• drei mit dem gleichen Lehramt und nur einem passenden Fach von zwei ausgeschriebenen naturwissenschaftlichen Fächern,
besetzt werden; das sind insgesamt 213 Stellen bzw. 78,0 % der mit naturwissenschaftlichen Fächern bekannt gegebenen Stellen.
Bei 16 weiteren Stellen war das naturwissenschaftliche Fach nur an zweiter Stelle mit dem Zusatz „möglichst“ angegeben. Für das vorrangig genannte erste Fach konnte bedarfsgerecht eine Lehrkraft eingestellt werden. Bei 13 dieser Stellen war Mathematik das erste Fach.
In 16 weiteren Fällen konnte anstelle von Physik oder Chemie eine Lehrkraft mit Mathematik und einem anderen Fach ausgewählt werden.
Die restlichen 28 Stellen konnten weder mit einem naturwissenschaftlichen Fach noch mit Mathematik besetzt werden; das sind 10,3 % der mit naturwissenschaftlichen Fächern ausgeschriebenen Stellen.
Die gegenüber der Ausschreibung abweichend besetzten 79 Stellen für Physik, Chemie und Biologie sind der Anlage 2 zu entnehmen.
Von den übrigen 1.562 bekannt gegebenen Stellen konnten 1.277 mit dem gleichen Lehramt und den passenden Fächern besetzt werden (81,8 %).
• zwölf mit dem gleichen Lehramt und der passenden Ausbildung im dritten Fach für eines der ausgeschriebenen Fächer und
Nur 130 der übrigen 1.562 Stellen wurden mit Lehrkräften besetzt, die keines der ausgeschriebenen Fächer hatten; das sind 8,3 %. Von diesen Lehrkräften hat ein Teil eine Ausbildung in einem anderen Mangelfach, das ebenfalls von der Schule benötigt wurde.
Zu 3: Von den zum 21. August 2000 ausgeschriebenen Stellen konnte nach dem Stand von Mitte November nur eine Stelle noch nicht qualifiziert besetzt werden: eine Sonderschullehrerstelle in der Bezirksregierung Lüneburg, Schule für Lernhilfe, Am Feldkamp, 27619 Schiffdorf.
schulen oder an Gymnasien in ein anderes dieser Lehrämter umgewandelt. Die einzelnen Stellen sind in den Anlagen 2 und 3 in einer der letzten Spalten mit der Abkürzung des entsprechenden neuen Lehramtes gekennzeichnet. Weiterhin wurde eine Stelle für das Lehramt an Sonderschulen für die Lindenschule in Sulingen in das Lehramt an Realschulen umgewandelt.
Eltern und Erziehungsberechtigte sowie die Schulleitung der Friesenschule haben das Kultusministerium und die Bezirksregierung Weser-Ems wiederholt auf die desolate Unterrichtsversorgung hingewiesen. Seit Monaten wird an der Friesenschule das Unterrichtsloch nur notdürftig gestopft. Stundenplanänderungen erfolgen regelmäßig, zum Teil mit fachfremden Lehrkräften. Ein kontinuierlich fachlich weitergeführter Unterricht kann so nicht stattfinden. In acht Wochen gab es fünf Änderungen des Stundenplans. Seit Beginn des Schuljahres lag die Unterrichtsversorgung unter 90 % und beträgt derzeitig nur 93,9 %.
Im vergangenen Schuljahr 1999/2000 haben vier Vollzeitlehrkräfte die Schule verlassen. Hierfür sind lediglich zwei Lehrkräfte eingestellt worden, eine davon mit 22 Wochenstunden. Zusätzlich wurde eine Springerkraft befristet für ein Jahr eingestellt. Außerdem fallen drei Lehrkräfte aufgrund von Pensionsanträgen und längerfristigen Erkrankungen aus. Dabei werden zwei von ihnen nach wie vor seitens der Bezirksregierung als unterrichtende Lehrkraft geführt, obwohl sie keinen Unterricht erteilen.
Laut Auskunft der Schulelternratsvorsitzenden haben die Schülerinnen und Schüler nicht den Wissensstand anderer Realschulen des Landkreises Leer. Die Schulabgänger der 10. Klasse haben erhebliche Lernschwierigkeiten beim Anschluss an weiterführende Schulen. Auch Ausbilder klagen über die schlechtere Qualifikation der Schulabgänger der Friesenschule.
