Wir wollen die Mittel dort einsetzen, wo sie tatsächlich benötigt und gebraucht werden. Wir richten uns da nicht nach prozentualen Verteilungen, sondern nach den Bedürfnissen der Kinder in NordrheinWestfalen.
Es ist sinnvoll, dass es verschiedene Träger mit verschiedenen Angeboten gibt. Nur so kann den Bedürfnissen auch Rechnung getragen werden. Diese unterschiedlichen Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit kann man nicht mit stumpfer Gleichmacherei über den Haufen werfen.
Um dies zu verdeutlichen – es gibt auch Beispiele dafür –, steht wieder der Wirksamkeitsdialog des Landesjugendrings zur Verfügung. In Kapitel 2.3 wird genau untersucht, wie sich die Gruppe der Teilnehmenden nach Geschlecht und Alter zusammensetzt.
Darin wird beschrieben, dass sich die Geschlechterzusammensetzung bei den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings stark unterscheidet, und das ist ja auch Ihr Punkt. Während beispielsweise der Frauenanteil bei der Jugendfeuerwehr bei 21,2 % lag, machten Frauen 80 % der Teilnehmenden in den Angeboten der Sängerjugend in Nordrhein-Westfalen aus.
Ich zitiere immer gerne aus dem Wirksamkeitsdialog. Leute aus der Praxis haben das Ganze analysiert, und sie sagen: In allen Jahren gibt es Angebote von Verbänden, in denen beide Geschlechter zu gleichen Anteilen vertreten sind, aber auch solche, die vorwiegend weiblich oder vorwiegend männlich geprägt sind. Diese Verteilung macht die unterschiedlichen Interessen von Jungen und Mädchen deutlich. Sie zeigt aber gleichzeitig, dass diese unterschiedlichen Interessenlagen von den Verbänden insgesamt abgedeckt werden können.
Sie sehen, die Bedürfnisse der Jungen und Mädchen in unserem Land sind verschieden. Und genau auf diese Bedürfnisse in ihrer Vielfalt, in ihrer Ausprägung und in ihrer Differenziertheit wollen wir eingehen. Ein Gender-Budgeting macht eine bedarfsabhängige Finanzierung unmöglich
und widerspricht daher nicht nur unserer Auffassung, sondern vor allen Dingen dem, was die Jungen und Mädchen in unserem Land wollen und brauchen.
Wir freuen uns schon auf die Diskussion im Ausschuss. – Meine Redezeit ist ohnehin schon vorbei. Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Damen und Herren Kollegen! Der Genderantrag der Grünen ist nichts anderes als die geschickt verpackte Festschreibung einer dauerhaften Einnahmequelle für Ihre Klientel, natürlich auf Kosten der hart arbeitenden Bevölkerung.
Von der reinen Lehre des sogenannten Gender- Mainstreaming ist schließlich noch keine Familie satt geworden.
Zunächst soll der Landtag also feststellen, dass Geschlechtergerechtigkeit ein hohes Gut und ein gesamtgesellschaftliches Ziel sei. Ich frage Sie, was eine solche Fragestellung soll. Geschlechtergerechtigkeit ist in Deutschland längst hergestellt.
(Beifall von der AfD – Lachen von der SPD und den GRÜNEN – Arndt Klocke [GRÜNE]: Wir haben noch nicht Karneval, Herr Kollege!)
Da kommt noch was. Sodann soll der Landtag feststellen – ich lese vor –, „dass es die Aufgabe nachhaltiger Jugendpolitik sei, stereotypen Rollenzuweisungen entgegenzuwirken und Mädchen und Jungen bei der Entwicklung zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit durch gendersensible Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen.“ – Selbst das Vorlesen fällt einem schwer.
(Dr. Dennis Maelzer [SPD]: Sie haben das su- per gemacht! – Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)
Die verschwurbelte grüne Antragssprache ist allerdings Bestandteil einer groß angelegten Täuschung. Meine Damen und Herren von den Grünen, was verstehen Sie denn unter dem Mischwort „gendersensibel“? – Schon bei dem englischen Begriff „gender“ sind sich die Experten nicht einig. Ich möchte hier keine scheinwissenschaftliche Diskussion über eine nicht benötigte Begrifflichkeit lostreten; deswegen habe ich lediglich Wikipedia bemüht.
Danach bezeichnet der englische Ausdruck „gender“ das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen. „Gender“ wird mithin als durch Menschen gemachte soziale Realität gesehen und nicht als natürlich gegebenes Faktum. – Auch das ist kaum zu verstehen.
Auf den Punkt gebracht bedeutet „gender“ von Menschen gemachte Ideologie. Nun ist Ideologie an und für sich Privatsache; sensible Ideologie erst recht. Was hat jetzt die Landesregierung NRW damit zu tun? – Das wissen wir alle: Die einst private Ideologie des Gender-Mainstreaming ist längst zur Staatsideologie und zur Pseudowissenschaft mutiert. Deren Schöpfer buhlen hier um Fördermittel in Millionenhöhe – Steuergeld für Träger, die ausschließlich geschlechtsspezifisch und am Gender-Mainstreaming orientiert sind.
Zu deren dauerhaften Alimentierung wurde schließlich der Tarnname „Gender-Budgeting“ erfunden – wohlklingend, ganz genau.
Jetzt komme ich zu Ihnen; vielleicht fühlen Sie sich angesprochen. – Wohlklingend, genau wie der des schwul-lesbischen Netzwerks „SCHLAU“, einem staatlich anerkannten Träger in NRW.
Im Zentrum von SCHLAU stehen dann auch Begegnungen und Gespräche zwischen Jugendlichen und deren lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*- und inter*sexuellen und queeren Teamer_innen. Durch diese Teamer_innen wird dann Wissen im Bereich – ich muss wieder ablesen – nicht heteronormativer
Das ist wieder Orwell’sches Neusprech, das der Verschleierung dient. Erst wenn man das ein paar Mal liest, erschließt sich die eigentliche Ungeheuerlichkeit. Menschen mit, sagen wir einmal, gewöhnlicher Sexualität kommen gar nicht erst vor.
(Lachen von den GRÜNEN – Frank Müller [SPD]: Das wird jetzt sehr spannend, wenn Sie über gewöhnliche Sexualität reden!)
Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung wird von vornherein von der Mitarbeit bei SCHLAU ausgeschlossen – finanziert durch das Land NRW! Meine Damen und Herren Kollegen, das ist nicht nur empörend
und nicht nur eine Art von sexueller Diskriminierung; das ist eine Art von staatlich geförderter sexueller Selektion.
Investieren wir doch – darauf komme ich immer wieder gerne zurück – in die Schulausbildung unserer Kinder!
Bei der gleichzeitigen Entdeckung ihrer Sexualität werden die Kinder schließlich von den Eltern begleitet – und das ganz ohne staatliche Alimentierung.
Schauen wir daher genau darauf, was wir mit dem sauer verdienten Steuergeld unserer Bürger machen! Wir von der AfD tun das und werden den Antrag im Ausschuss sehr kritisch begleiten. – Schönen Dank.
(Monika Düker [GRÜNE]: Er erklärt uns jetzt die gewöhnliche Sexualität! – Heiterkeit von den GRÜNEN und der SPD – Unruhe – Glo- cke)