Protocol of the Session on November 14, 2007

(Beifall von CDU und FDP)

Neben dem Schutz der Umwelt wollen wir aber auch, dass die Lebensqualität bei uns noch besser wird. Dazu gehört mehr Sicherheit, das heißt vor allem auch mehr innere Sicherheit. Wir haben die Polizei von überflüssiger Bürokratie befreit.

(Zurufe von der SPD)

Wir haben ihre Organisationen gestrafft. 500 Beamtinnen und Beamte sind wieder vor Ort im Einsatz, anstatt mit Bürokratie beschäftigt zu sein. Und 1.100 junge Polizeianwärter können jedes Jahr neu eingestellt werden.

(Beifall von CDU und FDP)

Ein sicheres Land, meine Damen und Herren, ist ein Land, in dem auf Gewalt schnell, eindeutig und kompromisslos reagiert wird.

(Zurufe von der SPD)

Null Toleranz ist meine Antwort auf Gewalt! Strafe und Prävention sind die Mittel gegen die wachsende Kriminalität von Jugendlichen.

Deshalb haben wir als erstes und bisher einziges Bundesland die Schulleitungen verpflichtet, Straftaten von Schülern in der Schule anzuzeigen.

(Beifall von CDU und FDP – Zurufe von der SPD)

Deshalb reagieren wir mit dem Drogenerlass schon beim Besitz kleiner Mengen.

Deshalb schaffen wir mehr Plätze beim Jugendarrest.

Deshalb setzen wir uns auf Bundesebene für den Warnschuss-Arrest ein.

Deshalb stärken wir mit dem Projekt „Gelbe Karte“, mit Intensivtäterprojekten und mit dem Staatsanwalt vor Ort die Prävention

Besonders wichtig, meine Damen und Herren, ist die Reform des Jugendstrafvollzugs, die wir auf den Weg gebracht haben. Das neue Jugendstrafvollzugsgesetz wird am 1. Januar 2008 in Kraft treten.

(Vorsitz: Vizepräsident Edgar Moron)

Damit stärken wir sowohl die öffentliche Sicherheit als auch die Chancen auf Resozialisierung der Täter.

(Ralf Jäger [SPD]: Deshalb kürzen Sie! Das ist unglaublich!)

Wir gehen konsequent gegen Drogen vor. Wir unterbinden jede Form von Gewalt.

(Ralf Jäger [SPD]: Sie kürzen ja! – Gegenruf von Minister Karl-Josef Laumann: Keinen Euro!)

Wir fordern konsequent die Mitarbeit der Jugendlichen ein. Aber wir geben ihnen auch neue schulische und berufliche Chancen.

(Beifall von CDU und FDP – Zuruf von der SPD: Welche Schule soll das denn sein?)

Meine Damen und Herren, all diese Maßnahmen zeigen Wirkung! Unser Land ist sicherer geworden: Seit 2005 gingen die Straftaten um 2,6 % zurück. Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag sogar auf dem niedrigsten Stand seit 24 Jahren. Wir können stolz darauf sein, dass 13 der 20 sichersten Großstädte bei uns in Nordrhein-Westfalen liegen.

(Bodo Wißen [SPD]: Das war immer so!)

Mehr Lebensqualität heißt: sichere Städte. Aber das heißt auch: schöne Städte. Das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Die Menschen sehnen sich heute nach Überschaubarkeit, nach Architektur und Stadtbildern mit menschlichem Maß. Meine Damen und Herren, sind unsere Städte eigentlich übersichtlich? Entsprechen sie unserem Bedürfnis nach ästhetischer Ordnung und sozialer Sicherheit? Warum sind unsere Gewerbegebiete eigentlich so hässlich?

(Markus Töns [SPD]: Wir haben einen schö- nen Ministerpräsidenten! Das reicht doch!)

Warum sehen viele Fußgängerzonen gleich aus? Wie bewahren wir die historische Identität der Städte?

(Zurufe von der SPD)

Sind Einkaufszentren auf der grünen Wiese noch zeitgemäß? Wie beleben wir unsere Innenstädte? Wie verhindern wir, dass sie öde und gefährlich werden?

(Sylvia Löhrmann [GRÜNE]: Fragen über Fragen!)

Diese Fragen müssen wir beantworten.

(Zuruf von der SPD: Dann machen Sie das doch mal! – Weitere Zurufe von SPD und GRÜNEN)

Das sollte für uns Anlass sein, über die Aufgaben unserer Städte nachzudenken. Städte, die nicht schön sind, sind nicht lebenswert und werden im demografischen Wandel nicht bestehen können.

(Beifall von der CDU)

Gerade in den vielen Wasserflächen unserer Städte stecken große Potenziale.

(Zuruf von der SPD: Das ist nicht ausfinan- ziert!)

Nehmen Sie zum Beispiel die Emscher-Region. Hier wurde ein lebendiger Fluss zur Kloake gemacht.

(Zurufe von SPD und GRÜNEN)

Aber die Zukunft wird anders. Die Vision von der blauen Emscher im grünen Emschertal beflügelt heute bereits viele Menschen in der Metropole Ruhr, in der neuen Metropole Europas.

Es ist gut, dass die Planer wenn eben möglich das Wasser in den Mittelpunkt stellen: sei es im Emschertal, mit Ruhrbania in Mülheim, mit PHOENIX in Dortmund oder mit Graf Bismarck in Gelsenkirchen. Auch der Düsseldorfer Medienhafen mit den berühmten Gehry-Bauten und der Rheinauhafen in Köln ebenso wie Norman Fosters Masterplan für Duisburg sind Vorzeigeprojekte.

(Zurufe von SPD und GRÜNEN)

Das Land unterstützt solche Projekte nach Kräften.

(Beifall von CDU und FDP)

Der Zusammenhalt der Gesellschaft, meine Damen und Herren, der anderen Ländern Europas viel mehr Probleme bereitet als uns – insofern ha

ben wir eine Chance, etwas zu tun und etwas zu verhindern –, entscheidet sich in den Städten.

(Zuruf von Horst Becker [GRÜNE])

Deshalb muss es bei allen stadtplanerischen Entscheidungen auch sozial gerecht zugehen. Das gilt übrigens auch ganz besonders für die Privatisierung der LEG.

(Lachen von Rainer Schmeltzer [SPD])

Wir haben eine Sozialcharta für den Schutz sowohl der Mieter als auch der Mitarbeiter beschlossen, die bei Transaktionen in vergleichbarer Größe bisher unübertroffen ist.

(Beifall von CDU und FDP – Zuruf von der SPD: Die ist aber nichts wert! – Weitere Zu- rufe)

Die Vorbereitungen laufen planmäßig, sodass wir die Veräußerung aller Voraussicht nach im Frühjahr 2008 abschließen können.