- der Ausbau des wassertouristischen Angebotes, beispielsweise durch die Förderung weiterer „Paddel & Pedal“-Stationen in Ostfriesland,
- Übernahme eines von Stilllegung bedrohten Hotels in Northeim durch die Hardenberg Burghotel Hotelbetriebsgesellschaft mbH und Neuerrichtung des Vier-Sterne-Hotels Freigeist,
- Übernahme eines von Stilllegung bedrohten Hotels auf Norderney durch die Gebrüder Brune und Neuerrichtung des Drei-Sterne-Superior Hotels Insellofts,
- Neuerrichtung eines Vier-Sterne-Ferienresorts Torfhaus-Lodge in Altenau OT Torhaus durch die Torfhaus-Verwaltungs GmbH.
Zu 3: Die Landesregierung sieht den Tourismus auch in den kommenden Jahren als einen zentralen Wirtschaftsfaktor für Niedersachsen an. Mit einem Beschäftigungsäquivalent von rund 340 000 Beschäftigten und einem Wertschöpfungsbeitrag von mehr als 15 Milliarden Euro besitzt der Tou
rismus für Niedersachsen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die Tourismusbranche ist ein wichtiger Treiber für Wachstum und Beschäftigung in der Dienstleistungswirtschaft und damit eine zentrale Säule der Politik der Landesregierung. Die mittelständisch geprägte Tourismusbranche leistet einen erheblichen Beitrag zum Erhalt und zur Schaffung von überwiegend standortgebundenen Arbeitsplätzen.
Die touristische Entwicklung in Niedersachsen weist seit 2005 einen ungebrochenen Wachstumstrend auf. Nach den Ergebnissen der GfK Konsumklimastudie für Juni 2012 entwickelt sich das Konsumklima in Deutschland trotz einer Verschärfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter stabil. Die Grundvoraussetzungen für eine positive Entwicklung sind somit gegeben. Durch weitere Einflussfaktoren wie z. B. eine hohe Witterungsabhängigkeit vieler niedersächsischer Reisegebiete und den demografischen Wandel ergeben sich sowohl besondere Herausforderungen auf der Angebotsseite als auch zusätzliche Marktpotenziale.
Der immer größer werdende Wettbewerbsdruck auf nationaler und internationaler Ebene zwingt die Akteure in den Tourismusregionen des Landes, sich durch konsequente Kundenorientierung zu profilieren. Die Branche muss Produkte bieten, die sich den wandelnden Kundenwünschen anpassen. Gefragt sind fortlaufende Investitionen in Angebotsqualität und Service. Bei den erforderlichen Investitionen unterstützen wir die Unternehmen und die Kommunen mit den Instrumenten unserer Tourismusförderung. Allein seit 2007 haben wir 133 Förderprojekte zur Aufwertung der touristischen Infrastruktur und zur Schaffung neuer touristischer Kernanziehungspunkte umgesetzt. Mit einem Zuschussvolumen von rund 109 Millionen Euro (finanziert aus Mitteln des EFRE, der GRW und des Wirtschaftsförderfonds) wird ein Investitionsvolumen von rund 244 Millionen Euro ausgelöst. Im gleichen Zeitraum wurden unter Anwendung der Kriterien für einzelbetriebliche Vorhaben des Beherbergungsgewerbes insgesamt 70 Vorhaben mit einem Gesamtzuschussvolumen von rund 42 Millionen Euro gefördert. Dadurch werden Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 208 Millionen Euro ausgelöst und insgesamt 641 Dauerarbeitsplätze, davon 187 Ausbildungsplätze, geschaffen. Vor dem Hintergrund dieser großen Anstrengungen sehen wir das Reiseland Niedersachsen als gut gerüstet für den touristischen Wettbewerb an.
des Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration auf die Frage 47 des Abg. Norbert Böhlke (CDU)
In den letzten Jahren sind psychische Erkrankungen in der Arbeitnehmerwelt vermehrt in den Vordergrund getreten. Besonders stark sind die Krankschreibungen aufgrund des sogenannten Burnout-Syndroms angestiegen. Seit dem Jahr 2004 gab es hier eine Steigerung um fast 1 400 %. Grund für den Anstieg der psychischen Erkrankungen bei den Arbeitnehmern ist nach Ansicht der Therapeutenvereinigung insbesondere der wachsende Druck am Arbeitsplatz.
1. Welche Wartezeiten bestehen aktuell für stationäre Therapieplätze für psychisch erkrankte Menschen?
2. Wie haben sich die Fallzahlen für stationäre Therapieplätze seit 2008 entwickelt? Im Fall einer Fallzahlsteigerung: Wie erklärt sich die Landesregierung einen Anstieg der Patientenzahlen?
3. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, um psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden und den Arbeitsschutz zu stärken?
