Protocol of the Session on April 28, 2004

(CDU) Vizepräsident Ulrich B i e l (SPD) Vizepräsidentin Ulrike K u h l o (FDP) Vizepräsidentin Silva S e e l e r (SPD) Vizepräsidentin Astrid V o c k e r t (CDU) Schriftführer Lothar K o c h (CDU) Schriftführerin Georgia L a n g h a n s (GRÜNE) Schriftführer Wolfgang O n t i j d (CDU) Schriftführerin Christina P h i l i p p s (CDU) Schriftführer Friedrich P ö r t n e r (CDU) Schriftführerin Isolde S a a l m a n n (SPD) Schriftführerin Bernadette S c h u s t e r - B a r k a u (SPD) Schriftführerin Brigitte S o m f l e t h (SPD) Schriftführerin Irmgard V o g e l s a n g (CDU) Schriftführerin Anneliese Z a c h o w (CDU)

Auf der Regierungsbank:

Ministerpräsident Staatssekretärin Dr. Gabriele W u r z e l , Christian W u l f f (CDU) Staatskanzlei

Minister für Inneres und Sport Uwe S c h ü n e m a n n (CDU) Staatssekretär Wolfgang M e y e r d i n g , Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

Finanzminister Staatssekretär Dr. Lothar Hagebölling , Hartmut M ö l l r i n g (CDU) Niedersächsisches Finanzministerium

Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit Dr. Ursula von der L e y e n (CDU)

Staatssekretär Gerd H o o f e , Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

Kultusminister Staatssekretär Hartmut S a a g e r , Bernd B u s e m a n n (CDU) Niedersächsisches Kultusministerium

Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Staatssekretär Joachim W e r r e n , Walter H i r c h e (FDP) Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hans-Heinrich E h l e n (CDU)

Staatssekretär Gert L i n d e m a n n Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz S t r a t m a n n (CDU)

Umweltminister Hans-Heinrich S a n d e r (FDP)

Beginn der Sitzung: 10.33 Uhr.

Zu Beginn bitte ich Sie, sich zu erheben.

Meine Damen und Herren, am 20. April 2004 verstarb der ehemalige Abgeordnete Herr Bodo Räke im Alter von 63 Jahren. Herr Räke gehörte dem Niedersächsischen Landtag von 1994 bis 2003 als Mitglied der SPD-Fraktion an. Während dieser Zeit war er Mitglied in den Ausschüssen für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, für Städtebau und Wohnungswesen sowie für Bundes- und Europaangelegenheiten. Für seine Verdienste wurde Herrn Räke das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mit ihm verstarb nicht nur ein engagierter Kollege, sondern für viele von uns auch ein guter Freund. Wir werden Herrn Räke in guter Erinnerung behalten. - Ich danke Ihnen.

Ich stelle die Beschlussfähigkeit des Hauses fest.

Geburtstag haben heute die Abgeordnete Frau Merk

(Beifall im ganzen Hause)

und der Abgeordnete Herr Böhlke.

(Beifall im ganzen Hause)

Ich gratuliere beiden.

Die Einladung und die Tagesordnung für diesen Tagungsabschnitt liegen Ihnen gedruckt vor.

Die Fraktionen sind übereingekommen, morgen nach dem Tagesordnungspunkt 18, also unmittelbar vor der Mittagspause, die Tagesordnung um den neuen gemeinsamen Entschließungsantrag „Ausländerfeindlichkeit und Gewalt verurteilen - Integration fördern“ zu ergänzen und den Tagesordnungspunkt 19 nach der Mittagspause zu behandeln. Außerdem soll der Tagesordnungspunkt 20 erst nach dem Tagesordnungspunkt 24 behandelt werden. Ferner sollen die Tagesordnungspunkte 27 und 31 gegeneinander ausgetauscht werden.

Die Fraktion der SPD hat ihr Thema für die Aktuelle Stunde „Wehret den Anfängen: Abgeordnete müssen Ausländerfeindlichkeit zurückweisen“ zu

rückgezogen. Für die Aktuelle Stunde liegen damit noch drei Beratungsgegenstände vor.

