahnung der Dienstbereiche erhebliche

. Kostenvorteile erzielen· können. Insofern ist der neue Ansatz von Bahnchef Mehdorn, sich an solchen Organisationsstrukturen zu orientieren, zunächst einmal prüfenswert. Andererseits ergeben sich im Hinblick auf die Umsetzbarkeit schon aus rechtlicher Sicht viele Fragen. Ich möchte dazu die folgenden sechs Punkte nennen:

1. Die.Beteiligung von Ländern und Kom~unen an den Re

~ionalbahngesellschaften würde die gewollte urid gesetzliche Bestimmung "Trennung von Besteller- und Erstellerfunk-. tion im Schienenpersonennahverkehr" aufheben.

2. Die Beteiligung anderer Eisenbahnen an Regionalbahnen, die als OB-Töchter organisiert und von der DB AG dominiert wären, würde d~n seit der Bahnreform gewollten Wettbewerb der Verkehrsunternehmen untereinander zumindest einschränken. Ein Wettbewerb bei der Vergabe von SPNV-_ Leistungen wäre dann kaum noch möglich.

3. Die Gesamtzuständigkeit der Regionalbahngesellschaften für Verkehrsangebote und Infrastruktur widerspricht der

bundesgesetzlich bestimmten Trennung von Trasse und Be"

trieb. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die EU