Protocol of the Session on November 11, 2010

(Zuruf von der LINKEN: Wir können das ganz sachlich im PUA klären!)

Wenn einzelne, wie gerade Frau Zimmermann, versuchen, daraus politischen Honig zu saugen, und wenn denen vollkommen egal ist, was in Wolfsburg innerhalb der Stadtwerke durch diese Aktion an Schaden angerichtet werden könnte, ist das schwierig.

(Beifall bei der CDU - Zurufe von der LINKEN)

Mit Verlaub, Herr Wenzel, wir haben in den letzten Monaten beim besten Willen unsere Beiträge zur Versachlichung der Debatte, wo wir nur irgend konnten, geleistet. Das ist beim politischen Gegner nicht überall der Fall gewesen, bei Frau Zimmermann leider gerade auch nicht.

(Beifall bei der CDU)

Unter dem Strich: Die Wahrheit ist, das Interesse der Linken - das ist der ausschlaggebende Punkt beim Antrag zur Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses gewesen - ist es nicht, hier Aufklärung zu leisten.

(Zurufe von der LINKEN: Das ist eine Unterstellung! Das stimmt nicht!)

Das ist für jeden erkennbar und offensichtlich. Sinn der Sache war es vielmehr, politischen Klamauk zu veranstalten. Sinn der Sache war es, Schaden

beim politischen Gegner da zu verursachen, wo es keinen Schaden zu verursachen gibt,

(Hans-Henning Adler [LINKE]: Scha- den aufzuklären!)

und gern am Ende auch noch wenn irgend möglich den Bundespräsidenten, Ministerpräsidenten, Minister und andere zu beschädigen,

(Hans-Henning Adler [LINKE]: Ja und, wenn er Dreck am Stecken hat?)

und zwar nur durch üble Nachrede. Die haben Sie hier nämlich veranstaltet. Und das weise ich in aller Entschiedenheit zurück!

(Starker Beifall bei der CDU)

Herr Kollege Thiele, einen kleinen Augenblick bitte! Gestatten Sie eine Zwischenfrage?

Selbstverständlich, gern.

Herr Försterling darf eine Zwischenfrage stellen. Bitte schön!

Herr Kollege Thiele, wie bewerten Sie denn die Tatsache, dass nach den ersten Vorwürfen gegen Herrn Karp der Ratsfrau Frau Zimmermann vom Rechnungsprüfungsamt der Stadt Wolfsburg angeboten worden ist, in die Unterlagen zu gucken, sie das aber nicht wahrgenommen hat und jetzt einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss fordert?

(Zustimmung bei der FDP und bei der CDU - Thomas Adasch [CDU]: Das ist ja interessant!)

Herr Kollege Thiele hat das Wort.

Ich finde das überraschend und bin sicher, dass Frau Zimmermann in ihrer Fraktion erklären wird, warum sie die Instrumente, die ihr als Stadtratsmitglied in Wolfsburg zur Verfügung stehen, um zu einer Versachlichung und Aufklärung der Situation beizutragen, nicht wahrgenommen hat. Das ist entlarvend, und das ist peinlich.

(Lebhafter Beifall bei der CDU)

Herr Kollege Thiele, ich muss Sie wieder unterbrechen. Es gibt einen weiteren Wunsch nach einer Frage, und zwar von Frau Zimmermann.

Frau Zimmermann möchte etwas fragen? - Gern.

Bitte schön!

Ja, natürlich, ich kann das jetzt in eine Frage verpacken. Selbstverständlich. Herr Thiele, ist Ihnen bekannt, dass das, was Herr Försterling eben gesagt hat, überhaupt nicht der Wahrheit entspricht? - Normalerweise würde man sagen, er lügt. Aber das darf ich hier nicht sagen. Deshalb sage ich, er sagt die Unwahrheit. Das stimmt überhaupt kein bisschen. Ist Ihnen das bekannt?

Herr Thiele!

