Physische oder: psychische· Gewalt im sozialen Nahbereich -ein Bereich, der von Vertrauen und Verstän!1nis füreinander geprägt seip sollte- ist zweifellos eine der widerlichsten For
men von Gewalt. Ein koordiniertes Vorgehen aller beteiligten. Institutionen dagegen, die gesellschaftliche Ächtung dieser Gewalttaten und die Möglichkeit, die Täter unmittelbar zur. Verantwortung zu ziehen, ist bestimmt e.in erfolgverspre
Nun kommen wir zum schönsten Teil der Landespolitik überhaupt, der Kulturpolitik: Durch kluge Vorentscheidungen schon im letzten und vorletzten Jahr - Stichwort: Umwand
samkeit im Kulturbereich e·rregen werden. Es ist der l:inzug des Staatstheater:s in das Große Haus zu nennen. Noch-im Ja
nuar wird die Stadt Mainz definitiv erklären, wann die Baumaßnah·men abgeschlossen sein werden, sodass wir dann. endlich auc_h bestimmen kö,nnen, wann die Eroffnung dieses Hauses sein soll:
nem Nebengebäude zur Präsentation der Arp-Sammlung anzUführen. Herr Dahm und Herr Frisch, natürlich ist ein künftiges Museum, das gerade in der Planung ist, immer zunächst" eine virtuelles Museeum. Das ist ganz normal.
ZUf!l Zwecke der dauerhaften Nytzung durch.die Landesmusikakademie in enger Zusammenarbeit mit Villa Musica sein.
·das Mittelrheintal zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Es ist das erste Mal, dass sich Deutschland- bei der UNESC0 um
turerbe bemüht. Eine zentrale Rolle spielt dabei neben. der Denkmalpflege die Organisation ,.Burgen, Schlösser, Altertüc mer". Sie ist eine weitgehend selbstständige, betriebswirtschattlich arbeite~de Organisation. Das ist neu. Das hat es vorher im Landesamt für Denkmalpflege so nicht gegeben. sie h~t die Aufgabe, das kulturelle Erbe zu pfle~en und zu sichern, die baulichen Anlagen·zu erhalten und für die touristische- Nutzung zu erschließen. Von dieser Organisation.. Burgen, Schlösser, Altertümer" -wir kürzen das irrimer BSA abgingen bereits enorme Impulse aus. Das ist sichtbar an zentralen Kulturdenkmälern, wie zum Beispiel den _Trierer Rö- ·
merbauten, dem Schloss Stolzenfels, der Festung Ehrenbreitstein od_er der Villa Ludwigshöhe und vielen anderen.·Ziel für die nächsten beiden Jahre ist, möglichst viele weitere Kultur-·
stätten didaktisch zu erschließen, spezifische Angebote, die denkmalverträglich sind, aber auch Einkünfte erzielen lassem, in die touristischen Pakete mit einzubinden.
Herr Frisch, 'wenn Sie den Finanzminister aufgefordert haben. uns die 1,5 Millionen DM, die wir abliefern m·ossen, auch noch zu belassen, haben Sie mich natürlich an Ihrer Seite.
Der Kultursommer mit seinem landesweiten Engagement kulturbegeisterter Bürgerinnen und Bürger ist für mich.persönlich- i~h sage das einmal so, auch wenn es ein bisschen kitschig klingt- eine ständige Quelle der Freude und der Ermutigung. Die Kritik, die die_Beratungsgremien- auch das parlamentarische Beratungsgremium und die Begleitung- bei unseren jeweiligen Besprechungen dazu geäußert haben, war
/durchaus hilfreich. Ich hoffe, dass Sie auch in Zukunft in diesen parlamentarischen_ Beratungsgremien weiterarbeiten.