1. In wie vielen und welchen Klassen kann die Stundentafel nicht erteilt werden, welche Fächer und Arbeitsgemeinschaften sind davon betroffen und einem ständigem Vertretungsunterricht und Stundenausfall unterworfen?
2. Warum sind zu Beginn des Schuljahres keine unmittelbar wirksamen Maßnahmen ergriffen worden, um die permanenten Stundenplanänderungen und spontanen Lehrkrafteinsätze zu verhindern?
3. Welche Maßnahmen wird die Landesregierung ergreifen, um die katastrophale Unterrichtsversorgung und den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler der Friesenschule
Nach den Planungsdaten der für die Friesenschule zuständigen Bezirksregierung Weser-Ems verfügte die Schule zum Stichtag der Statistik am 14. September 2000 bei 656,0 Lehrer-Soll-Stunden über 632,0 Lehrer-Ist-Stunden. Zur Abdeckung des Pflichtunterrichts gemäß den Stundentafeln werden 590,0 Lehrer-Ist-Stunden benötigt, sodass noch 42,0 Lehrer-Ist-Stunden für weitere pädagogische Maßnahmen zur Verfügung gestanden hätten. Damit wäre eine im Vergleich zu den anderen Realschulen des Bezirks und des Landes überdurchschnittliche Unterrichtsversorgung gegeben gewesen. Die von der Bezirksregierung für das Schuljahr 2000/2001 getroffenen Personalmaßnahmen haben dabei den Weggang von vier Lehrkräften mehr als ausgeglichen. Während die Schule zum Schuljahresende Stunden im Umfang von 92,5 Stunden verloren hatte, wurden der Friesenschule zum Schuljahresbeginn durch zwei Versetzungen (+ 54,0 Stunden), eine Abordnung (+ 22,0 Stunden) sowie die Einstellung einer Feuerwehrlehrkraft (+ 17,5 Stunden) und den Zugang einer Realschulanwärterin (+ 10,0 Stunden) Unterrichtsstunden im Umfang von 103,5 Stunden zugewiesen. Im Übrigen muss darauf hingewiesen werden, dass Springer-Lehrkräfte unbefristet eingestellt werden.
Da die statistischen Angaben in erster Linie ein Instrument der mittelfristigen Personalplanung zur Entscheidung über Neueinstellungen, Versetzungen und Abordnungen zum Ausgleich der Unterrichtsversorgung sind, gehen durch Erkrankungen entstandene kurzzeitige Abweichungen von der generellen Unterrichtsversorgung nicht in die Statistik ein. Zufallsbedingte Schwankungen in der Unterrichtsversorgung einer Schule würden bei diesen langwirkenden Personalentscheidungen zu Fehlentscheidungen führen. Eine Nichtberücksichtigung erkrankter Lehrkräfte bei den Lehrer-IstStunden der Statistik erfolgt deshalb landeseinheitlich erst dann, wenn eine langfristige Erkrankung mit einer voraussichtlichen Dauer von mehr als sechs Monaten vorliegt. Diese Voraussetzung war im vorliegenden Fall nicht gegeben.
Nach Bericht der Bezirksregierung vom 3. November 2000 stehen der Friesenschule bei Fortdauer der Erkrankung zweier Lehrkräfte bei 656,0 Lehrer-Soll-Stunden aktuell 620,0 Lehrer-Ist-Stunden zur Verfügung, sodass zuzeit noch 30,0 Lehrer-Ist
Die von der Fragestellerin aufgestellten Vermutungen über den Leistungsstand und die Berufsaussichten der Schülerinnen und Schüler der Friesenschule in Leer können aus der Sicht der Schule so nicht bestätigt werden.