Ich habe den Eindruck, die Wahrheit ist eher bei Herrn Försterling als bei Ihnen. Aber das wird sich sicherlich aufklären lassen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf abschließend mit einer gewissen Genugtuung feststellen, dass die Taktik, die die Linken und auch andere in den letzten Wochen und Monaten gegenüber der CDU in Niedersachsen versucht haben anzuwenden, um uns in Misskredit zu bringen, nicht aufgegangen ist. Die CDU in Niedersachsen hat sich nichts vorzuwerfen, und das ist in den letzten Wochen auch der Öffentlichkeit klar geworden.

Ein Untersuchungsausschuss macht keinen Sinn. Wir werden ihn daher hier ablehnen, und wir warten darauf, dass die Staatsanwaltschaft und die Wirtschaftsprüfer dann auch bezüglich der Vorgänge in den Stadtwerken für Aufklärung sorgen. Das ist deren Job, und den unterstützen wir.

Herzlichen Dank.

(Starker Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Es gibt zwei Kurzinterventionen auf den Beitrag von Herrn Kollegen Thiele. Zunächst einmal von

der Fraktion DIE LINKE von Frau Kollegin Flauger. Anderthalb Minuten, bitte schön!

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass jemand, der unter einem gewissen Verdacht steht, nicht gern möchte, dass darüber diskutiert wird.

(Zurufe von der CDU: Herr Thiele? Wer steht denn unter einem Ver- dacht? Wer denn?)

Ich möchte aber weit von uns weisen, dass, wenn hier bestimmte offene Fragen im Raum stehen, wir uns von Ihnen den Vorwurf der üblen Nachrede gefallen lassen müssen, indem Sie uns unterstellen, es ginge uns nicht um eine Aufklärung von im Raum stehenden Fragen, sondern es ginge uns nur darum, hier irgendeinen Klamauk zu treiben und dem politischen Gegner zu schaden.

(Zurufe von der CDU)

Das haben Sie schon im letzten Plenum behauptet, und das haben Sie jetzt sinngemäß wiederholt. Ich finde es von Ihnen unanständig, dass, wenn wir hier im Sinne unserer Demokratie versuchen aufzuklären,

(Beifall bei der LINKEN und Lachen bei der CDU)

was sich da zugetragen haben mag,

(Thomas Adasch [CDU]: Das ist ja wohl lächerlich!)

Sie mit solchen Unterstellungen hier stehen und uns wirklich Dinge nachsagen, die absolut nicht den Tatsachen entsprechen.

(Clemens Große Macke [CDU]: Das glaubt Ihnen ja keiner!)

Ich möchte hier noch einmal auf Folgendes hinweisen: Es gibt Dinge, die Straftatbestände darstellen, die die Staatsanwaltschaft aufzuklären hat, und es gibt andere Dinge, die keine Straftatbestände darstellen, die man aber in einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufklären kann. Genau das ist unser Ansinnen. Uns geht es darum, hier möglicherweise bestehende Dinge entweder zu beweisen oder auszuräumen. Wir sind da auch nicht festgelegt,

(Beifall bei der LINKEN - Widerspruch bei der CDU)

im Gegensatz zu Ihnen, wie mir scheint. Deswegen erwarten wir von Ihnen, dass Sie zustimmen, wenn Sie an dieser Aufklärung ebenfalls ein Interesse haben.

(Beifall bei der LINKEN - Björn Thüm- ler [CDU]: Sie sind doch nur peinlich! - Hans-Henning Adler [LINKE]: Sie ha- ben Schiss in der Hose, das ist der Kern! - Gegenruf von Jens Nacke [CDU]: Das ist unparlamentarisch! Das ist ja wohl unverschämt!)

Herr Kollege Adler, es muss doch jetzt zum Ende der Debatte nicht dahin gehend ausarten, dass ich noch Ordnungsrufe erteilen muss, weil sich irgendjemand nicht beherrschen kann. Sie nehmen das zurück?

(Hans-Henning Adler [LINKE] nickt)

- Danke schön.