Es liegen zwei Dringliche Anfragen vor, die morgen früh ab 9 Uhr beantwortet werden.

Im Ältestenrat sind für die Beratung einzelner Punkte bestimmte Redezeiten gemäß § 71 unserer Geschäftsordnung vereinbart worden. Diese pauschalen Redezeiten sind den Fraktionen und den Abgeordneten bekannt. Sie werden nach dem im Ältestenrat vereinbarten Verteilerschlüssel aufgeteilt. Ich gehe davon aus, dass die im Ältestenrat vorgeschlagenen Regelungen für die Beratungen verbindlich sind und darüber nicht mehr bei jedem einzelnen Punkt abgestimmt wird. - Ich stelle fest, dass das Haus mit diesem Verfahren einverstanden ist.

Die heutige Sitzung soll gegen 19.15 Uhr enden.

Ich möchte Sie jetzt noch auf eine Veranstaltung hinweisen. In der Portikushalle ist die von der Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ des Landes Niedersachsen in Zusammenarbeit mit der TschernobylInitiative in der Propstei Schöppenstedt konzipierte Ausstellung „Kinder von Tschernobyl“ zu sehen. Ich empfehle diese Veranstaltung Ihrer Aufmerksamkeit.

An die rechtzeitige Rückgabe der Reden an den Stenografischen Dienst bis spätestens morgen Mittag, 12 Uhr, wird erinnert.

Es folgen jetzt geschäftliche Mitteilungen durch die Schriftführerin.

Von der Landesregierung hat sich die Justizministerin Frau Heister-Neumann entschuldigt.

Wir kommen jetzt zu

Tagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde

a) 1. Mai muss in Niedersachsen Tag FÜR Arbeit werden! - Antrag der Fraktion der FDP - Drs. 15/980

Das Wort hat Herr Rösler von der FDP-Fraktion.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der kommende Samstag wird ein ganz besonderer Tag der Arbeit, ist er doch das entscheidende Datum für die EU-Osterweiterung. Anstatt diesen Tag mit dem Abfeiern alt hergebrachter Rituale aus den 70er- oder 80er-Jahren zu verbringen,

(Widerspruch bei der SPD - Zustim- mung bei der FDP)

sollten wir diesen Neubeginn für Europa auch als einen Neuanfang für eine neue deutsche Wirtschafts- und Arbeitspolitik sehen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Der 1. Mai 2004 ist als Tag viel zu wichtig, als dass er für die Arbeitslosen in Deutschland und in Niedersachsen ungenutzt verstreichen darf.

(Beifall bei der FDP)

Die Mai-Feiertage Ende des 19. Jahrhunderts hatten das Ziel, die Arbeitszeit insgesamt zu reduzieren. Bei Wochenarbeitsstunden über 50 war das wohl eine sehr gerechtfertigte Forderung.

(Sigmar Gabriel [SPD]: Und das all- gemeine Wahlrecht!)

Heute haben wir aber nicht das Problem von zu viel Arbeit in unserer Gesellschaft, sondern, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben ein Zuwenig an bezahlbarer Arbeit. Anstatt also ständig darüber zu streiten, wie man die wenige noch vorhandene Arbeit besser verteilen kann, muss es unser gemeinsames Ziel sein, dafür zu sorgen, tatsächlich neue Arbeit zu schaffen.

(Beifall bei der FDP und Zustimmung bei der CDU)

Das gelingt nur durch eine Entlastung von Normalverdienern; denn Sie mit Ihrer Steuer- und Abgabenpolitik treffen gerade die kleinen Leute in unse

rem Land, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP und Zustimmung bei der CDU)

Ich sage Ihnen: Diese sind von Ökosteuer und Dosenpfand gebeutelt. Sie haben die Nase voll von Selbstbeweihräucherung der Gewerkschaften und der SPD am 1. Mai.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Rot-Grün und Gewerkschaften sehen den Staat nämlich nach wie vor als Problemlöser Nummer eins an. Ein ganz aktuelles Beispiel ist Ihre Diskussion über die Ausbildungsplatzabgabe.