Wir wollen, dass eine gezielte und nachhaltige Förderung von touristischen Betrieben gewährleistet wird. Es geht darum, nicht nur Großprojekte zu fördern. Insbesondere auch die Unterstützung der
Modernisierung und die energetische Sanierung von vorhandenen Beherbergungsbetrieben müssen in den Fokus der niedersächsischen Tourismuspolitik gerückt werden. Senken Sie die Mindestinvestitionssummen für die Förderungsfähigkeit! Das wäre wichtig und zielgerichtet.
- hören Sie doch zu! -, dass die Beherbergungsstatistik nachweislich fehlerhaft ist. Ich frage Sie, Herr Minister Bode: Auf welcher statistischen Grundlage treffen Sie Ihre tourismuspolitischen Entscheidungen?
Meine Damen und Herren, unsere Anhörung mit den einschlägigen Tourismusverbänden hat eindeutig hervorgebracht, dass ein zentraler Ansprechpartner und Koordinator für den Bereich Tourismuspolitik vonnöten ist. Daher fordern wir zur Verbesserung der ressortübergreifenden Organisation und zur Koordination der Arbeit eine Clearingstelle für Tourismus unter der Leitung des Wirtschaftsministeriums sowie die Benennung eines hauptamtlichen Beauftragten der Landesregierung für Tourismuspolitik.
(Lebhafter Beifall bei der SPD und Zustimmung bei den GRÜNEN - Heinz Rolfes [CDU]: Ja, immer mehr Beauftragte!)
Nun ein letzter Punkt. Wenn wir von Tourismuspolitik sprechen, dann blenden viele aus, dass es die Kommunen sind, die mit ihren Anstrengungen Niedersachsen touristisch erst attraktiv werden lassen.
Die Tourismusförderung fällt jedoch in den Bereich der freiwilligen Aufgaben. Somit sind finanzschwa
Meine Damen und Herren, diese Kommunen befürchten zu Recht, dass sie sich in einer Abwärtsspirale befinden.
Der Tourismus ist in vielen Regionen der Wirtschaftsmotor, sodass gerade hier nicht gespart werden sollte. Auch der Innenminister
- Ganz genau. - In einem Schreiben an den Landkreis Northeim stellt er lediglich die Rechtslage dar, ohne auf die Sorgen und Nöte der Kommunen Bezug zu nehmen. Dass touristisch frequentierte Kommunen jedoch in Existenzängste verfallen, wenn ihnen nun auch noch der Tourismus mangels Förderung wegbricht, meine sehr geehrten Damen und Herren, scheinen Sie, verehrte Landesregierung, noch nicht erkannt zu haben. Ich fordere Sie deshalb auf, auch finanzschwache Kommunen in die Lage zu versetzen, die Leistungen im Bereich der Tourismusförderung dauerhaft zu finanzieren.
Meine verehrten Damen und Herren, nur mit Mut und innovativen Ideen wird sich Niedersachsen zum Tourismusland Nummer eins in Deutschland entwickeln können.
Einen nur ausreichenden Antrag, wie Sie ihn vorgelegt haben, haben weder Niedersachsen noch der Tourismus verdient, meine sehr geehrten Damen und Herren.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Einzige, die auf der Stelle tritt, sind Sie mit Ihrer Rede, Frau Tippelt. Das war nämlich gar nichts.
Nehmen Sie einfach einmal eine Auszeit! Dazu gibt es tolle Empfehlungen der TMN: „Genießen Sie sich!“ - Reisezeit in Niedersachsen. Und wenn Sie es musikalisch mögen: PartiTouren in Niedersachsen.
Unser Niedersachsen ist das Reiseland Nummer eins im Norden Deutschlands. Ob Ostfriesland und die Nordsee mit ihren Inseln, der Harz, die Lüneburger Heide, das Weserbergland, das Emsland, die Grafschaft Bentheim oder das Osnabrücker Land, das Oldenburger Münsterland, das Braunschweiger Land, das Land zwischen Elbe und Weser oder das Land am Deister, an Elbe, Aller, Ems, Hunte, Leine und Weser -
Ob Land oder Stadt, ob Wandern, per Paddel, per Pedal oder hoch zu Ross, ob Kultur oder Sport, ob Moderne oder Tradition - Niedersachsen ist vielfältig, so vielfältig wie unsere Gäste. Hier findet jeder etwas, hier kann jeder seinen Urlaub genießen und gestärkt nach Hause fahren - auch Sie, Frau Tippelt.