Psychische Erkrankungen nehmen heute mit 13,4 % des Arbeitsunfähigkeitsvolumens die vierte Stelle der Krankheitsarten nach Arbeitsunfähigkeitstagen ein (Quelle: DAK Gesundheitsreport 2012). In der Rentenversicherung stellen psychische Erkrankungen mit 37 % die häufigste Ursache der endgültigen Erwerbsunfähigkeit dar. Dies deutet darauf hin, dass der Anstieg psychischer Erkrankungen nicht allein durch den demografischen Wandel, sondern insbesondere durch häufigere Diagnosestellung psychischer Erkrankungen im mittleren Alter bedingt ist.
Zu 1: Die Dauer der Wartezeiten in den psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern bzw. Fachabteilungen wird von der Landesregierung statistisch nicht erhoben. Eine stichprobenartige Abfrage in den Krankenhäusern ergab eine durchschnittliche Wartezeit von vier bis zwölf Wochen für einen stationären Therapieplatz. Im Einzelfall wird die Wartezeit durch verschiedene Faktoren bestimmt. Besteht eine gegenwärtige Fremd-
oder Selbstgefährdung, greift die Aufnahmeverpflichtung der mit der Durchführung des Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) beauftragten Kliniken. Liegen hochakute psychische Erkrankungen ohne gegenwärtige akute Fremd- oder Selbstgefährdung vor, so erfolgt eine Aufnahme mit hoher Priorität und somit vergleichsweise kurzfristig, meist innerhalb weniger Tage.
Bei stationären Behandlungen von Erkrankungen mit geringerer Dringlichkeit verlängern sich die Wartezeiten dementsprechend. Darüber hinaus haben weitere Faktoren, wie die Verteilung der stationären Betten, überregionale Bekanntheit von Einrichtungen, sowie hoch spezialisierte Therapieformen Einfluss auf die Wartezeit.
Zu 2: Die Fallzahlentwicklung im Bereich der vollstationären Psychiatrie und Psychosomatischen Medizin stellt sich wie folgt dar: 2008: 71 259 Fälle; 2009: 72 848 Fälle; 2010: 73 995 Fälle; 2011: 75 629 Fälle. Im Vergleich des Jahres 2011 zum Jahr 2008 hat sich somit die Fallzahl um 4 370 erhöht. Die Fallzahlsteigerungen dürften nach Ansicht der Landesregierung einerseits mit den kürzer gewordenen Verweildauern in Verbindung stehen, die als Folge eine erhöhte Wiederaufnahmerate im Sinne eines „Drehtüreffektes“ bedingen. Andererseits ist zu vermuten, dass aufgrund besserer fachlicher, insbesondere diagnostischer Kompetenzen im ambulanten Bereich, psychische Störungen frühzeitiger als solche erkannt und diagnostiziert werden.
Zu 3: Das klassische Arbeitsschutzrecht, wie das Arbeitsschutzgesetz, dient neben der Vermeidung von Gefahren durch Arbeitsmittel, Arbeitsstoffe etc. auch der Vermeidung von psychischen Belastungen. So dienen z. B. die klare Festlegung von Verantwortlichkeiten, die Unterweisung von Beschäftigten, strukturierte Arbeitsplatzverhältnisse nach Arbeitstättenverordnung, wie die Sichtverbindung nach außen, die Kontrolle von Arbeitzeitregelungen etc., der Vermeidung von Unsicherheiten und dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Darüber hinaus hat sich der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) in einer Veröffentlichung mit dem Thema auseinandergesetzt. So enthält die LASI Veröffentlichung LV 52 (abruf- bar unter: http://lasi.osha.de/docs/lv52.pdf) Grundpositionen zu dem Thema psychische Belastungen als Orientierungshilfe für die Beratungs- und Überwachungspraxis. Ergänzend werden Schu
Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen können sich bei ihren Bemühungen zur Vermeidung von psychischen Belastungen durch entsprechende Beratungsangebote unterstützen lassen.
des Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Integration auf die Frage 48 der Abg. Heidemarie Mundlos (CDU)
Immer mehr Menschen im Arbeitsleben sind von psychischen Erkrankungen betroffen. Laut Bundespsychotherapeutenkammer hat sich die Zahl der Fehltage deswegen seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Insgesamt seien 12,5 % aller betrieblichen Fehltage derzeit auf seelische Erkrankungen zurückzuführen.
1. Wie viele Plätze in Tageskliniken stehen in Niedersachsen derzeit im Vergleich zum Jahr 2001 zur Verfügung in a) Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, b) Kliniken für Kinderpsychiatrie und Psychotherapie und c) Kliniken für psychosomatische Medizin und Psychotherapie?
2. Welche Beratungs- und Unterstützungsangebote hält das Land für psychisch erkrankte Menschen bereit?
Psychische Erkrankungen haben, neben ihrer einschneidenden Bedeutung für die Betroffenen, auch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Das Statistische Bundesamt hatte im Jahr 2008 die Gesamtkosten psychischer Erkrankungen mit 28,7 Milliarden Euro beziffert. Dies zeigt, welche große Bedeutung einer qualifizierten Behandlung der Betroffenen zukommt.
Zu 1: Die Zahl der Plätze in den niedersächsischen Tageskliniken hat sich seit 2001 um ein Vielfaches erhöht, wie sich anhand der beigefügten Tabelle erkennen lässt: