Meine Damen und Herren, ich will noch einmal darauf hinweisen, man kann lange über.bestimmte Zyklen diskutieren. Ich nenne jetzt einmal - in Anführungszeichen- den Schweinezyklus. Ich war dieser Tage auf der Hannover-Messe und konnte dort erleben, dass im breiten Berefch normaler Berufe wie beispielsweise des Heizungsinstallateurs, ein enormer Fachkräftemangel vorhanden ist. ·
Ich sage Ihnen hierzu eine Zahl: Für mich war es schon erschreckend, dass ein Unternehmen aus Rheinland-Pfalz mit
Herr Kollege Schwarz, damit wir Klarheit haben, man muss schon einmal an ein Unternehmen in Worms denken. Man muss schon darüber nachdenken, woran das liegt. Das liegt zum einen auch daran, dass in dieser Gesellschaft nach wie vor das Klima für die berufliche Ausbildung ein Stück unter
belichtet ist. Wir brauchen auch ein Klima für berufliche Ausbildung. Zum anderen liegt es auch daran, dass unter Um
ständen falsche Kanalisierungen vorgenommen wurden, aus welchen Gründen auch immer. Das kann man nicht alles staatlich steuern;· denn dann wird es erst recht zur Fehlsteue
Darüber hinaus haben wir nun in dem breiten Bereich der ITBerufe einerseits das Problem der beruflichen Ausbildung und andererseits die Problematik der universitären Ausbil
·Ich will noch eines zur beruflichen Ausbildung sagen, damit wir auch sehen, in welcher Ecke wir zusammen diskutieren.
frage bei dem rheinland-pfälzischen Mittelstand aufgrund der Greencard-Diskussion durchgeführt. Ich will das jetzt·
nicht alles bewerten. Ich will auch nicht die Frage eines Einwanderungssteuerungsgesetzes bewerten. Dies liegt von rheinland-pfälzischer Seite im Bundesrat. Herr·Merz hat_es dieses Mal noch einmal frisch aufgetischt. Er hat damit aber nicht die Problemlösung verknüpft, sondern er will damit in Wahrheit die Asylproblematik in diesem Staat neu· diskutie
Meine Damen und Herren, das muss einmal in aller Klarheit und Nüchternheit gesagt werden. Uns kommt es darauf an, jetzt durch Einwanderungssteuerungen den Bedarf entsprechend gesteuert zu decken. Das ist die eine Seite. Die andere Seite betrifft die ideologische Seite. Da kommt es Ihnen darauf an, die Asyldiskussion neu zu beleben.
- Herr Dr. Braun, Steüerungsgesetz. Aber gut, von mir aus können Sie es auch Begrenzungsgesetz nennen. Es ist nur zu fragen, wie viel der Staat aufnehmen kann und wie viel Bedarf e.r für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat. Das ist doch die spannende Frage.
ternehmen gestartet, weil in Rheinland-Pfalz die Branche und die Industrie mittelständisch strukturiert sind und es mir
darauf ankommt, wie hinterher die Zuteilung vonstatten geht, wieviel Bedarf eigentlich vorhanden ist.
Wir haben in zwei Aktionen so um die 800 Unternehmen angeschrieben. Der Rücklauf beträgt Ober 20 %, ist also gut. Nun ergibt sich eine spannende Frage, we·nn man dies alles
will, unter Berücksichtigung des Hintergrunds, den ich eingangs schilderte, eineiseits des weltweiten Wettbewerbs und der niedrigen Steuersätze in anderen Staaten exakt für diese Berufssparten und andererseits die Situa-tion, die so ist, wie sie ist--
nehmer in den Stand versetzt, dass er auch von dieser Aktion -gleich, wie man sie bewertet- partizipieren kann. D.as ist mir das Wichtigste, weil ich haben will, dass in diesem Land
RheLnland-Pfalz, das mittelständisch strukturiert ist, auch die mittelständische Branche hiervc;m partizipieren kann. Da gibt. es noch weitere offene Fragen. Nur in einem.Punkt gibt es keine offene Frage, nämlich dass wir insgesamt ein StOck in Verzug sind, die Berufsbilder entsprechend entwickelt zu haben. Aber es ist nicht Sache der Bundespolitik und der Lan-despolitik, sondern der beiden Tarifpartner. Zum zweiten ist es die Frage, inwieweit wir in der Lage sind, entsprechend darauf zu reagieren.
Dar~uf reagiert man ~it zwei IVlöglichkeiten. Züm einen vver.. den wir im Berufsausbildungssektor das tun, was man tun muss. Wir werden auf bestimmten IT-Berufsmessen, also Aus
stellungen und Workshops, einerseits die Nachfrage und andererseits die Anbieter zusammenführen. Zum anderem werden wir eine große Aufklärungskampagne durchführen.
Da schütteln Sie als staatsgläubiger Mensch den Kopf, weil Sie meinen, Sie könnten dies verordnen. Ich sage, es ist nicht verordenbar. Es muss einerseits bei den Nachfragern die notwendige Kenntnis vermittelt werden, welch_e Möglichkeiten. · bestehen. Anderersehs muss bei dem Anbieter über diese neuen Berufsbilder die notvifendige Kenntnis darüber bestehen, welche Möglichkeiten er bei der Ausbildung hat.
Nüchternheitsehen -,dass breite Handwerksbereiche bei den Berufsbildern weitgehend außen vor geblieben sind. Ich will
auch haben, dass im· Handwerk Informatiker ausgebildet werden können. Das muss im Sinne des Erfinders sein.
Das ist doch maßgeschneidert für dieses Land. Deshalb auch diese breite Blitzumfrage. Wir werden die Auswertung dieser
·Biitzumfrage vorlegen und daraus auch die entsprechenden Schlüsse ziehen, weil ich möchte, dass die mittelständische Industrie und die mittelständische Wirtschaft in Rheinland
Pfalz wettbewerbsfähig bleibt. Sie kann aber nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie gut ausgebildete Informatiker zu vernünftigen Preisen in den IT-Beruf~n einstellen kann. Das muss doch das Problem sein.
Eine andere Frage ist es, wie weit die Hochschulausbildung in diese Lücke hineinstoßen und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann. Ich sage Ihnen eines: Das ist bundesweit interessant. Ich habe mir heute die Zahl"der Studierenden angesehen,- die im letzten Jahr von rund 67 000 auf rund 73 000 angestiegen ist. Dieser Wert lag früher immer um rund 65000.
Es ist also nicht nur ein Problem der Politik, sondern auch ein Problem des Klimas, der Aufklärung im Staat und insgesamt ein Problem von Nachfrage und Angebot. Wenn sich das Angebot so schnell entwickelt wie.es sich entwickelt hat, darf man sich nicht wundern, dass die Nachfrage nicht mithalten kann. Deshalb haben wir den Auftrag, den Rahmen zu setzen, damit eineiseits ein~ breite Information und Transparenz vorhanden ist und andererseits ein Klima vorhanden ist und die rechtlichen Möglichkeiten entstehen, sowohl auf der Seite der Berufsausbildung als auch auf der Seite der universitären Ausbildung, um die Zugänge zu erhalten.