Herr Präsident! Herr Kollege, wir müssen uns wirklich fragen: In welche ganzen Dinge soll sich die Landesregierung einmischen, wenn vor Ort die Möglichkeit besteht, sie zu regeln?
Wir setzen hier auch auf unseren Aufbau. Die Verantwortung sollte, von der Bevölkerung aus gesehen, nicht irgendwo da oben liegen, sondern direkt vor Ort, wo man auch über die Ortskenntnisse verfügt, wo sich die Leute kennen und wo man weiß, womit man es zu tun hat.
Von daher meine ich schon, dass wir hier richtig liegen. Es muss nicht alles im Rahmen der Landesregierung oder in einem Ministerium geregelt werden, wenn es auch vor Ort endgeregelt werden kann.
Die Forderung, mehr Umweltpolizisten einzusetzen, um Jagdvergehen zu ahnden, ist überspitzt. Letztendlich muss man auch aufpassen - ich sage das jetzt einmal ein bisschen platt; nehmen Sie mir das bitte nicht übel -, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung - auch vor dem Hintergrund der Formulierung „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ -, wie sie es beurteilt, dass in der Fachzeitschrift Niedersächsischer Jäger, Ausgabe 22/2008, statt einer Blässgans, die man jagen darf, die vom Aussterben bedrohte Zwerggans abgebildet war, mit dem Kommentar, man könne sie abschießen.
Diese Fehler kommen selbst in Fachzeitschriften vor. Dort kann man diese Arten nicht auseinanderhalten. Plant die Landesregierung irgendwelche Maßnahmen der Aufklärung, z. B. auch zur Information von Gästejägern? Tut sie da etwas? Denn die Zwerggans ist ja - - -
Herr Präsident! Herr Kollege Meyer, wir können in der Tat davon ausgehen, dass alle Jäger, die in herkömmlichen Gänsegebieten jagen, in der Lage sind, die Gänse auseinanderzuhalten.
Meine Damen und Herren, auf dem linken Bild sehen Sie die Ringelgans und auf dem rechten Bild die Kanadagans.
- Herr Kollege Bartling, es tut einem immer weh, wenn Sie eine so komische Nachfrage stellen. Sie wissen genau,
dass sie hier durchfliegen und diesen Namen tragen. Das ist nun einmal so. - Zu erkennen und zu unterscheiden sind sie also.
Meine Damen und Herren, in der Tat wird bei Gesellschaftsjagden seitens des Jagdherrn auf die Punkte hingewiesen, die bei der Gänsebejagung zu beachten sind.
Herr Minister, warten Sie bitte einen Moment! - Meine Damen und Herren, ich gehe davon aus, dass das Haus die Antworten des Ministers hören möchte. Wenn Sie untereinander diskutieren wollen, können Sie das gerne außerhalb des Plenarsaals tun. - Herr Minister, bitte!
Der Jagdherr verpflichtet seine Gastjäger auf die Dinge, die bei der Gänsejagd beachtet werden müssen. Das heißt, sie müssen sich sicher sein, welche Gans sich vor ihnen aufgebaut hat bzw. sie schießen wollen; sie müssen sie also erkennen. Das nennt man auch Ansprechen. Insbesondere den Gastjägern, die nur sehr selten die Möglichkeit haben, an einer Gänsejagd teilzunehmen, müssen die Informationen, wie sie sich bei einer Jagd auf Gänse zu verhalten haben, besonders angetragen werden.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor dem Hintergrund der Antwort von Minister Ehlen, wonach sich innerhalb der letzten drei bis vier Jahrzehnte Populationen verschiedener Gansarten stark vermehrt haben, frage ich die Landesregierung, wie ihre Antwort auf die in diesem Zusammenhang anhängige Petition zu bewerten ist, wonach die Populationen in den letzten zehn Jahren nicht gestiegen, sondern bei verschiedenen Arten eher rückläufig gewesen sind.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Entwicklung der Populationen vollzieht sich nie linear, sondern immer mit Schwankungen nach oben und unten. Insgesamt aber haben sich die Populationen - ich habe vorhin die Zahlen genannt - extrem nach oben bewegt.
Ich führe in diesem Zusammenhang ein ganz anderes Beispiel an, nämlich die Entwicklung beim Schwarzwild. Für diejenigen, die das nicht so genau wissen: das sind Wildschweine. Wir stellen fest, dass wir die Strecke an Schwarzwild auch an der Intensität bzw. Stärke des zurückliegenden Winters abmessen können. Deshalb werden auch Populationen von Zugvögeln wie Gänsen besonders durch Witterungseinflüsse in den Brutgebieten, durch Witterungseinflüsse in den Rastgebieten oder auch durch Witterungseinflüsse in den Gebieten, wo sie letztlich hinfliegen, sehr, sehr stark beeinflusst.
Meine Damen und Herren, die Veränderung der Jagdzeiten und die Zulassung der Jagd auf andere Gänsearten ist nicht ein Produkt von ein oder zwei Jahren. Man muss feststellen, dass wir den wirtschaftlichen Schaden, den diese Gänse über viele Jahre hinweg angerichtet haben, durch die neue Verordnung und die neuen Jagdzeiten Rechnung getragen haben.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister, ist es richtig, dass die niedersächsische Jagdzeitenverordnung in Bezug auf Saat- und Blässgänse jetzt genau der Regelung folgt, die 2002 durch die Bundesregierung und die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast von Bündnis 90/Die Grünen genau so verordnet worden ist?
Herr Präsident! Herr Kollege Seefried, ich könnte es mir einfach machen und Ja sagen. Es ist in der Tat so, dass das, was auf Bundesebene nach dem Bundesjagdgesetz galt und was wir jetzt nachgesteuert haben, in die Amtszeit von Bundesministerin Künast gefallen ist und dass dies in der damaligen Konstellation der Bundesregierung auf den Weg gebracht worden ist.
Meine Damen und Herren, die vorletzte Frage wird jetzt von Herrn Klein von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gestellt. Bitte, Herr Klein!
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Fehlschüsse kommen ja vor. Der Minister hat vorhin zwar gesagt, dass es nur wenige gibt. Aber sie kommen vor und sind belegt. Meine Frage richtet sich mehr an den Umweltminister, der im Kuratorium der Bundesstiftung Umwelt zuständig ist und sehr hohe Aufwendungen dafür treibt, die letzten 100 Exemplare der Skandinavischen Zwerggans zu schützen. Ich frage, ob wir uns vor dem Hintergrund, dass in diesem Zusammenhang mit Gleitfliegern vorweg geflogen wird, um die Vögel über jagdfreie Strecken zu führen, und dafür Riesensummen ausgegeben werden, aus Artenschutzgründen und im Bewusstsein der Artenschutzkonferenz, die stattgefunden hat, Fehlschüsse auf diese Gänse leisten können.