Auch die Vernetzung-der Villa Musica mit der ganzen Kulturarbeit im Land schreitet voran und bewährt sich. Sie wissen, dass wir uns vorgenommen haben, nach der Schwerpunktförderung im Bereich der Musik und des Theaters sowie der Bibliotheken und der Literatur nun auch im Museumsbereich einen bedeutenden Schritt voranzukommen. Dazu gehören die geplanten Erweiterungen der Landesmuseen in Mainz und Koblenz, aber auch die Unterstützung der mehr als
400 kleinen Museen, die wir im vor kurzem herausgegebenen -Museumsführer, den Sie hoffentlich alle bekommen haben, vorgestellt haben.
ln unseren Museen"liegen Millionen Unbekannter Schätze. _ Diese unseren Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen, ist eine vordringliche -Aufgabe und kann nicht allein den Kommunen überlassen werden. Künftig-?ollen daher die- jenigen Museen Mittel erhalten, die- sich darum bemühen, sich kundenfreundlicher zu präsentieren. Wir-unterstützen die Museen bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und werden alle Museen des Museumsführers auch in unser Internetangebot
_"Kulturland Rheinland~Pfalz online" einstellen. Daneben soll die Präsentation der M~se~n vqr Ort verbessert werden. Auch dazu leisten wir Hilfestelh.ing. Die Beratung der. Museen in Zusammenarbeit mit dem Museumsverbarid -wird ausgebaut. Sie haben sicher mitbekommen, dass wir eine halbe Kraft zu
·sätzlich finanziert_ haben, die durch das Land reist, um diesem Wunsch nach Beratunj;l nachkommen zu können. Wir haben dafür Gelder aufgewandt.
Übrigens· erweist sich unser ·lnterne!angebot, das wir schon vor etlichen Jahren und noch vor dem großen Onlineboom auf den Weg gebracht haben, mit mehr als 2000 Dateiabfragen pro Tag immer-mehr als lnformationsrenner. Nicht nur die großen leistungsfähigen, sondern gerade auch kleinere Kultureinrichtungen haben erkannt, wie notwendig. und nutzbringend eine Iandes-, bundes- und weltweit~ Vermark- t4ng ihrer Angebote ist. -Information und Vernetzung sind die Schlüsselbegriffe.einer Kulturpolitik, die auch auf Synergieeffekte setzt.
Meine Damen und Herren, es gibt keine besseren Botschafter unseres Landes im Ausland als unsere Orchester, unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten sowi_e unsere Künstlerinnen und Künstler. Natürlich wollen wir auch gute Gastgeber für Gäste in unseren Künstlerhäusern in Edenkoben, Engers und _Bad Ems sein. Kein a[lderes Bundesland hat so viele Nachbarn
wie Rheinland-Pfalz, inländische und ausländische. Historische Kulturräume, Handels- und Pilgerweg_e überschneiden
· Herzen-Europas sucht Rheinland-Pfalz in besonderer Weise die Zusammenarbeit und den Austausch über Grenzen hinweg. Im Rahmen der Charta für kultu-relle Zusammenarbeit in der Region Saar-Lor-Lux·Trier-Westpfali wird das ambitionierte und anspruchsvolle Projekt einer Straße der Zisterzien·
Das· Sonderprogramm "Büchereien und neue Medien" hat in Rheinland-Pfalzeinen erheblichen Innovationsschub bewirkt. Immer mehr Büchereien stellen auf EDV um und erhöhen damit den Service, zum Beispiel durch komfortable~e Recherchemöglichkeiten, zu denen Online-Recherchen und OnlineBestellmöglichkeiten, sogar auch vom häuslichen Computer,
Alle in Rheinlan"d-Pfalz bereits EDV-mäßig erfassten Bestände sollen _zu ~iner virtuellen Bibliothek zusammengeführt werden. Dazu gehören neben den Öffentlichen Bibliotheken auch die Universitätsbibliotheken und weitere wissenschaftli- ehe Bibliotheken. Unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche können dann die Bestände online recherchiert_ werden. Damit gehört Rheinleind-Pfalz zu den· ersten Bundesländern, iri denen große Teile der in öffentlichen Bibliotheken vorhandenen Buch- und Medienbestänqe aus einem gemeinsamen lnternet-Katalog·recherchierbar sind.
Dass das auch in kleineren oder mittleren Büchereien auf dem flachen Land möglich geworden ist oder noch möglich wird, ist besonders bemerkenswert.
Zum Schluss möchte ich noch etwas zur Jugendkultur sagen. Dass die Jugendkultur in Rheinland-Pfalzeine besondere Rol
'Je spielen- muss, ergibt sich schon aus dem Zuschnitt meines Ministeriums. Wir intensivieren Kulturangebote für junge Menschen sowohl in bestehenden Einrichtungen als auch in - neuen innovativen Projekten. Die Förderung der Jugendmu-