Das sehen auch immer mehr Gäste so. Im Gegensatz zu anderen Ländern steigt in Niedersachsen die Anzahl der Übernachtungen, und zwar seit vielen Jahren: mit der kulinarischen Zeitreise „Wann ist Ihr Leibgericht?“, mit „aktiv & draußen - Wandern, radeln und mehr in Niedersachsen“, mit „blattgold & blütenzauber“, Schlössern, Burgen, Parks und Gärten, mit „Genießen Sie sich. In Niedersachsen. Reiseland für Ihre schönsten Seiten“
Die Arbeitsgemeinschaft „Urlaub und Freizeit auf dem Lande“ mit ihrem speziellen Angebot spricht alle Menschen an, die auf dem Lande Urlaub machen möchten: auf dem Bauernhof, im Heuhotel oder auf dem Reiterhof. Das ist ein ausgezeichnetes und modernes Marketing, ein Werbeauftritt im frischen Outfit, in Broschüren und im Internet bis hin zum Web 2.0, der anspricht und inspiriert, ja, der einfach nur nach Niedersachsen einlädt. Mehr als 11 Millionen Ankünfte und mehr als 37 Millionen Übernachtungen gab es in 2009. Diese Zahlen, meine sehr verehrten Damen und Herren, können sich sehen lassen. Das sind ca. 10 % mehr Übernachtungen als in 2005. Allein im Jahr 2010 gab es über 1 Million mehr Übernachtungen in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr 2009. Und Sie, Frau Tippelt, sagen, wir treten auf der Stelle.
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nach der Automobilindustrie und der Ernährungswirtschaft steht der Tourismus an dritter Stelle: über 50 Millionen Euro Umsatz und ca. 340 000 Beschäftigte in Niedersachsen. Er ist eine Einnahmequelle für viele Familien in Niedersachsen. Der Tourismus hat Potenzial für noch mehr - er hat eine gute Entwicklungsperspektive. Wir danken allen, die zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben: Herr Minister Bode, Ihnen mit Ihrem Ministerium und dem ausgezeichneten Fachreferat, der erfolgreichen TourismusMarketing Niedersachsen, der TMN,
der Arbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Lande und vor allem allen Akteuren im Lande, die sich Tag für Tag am Markt behaupten und erfolgreich agieren.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Gast, der Kunde wird individueller. Er will Komfort, er will Qualität, er will Service. Durch eine StärkenSchwächen-Analyse sind die Potenziale herauszuarbeiten und noch mehr auf die Wünsche der Kunden abzustimmen. Eine Alles-für-alle-Strategie ist von gestern und muss mehr und mehr von einer konsequenten zielgruppenorientierten Kundenansprache abgelöst werden.
Die Betriebe stellen sich auch darauf ein. Bereits 300 Betriebe in Deutschland haben sich als sogenannte Q-Betriebe zertifizieren lassen und werben mit dieser Auszeichnung. Die touristische Entwick
lungsstrategie 2015 bietet sehr gute Hinweise zur Formulierung und Fortschreibung der tourismuspolitischen Leitlinien. Wir wollen die interkommunale Zusammenarbeit noch mehr stärken und die Potenziale in den Bereichen Gesundheit, Sport und Wellness nutzen und stärken. Wir wollen weitere Rahmenbedingungen schaffen, damit noch mehr Angebote für Kinder und Familien geschaffen werden. Wir wollen den barrierefreien Tourismus stärken und die niedersächsischen Reiseziele weiter profilieren. Sie müssen sich als regionale Highlights herausstellen, um noch mehr Kunden und Gäste anzusprechen.
Wir wollen, dass der Städte- und Kulturtourismus sein Wachstumspotenzial weiter nutzt. Wir wollen, dass sich der Wassersport positiv entwickelt, und wir wollen, dass sich die naturräumlichen Schönheiten unseres Landes dem Gast von ihrer schönsten Seite zeigen und sich für den Urlaub auf dem Lande weitere Potenziale erschließen. Wir werden den Tourismus noch weiter stärken und nach vorne bringen.