Protocol of the Session on June 10, 2021

Welche Botschaft steckt eigentlich dahinter?

Herr Birkner, nach Ihren Ausführungen bestätigt sich eigentlich meine Befürchtung. Ich hätte Ihre Aktuelle Stunde mit dem Titel versehen: „Wir wollten keine Verantwortung tragen, wir stehen nicht

zu unserer Verantwortung, und wir wollen sie auch in Zukunft nicht tragen!“

(Beifall bei der SPD und Zustimmung bei der CDU)

Herr Dr. Birkner, ganz ernsthaft: Mit der von Ihnen beantragten Aktuellen Stunde und auch mit Ihrer Dringlichen Anfrage machen Sie doch deutlich, dass Sie eigentlich keine eigenen Themen mehr haben

(Zurufe von der SPD: So ist es! - Ab- getaucht!)

und den krampfhaften Versuch starten, diese Große Koalition aus SPD und CDU an sich abzuarbeiten. Mehr fällt Ihnen nicht mehr ein. Sie machen seit Monaten Frontalopposition und reden das Land schlecht. Nicht diese Große Koalition, Herr Dr. Birkner, ist am Ende, sondern die FDP in Niedersachsen!

(Beifall bei der SPD und Zustimmung bei der CDU)

Diese Aktuelle Stunde ist eine Bankrotterklärung. Die Menschen in diesem Land erwarten von uns, dass wir sie gut durch diese Pandemie-Krise steuern, dass wir die Probleme aufnehmen, dass wir Lösungen präsentieren, dass wir einen Neustart nach der Pandemie starten, dass wir Antworten auf die Zukunft haben und dieses Land zukunftsfest aufstellen. Diese Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen nehmen diese Verantwortung an und nehmen diese Verantwortung auch sehr ernst.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Schön wär‘s!)

Viele Menschen, meine Damen und Herren, in diesem Land haben Angst. Herr Thiele hat darauf hingewiesen. Sie sind in Kurzarbeit, Unternehmen droht die Pleite oder die Aufgabe. Es geht um richtige Existenzängste. Menschen sind schwer erkrankt, haben Folgeschäden, trauern um ihre Angehörigen. Den Familien und Kindern haben wir sehr viel zugemutet. Sie haben viele Entbehrungen in dieser Corona-Zeit hinnehmen müssen.

Herr Dr. Birkner, glauben Sie ernsthaft, dass die Menschen diese Aktuelle Stunde brauchen? - Die haben ganz andere Sorgen! Die haben wirklich ganz andere Sorgen!

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei der CDU)

Die Regierungsfraktionen nehmen ihre Verantwortung wahr. Wir regieren seit 2017 sehr erfolgreich. Das will ich einmal ganz deutlich sagen.

(Lachen bei den GRÜNEN)

Ich will Ihnen auch sagen, wofür wir Geld zur Verfügung gestellt haben, weil Sie vorhin gesagt haben, mit dem Geld seien Gräben zugeschüttet worden, und jetzt seien wir am Ende. Ich will noch einmal kurz in Erinnerung rufen, was wir alles gemacht haben und was wir auch in Zukunft machen werden.

Ich weiß auch nicht - Herr Thiele hat darauf hingewiesen -, wie das unter Schwarz-Gelb gelaufen ist, ob Sie Ihre eigenen Vorstellungen völlig aufgegeben haben und der CDU nur nachgerannt sind. Auseinandersetzungen sind in einer Koalition eigentlich ganz selbstverständlich. Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen gelaufen ist.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Im Idealfall halt nicht in der Presse, Frau Modder!)

- Ach ja? Da kann ich noch ein paar Beispiele beibringen.

Von daher will ich noch einmal kurz sagen, wo wir investiert haben.

Ich will durchaus noch einmal sagen: An dieser Corona-Pandemie, der größten Krise unseres Landes mit der größten Neuverschuldung dieses Bundeslandes, leidet ein Finanzminister natürlich ganz besonders - das will ich ausdrücklich sagen -, kraft Amtes eigentlich.

Dieser Finanzminister war es, der 2019 zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen Haushalt ohne Neuverschuldung hingelegt hat, ohne Einmaleffekte etatisieren zu müssen.

(Christian Meyer [GRÜNE]: Der erste Haushalt ohne Neuverschuldung war von Peter-Jürgen Schneider!)

Und in der zweiten Hälfte merkt er: Es geht in eine völlig andere Richtung.

(Christian Meyer [GRÜNE]: Ich habe noch Fotos mit Peter-Jürgen Schnei- der, als er für die schwarze Null gefei- ert wurde!)

Ob ich da von „Wohltaten“ gesprochen hätte? Da bin ich anderer Auffassung.

(Christian Meyer [GRÜNE]: Interes- sant, wie ihr euch von Rot-Grün dis- tanziert!)

Nichtsdestoweniger ist immer deutlich geworden - die CDU hat das hier auch öfter gesagt -, dass die CDU für eine restriktivere Finanzpolitik ist. Und meiner Fraktion liegen die Zukunftsinvestitionen ganz besonders am Herzen.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Wo- mit denn?)

Das will ich einmal deutlich machen. Ich nenne hier nur den Niedersachsenfonds.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Ja, wo ist der?)

Ich nenne die Hochschulinvestitionen, die Krankenhausinvestitionen und den in der Tat drohenden Verfall des Landesvermögens.

(Glocke der Präsidentin)

Frau Kollegin Modder, Herr Kollege Limburg bittet darum, eine Frage stellen zu dürfen.

Nein, jetzt bitte nicht.

Dann fahren Sie bitte fort!

Jetzt zähle ich noch ganz kurz auf, was wir alles gemacht haben:

2018: Beitragsfreiheit für alle Kindergartenkinder ab drei Jahren.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Mit Bundesgeldern!)

Das ist Familienpolitik, Stärkung der Familien.

(Beifall bei der SPD und Zustimmung bei der CDU - Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Bundesgeld war das!)

Gesamtpaket Stärkung der frühkindlichen Bildung: Wir werden in der 18. Wahlperiode 1,6 Milliarden Euro investiert haben.

Ausbau der Zahl der Kinderbetreuungsplätze von 2015 bis 2020 um 43 742.

(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Auch Bundesgelder!)

Die Zahl der Fachkräfte ist gestiegen: 13 738.

Wir werden den Stufenplan auf den Weg bringen und zwei Stufen im Gesetz festschreiben, und wir gehen in eine Ausbildungsoffensive.

Wir haben Mittel für den DigitalPakt Schule zur Verfügung gestellt.

Der „Niedersächsische Weg“: Keine andere Landesregierung hat es geschafft, die Interessen von Landwirtschaft und Natur- und Umweltschutz zusammenzubringen. Das war diese Landesregierung.

(Beifall bei der SPD und Zustimmung bei der CDU)

Wir haben das rechtlich und finanziell abgesichert.

Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen!