Protocol of the Session on November 9, 2012

Fünf Grundschulen profitieren vom Projekt THEATERSTARTER, das Schülerinnen und Schülern der Klassen 1 bis 4 jährlich den Besuch einer Aufführung des Jungen Staatstheaters ermöglicht. Flankierend gibt es einen Theaterführerschein, der die Theatererfahrung dokumentiert, und weitere theaterpädagogische Angebote.

25 weitere Schulen nehmen am Programm ENTER teil, das Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 8 zweimal pro Schuljahr einen Theaterbesuch ermöglicht. Daneben „entern“ die Jugendlichen die Räume hinter den Kulissen und lernen die Arbeitsweise am Theater und die Entstehungsprozesse von Aufführungen kennen.

Darüber hinaus gibt es die Konzertreihe KINDER IM ORCHESTER, bei der Kinder in ausgewählten Konzerten mitten zwischen den Musikerinnen und Musikern sitzen und so hautnah erleben, wie Musik entsteht und was sie bewirken kann.

Theater Lüneburg, Bau einer Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater

Das Theater Lüneburg hat sich dem Ausbau des Kinder- und Jugendtheaters besonders gewidmet und für diese Sparte in den Jahren 2008 bis 2009 eigene Räumlichkeiten als Anbau an das bestehende Theatergebäude errichtet. Die Eröffnung des Kinder- und Jugendtheaters erfolgte zur Spielzeit 2009/2010. Seitdem stiegen die Zuschauerzahlen dort von ca. 1 000 auf knapp 14 000 in der Spielzeit 2010/2011; die Zahl der Vorstellungen ist von16 auf 138 gestiegen.

TPZ Lingen

Das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) ist eine von der Emsländischen Landschaft getragene Einrichtung. Das TPZ unterstützt und fördert die Theater-, Tanz-, Spiel- und Zirkuspädagogik, das Amateurtheater und die schulische Theaterarbeit in Niedersachsen durch Beratung und Betreuung. Es unterhält dafür u. a. eine Fachbibliothek, eine Spielberatungsstelle, einen Kostümfundus sowie technische Ausstattung. Die Fort- und Weiterbildung wird in Form von regionalen, überregionalen, zum Teil auch internationalen Lehrgängen angeboten. Das TPZ hat als Beratungs- und Fortbildungseinrichtung landesweite Bedeutung.

Leseförderung

Im Bereich der Leseförderung wird seit 2010 flächendeckend in ganz Niedersachsen das Programm „Lesestart Niedersachsen“ durch die Büchereizentrale Niedersachsen über die örtlichen Bibliotheken durchgeführt. Lesestart Niedersachsen richtet sich an junge Eltern und soll zum Vorlesen animieren.

Filmbildung

Bei den audiovisuellen Medien hat Niedersachsen ein außergewöhnliches Projekt entwickelt, die berufsbegleitende Qualifizierung zum Filmlehrer. Der Grundgedanke ist, dass sich engagierte Lehrerinnen und Lehrer aktiv mit dem Thema Filmbildung auseinandersetzen und neben der Rezeption auch das Machen von Filmen in den Vordergrund ihres Unterrichts stellen. Neben der Qualifizierung nehmen die Filmlehrer auch an Fachtagungen mit praxisorientierten Workshops teil.

Es wurde eine Plattform www.Filmlehrer.de eingerichtet. Im Internetportal werden ausgewählte Kolleginnen und Kollegen mit ihrer schulischen Medienarbeit auf der Homepage vorgestellt, Kontaktdaten und Links werden bereitgestellt, Interessierte

können diese Kollegen kontaktieren und ihre Erfahrungen austauschen. Die Qualifizierung „Filmlehrer“ hat Modellcharakter und ist bundesweit einmalig.

Jugendkongresse

Die vom Land nach der Richtlinie „Demokratie und Toleranz“ geförderten Jugendkongresse bieten diverse Beispiele für die vielfältigen Methoden kultureller Bildung, mit denen in der Umsetzung der Richtlinie Informationen zu den Themen Toleranz, Demokratieverständnis, Integration und Antirassismus vermittelt werden. Die Jugendlichen beschäftigen sich mit folgenden künstlerischen Methoden kultureller Bildung: Als Schauspielerinnen und Schauspieler im Theater-Workshop, als Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Poetry Slam oder einer literarischen Schreibwerkstatt, als Tänzerinnen und Tänzer im Hip-Hop-Workshop, als Malerinnen und Maler im Cartoon-Workshop oder im Rahmen einer Plakataktion. Bei anderen Jugendkongressen und Veranstaltungsreihen werden die o. g. Themen u. a. durch Theateraufführungen mit professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern, durch Musikgruppen oder durch Filme vermittelt.

Fort- und Weiterbildung

Kulturelle Bildung benötigt jedoch auch kompetente Kulturvermittler. Qualifizierte Fachkräfte und ein gut ausgebautes System der Aus- und Fortbildung sind dafür notwendig. In Niedersachsen ist an erster Stelle die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel zu nennen. Sie ist bereits seit 1986 in diesem Bereich tätig. Zum einen koordiniert sie die Fortbildungsangebote der freien Kulturverbände in Niedersachsen, zum anderen beteiligt sie sich an der Entwicklung gemeinsamer Angebote mit den künstlerischen Fachbereichen und Hochschulen im Rahmen der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge. Aber auch die Akademie für Leseförderung Niedersachen arbeitet im Themenfeld der qualifizierten Fort- und Weiterbildung sowie der Multiplikatiorenausbildung zur Leseförderung ebenso wie die Büchereizentrale Niedersachsen mit Bibliothekaren.

Zu 3: Eine Gesamtsumme der Förderung von Maßnahmen kultureller Kinder- und Jugendbildung seit 2003 kann aufgrund des ressort- und projektübergreifenden Charakters der Förderung nicht titelscharf abgebildet werden. Die Darstellung der Landesförderung orientiert sich an den zu Frage 2 genannten herausragenden Beispielen kultureller Bildung, hier in alphabetischer Reihenfolge.

Akademie für Leseförderung

Die Akademie für Leseförderung erhält eine jährliche Unterstützung von 186 000 Euro seitens des Landes Niedersachsen.

Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. Niedersachsen

Seit 1998 wird der Verein institutionell gefördert. Seit 2008 ist die institutionelle Förderung durch eine Zielvereinbarung geregelt. Die Höhe der Förderung beträgt in 2012 110 000 Euro.

Büchereizentrale Niedersachsen

Die Büchereizentrale erhält jährlich eine institutionelle Förderung in Höhe von 849 000 Euro. Das Projekt „Lesestart Niedersachsen“ wurde von 2010 bis 2012 mit insgesamt 700 000 Euro gefördert.

Bundesakademie für kulturelle Bildung

Die BAW wird seit Ihrer Gründung 1986 gefördert. Die Förderung wird durch eine Zielvereinbarung geregelt. In den letzten fünf Jahren ist die Förderung im Durchschnitt um 2,78 % gestiegen. Die Höhe der Förderung in 2012 beträgt 1 062 000 Euro.

HAUPTSACHE:MUSIK

Aus dem MK-Haushalt werden seit 2008 zur Projektförderung im Rahmen des Programms „HAUPTSACHE:MUSIK“ jährlich 238 000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Musikalische Grundschule wird pro Schuljahr mit 120 Anrechnungsstunden für Lehrkräfte unterstützt.

Kulturschule Niedersachen

Für die Umsetzung des Modellprojektes sind bis zu 400 000 Euro vorgesehen.

Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung und Landesverband der Kunstschulen

Die Förderung von LKJ Nds und LVKN ist geregelt durch eine Zielvereinbarung. Die Höhe der Förderung betrug in 2012 insgesamt 413 800 Euro. Davon sind 113 000 Euro für den institutionellen Haushalt der LKJ, 126 000 Euro für das Projekt „FSJ Kultur“, 24 800 Euro für das Projekt „Kultur macht Schule“, 90 000 Euro bekommt der Landesverband der Kunstschulen Niedersachen e. V, 60 000 Euro gehen an das Mobile Kino Niedersachsen. Die Kunstschulen in Niedersachsen werden zusätzlich durch Projektförderungen unterstützt. Projektthemen zu „Integration“ (2007 bis 2008), „Generationen verbinden“ (2009 bis 2010) sowie seit 2011 „Kunstschule 2020“ wurden mit bislang mit insgesamt 600 000 Euro gefördert.

Regionale Kulturförderung

Die regionale Kulturförderung erhält seit 2005 Mittel des Landes Niedersachsen, um direkt und vor Ort Kulturprojekte aller Sparten zu fördern. Dazu gehört auch explizit die kulturelle Bildung. In 2008 betrug die Förderung daher 21 950 Euro, in 2009 92 354 Euro und in 2010 65 757 Euro. Da aber die Landschaften ihre Projekte kultureller Bildung oft auch direkt den entsprechenden Sparten zuordnen, ist davon auszugehen, dass die Gesamtsummen um ein Vielfaches höher anzusetzen sind. So wurde auf gezielte Nachfrage beispielsweise bei der Ostfriesischen Landschaft eine Gesamtsumme für Projekte kultureller Bildung in 2010 von 52 600 Euro und in 2011 von 39 850 Euro benannt. Die Osnabrücker Landschaft hat in 2010 Projekte kultureller Bildung in Höhe von 27 412 Euro und in 2011 in Höhe von 32 859 Euro gefördert. Die Schaumburger Landschaft hat Ausgaben von 12 000 Euro in 2010 und 18 831 Euro in 2011 für Projekte kultureller Bildung zu verzeichnen.

Soziokultur

Insgesamt steht für Projektförderungen im Jahr 2012 ein Betrag in Höhe von 543 000 Euro zur Verfügung.

Theater Lüneburg, Bau einer Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater

Die Baumaßnahme hatte ein Volumen von ca. 2 Millionen Euro und wurde mit knapp 1,4 Millionen Euro durch EFRE-Mittel über die Kulturförderrichtlinie des MWK finanziert.

Richtlinie „Demokratie und Toleranz“

Zuwendungen nach der Richtlinie „Demokratie und Toleranz“ wurden bislang wie folgt gewährt:

Haushaltsjahr 2009 116 812,49 Euro

Haushaltsjahr 2010 74 525,11 Euro

Haushaltsjahr 2011 72 621,22 Euro

Haushaltsjahr 2012 (Stand 23.10.2012)

108 669,14 Euro

Summe bis 23.10.2012 372 627,96 Euro

Zusätzlich wurde die Durchführung einer Veranstaltung im Rahmen von Schulkinowochen zum Thema „Gegen Rassismus - für Integration“ im Jahr 2009 mit 2 950 Euro gefördert.

TPZ Lingen

Das TPZ entwickelte sich seit 1980, zunächst aus einem auf drei Jahre befristeten Modellversuch, aus Landesmitteln und wird seitdem vertraglich gefördert. In 2011 hat das Land Niedersachsen dafür 301 876,74 Euro zur Verfügung gestellt.

Vermittlungsprogramm Kunstvereine

Seit 2008 wurden im Rahmen des Modellprojekts „Vermittlung an niedersächsischen Kunstvereinen“ Vermittlungsprojekte an 15 verschiedenen Kunstvereinen in urbanen wie ländlichen Räumen mit insgesamt 1 037 000 Euro gefördert.