Zu 1: Aus den in der Vorbemerkung genannten Zahlen ergibt sich, dass der Pflichtunterricht gemäß den Stundentafeln in allen Klassen erteilt werden kann. Wenn es dennoch zu Kürzungen im Pflichtunterricht kommt, so ist dies - sofern es sich nicht wie in Musik um einen Mangel an Fachlehrkräften handelt - darauf zurückzuführen, dass die Schule in eigener Verantwortung im Bereich des Wahlunterrichts, der Arbeitsgemeinschaften, des Wahlpflichtunterrichts, des Förderunterrichts und für Gruppenteilungen teilweise zulasten des Pflichtunterrichts insgesamt 144,0 Lehrer-IstStunden eingesetzt hat. Die durchschnittlichen Gruppengrößen in diesen Bereichen liegen bei 15,2. Die Kurse in der Wahlsprache, die Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtkurse werden nicht Klassen sondern Jahrgängen zugeordnet. Die Stundentafel der Realschule sieht im Pflichtbereich keine Arbeitsgemeinschaften vor. Gemäß den Vorgaben der Stundentafeln und den Bestimmungen des Erlasses „Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung“ vom 28. Februar 1995 wären im Wahlbereich und Wahlpflichtbereich 96,0 Stunden einzusetzen gewesen. Die Schule hat jedoch in diesen Bereichen insgesamt 144,0 Lehrer-IstStunden eingesetzt. Das sind deutlich mehr Stunden als die Stundentafeln und die Bestimmungen des o. a. Erlasses vorsehen.
Vertretungsunterricht findet immer in den Klassen statt, deren Lehrkräfte erkrankt sind. Dies wechselt, da bei kurzfristigen Erkrankungen von Lehrkräften immer unterschiedliche Klassen und Fächer betroffen sind. Bei einer längerfristigen Erkrankung einer Lehrkraft kann im eigentlichen Sinne nicht mehr von „Vertretungsunterricht“ gesprochen werden, da dann andere Lehrkräfte auch längerfristig den Unterricht übernehmen.
Zu 2: Wie oben dargestellt, lag aufgrund der Personalmaßnahmen der Bezirksregierung der Planungswert für die Unterrichtsversorgung der Friesenschule zu Beginn des Schuljahres über der
durchschnittlichen Unterrichtsversorgung der Realschulen des Landes. Auf eine sich schon in den Sommerferien abzeichnende langfristige Erkrankung hat die Bezirksregierung Weser-Ems vorausschauend mit der Einstellung einer „Feuerwehr-Lehrkraft“ zum Schuljahresbeginn reagiert. Im Verlauf der ersten Schulwochen kam es dann zu längerfristigen Erkrankungen dreier weiterer Lehrkräfte. Diese unvorhersehbaren Unterrichtsausfälle haben in der Tat zwischenzeitlich zu Engpässen in der Unterrichtsversorgung der Friesenschule geführt. Aus diesem Grunde wurde eine weitere Lehrkraft im Umfang von 21,0 Stunden an die Friesenschule abgeordnet. Darüber hinaus hat inzwischen eine der drei längerfristig erkrankten Lehrkräfte ihren Dienst wieder aufgenommen. Dass mit unvorhersehbaren Erkrankungen und damit verbundenen Ausgleichsmaßnahmen Änderungen im Stundenplan einhergehen, wie an der Friesenschule geschehen, ist nicht zu verhindern, da eine vorausschauende Planung in diesen Fällen nicht möglich ist.
Zu 3: Wie aus der Antwort zu Frage 1 hervorgeht, ist die Friesenschule in Leer mit den von der Bezirksregierung Weser-Ems getroffenen Maßnahmen derzeit knapp, aber ausreichend versorgt. Für die von der Schule selbst getroffenen Entscheidungen über die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Lehrer-Ist-Stunden verweise ich ebenfalls auf die Antwort zu Frage 1.
Nach derzeitigem Planungsstand der Bezirksregierung Weser-Ems wird sich die Unterrichtsversorgung der Friesenschule zum 1. Februar 2001 insgesamt um weitere 16,0 Lehrer-Ist-Stunden erhöhen. Die Schule würde dann bei 656,0 Lehrer-SollStunden über 636,0 Lehrer-Ist-Stunden verfügen, sodass rechnerisch noch 46,0 Lehrer-Ist-Stunden für weitere pädagogische Maßnahmen zur Verfügung stünden. Damit wird an der Friesenschule in Leer mit Beginn des kommenden Schulhalbjahres eine im Vergleich zu den anderen Realschulen des Bezirks und des Landes überdurchschnittliche Unterrichtsversorgung gegeben sein.