Protocol of the Session on March 14, 2024

das muss auch die SPD akzeptieren.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Julian Barlen, SPD: Meinen Sie wie Herr Glawe, wie Herr Caffier oder wie Herr Kretschmer?)

Es hilft,

(Julian Barlen, SPD: Oder wie Herr Söder oder wie Herr Merz? – Glocke der Präsidentin)

es hilft auch nichts,

(Julian Barlen, SPD: Oder Frau Merkel damals?)

diese Beziehungen im Nachhinein kleinzureden.

(Julian Barlen, SPD: Stehen Sie doch mal zu Ihrer Verantwortung! Das wäre doch mal ein Anfang.)

Die Staatskanzlei hat gern mit ihrem außerordentlichen Draht nach Russland geprahlt. Das war die Wahrnehmung.

(Julian Barlen, SPD: Okay, hat er nicht, kann er nicht.)

Und daraus folgt, dass wir als Bundesland ein klein wenig mehr gefragt sind als andere, wenn es darum geht, den russischen Angriffskrieg als solchen einzuordnen

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

und die Ukraine bei der Verteidigung ihres Territoriums zu unterstützen.

Und, meine Damen und Herren, wenn Sie die parlamentarischen Debatten der letzten zwei Jahre dazu aufmerksam verfolgt haben beziehungsweise auch genutzt hätten, diese kritische Selbstreflexion einzunehmen, wären wir insgesamt, glaube ich, ein großes Stück weiter und es hätte das wirklich schlechte Ansehen von MecklenburgVorpommern etwas abgemildert.

(Patrick Dahlemann, SPD: Welches schlechte Ansehen meinen Sie denn?)

Meine Damen und Herren, und wenn Sie jetzt wieder dazwischenrufen,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Julian Barlen, SPD: Das, was Sie gerne herbeireden wollen, oder was?!)

wenn Sie jetzt wieder dazwischenrufen und sagen, die CDU war doch mit dabei, dann bitte ich Sie, die parlamentarischen Debatten in Erinnerung zu rufen.

(Horst Förster, AfD: Genau!)

Wir haben Selbstkritik geübt, wir haben uns kritisch damit auseinandergesetzt.

(Zurufe vonseiten der Fraktion der SPD: Wir auch! Wir auch! – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Es ist an der Zeit, dass Sie es als SPD auch tun und Ihre besondere Rolle,

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Ihre besondere Beziehung zu Russland einfach mal selbstkritisch eingestehen, meine Damen und Herren!

(Julian Barlen, SPD: Herr Peters, wir haben fünf gemeinsame Anträge dazu gemacht!)

Einige Worte,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zuruf von Thomas Krüger, SPD – Glocke der Präsidentin)

einige Worte noch zu Kanzler Scholz.

(Julian Barlen, SPD: Wir haben fünf gemeinsame Anträge dazu gemacht!)

Ich habe ja eben schon ein paar Worte darüber verloren, dass ich diesen Versuch …

Einen Moment bitte, Herr Peters!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Peters bringt jetzt den Antrag ein und ich bitte um etwas mehr Ruhe, weil die Zwischenrufe jetzt so stark geworden sind und immer noch vorhalten, dass ich den Redner nicht mehr verstehen kann.

Vielen Dank, Herr Peters, Sie haben wieder das Wort!

Ein Wort noch zu Kanzler Scholz. Ich habe eben schon ein paar Worte darüber verloren, dass ich den Versuch, sich als Friedenskanzler darzustellen, für reichlich durchschaubar halte.

(Zuruf von Horst Förster, AfD)

Und sicherlich hat das auch etwas mit Ihren miserablen Umfragewerten zu tun. Und es ist natürlich auch nicht erklärbar,

(Zuruf von Christian Winter, SPD)

dass das Zögern zu lange war, aber letztlich wurden ja doch militärische Hilfen gewährt. Aber der Versuch, aus unterlassener Hilfeleistung

(Julian Barlen, SPD: Angesichts was?)

jetzt innenpolitisch Kapital schlagen zu wollen, ist unerhört, meine Damen und Herren, erst recht angesichts der nicht immer glücklichen Rolle, die Deutschland am

Vorabend dieses Krieges gespielt hat, meine Damen und Herren.

Einen Punkt möchte ich in besonderer Weise herausgreifen. Das ist die sogenannte Zivilklausel, die sich die Universitäten, die beiden Universitäten in MecklenburgVorpommern, selbst auferlegt haben. Und das stammt sicherlich aus einer Zeit, wo man ein Stück weit Verständnis dafür haben kann und auch Forschungsinitiativen, auch von Unternehmen, die mit dem Thema Rüstung beschäftigt sind, hier an der Stelle …

Herr Peters, ich würde Sie bitten, zum Schluss zu kommen.

Aber ich will deutlich sagen, Kanzler Scholz hat die Zeitenwende selbst aufgerufen. Wir sollten die Universitäten, die beiden, ermutigen, diese Zivilklauseln zu überdenken. Es ist auch in unserem Sicherheitsinteresse, meine Damen und Herren! Und auch hier haben Sie …

Vielen Dank, Herr Peters!

... eine Verantwortung.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und FDP)

Ich war jetzt sehr großzügig und habe Ihre Zeit ausweiten lassen.

Gemäß Paragraf 84 Absatz 1 unserer Geschäftsordnung ist eine verbundene Aussprachezeit von bis zu 71 Minuten vorgesehen. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat für die Landesregierung die Wissenschafts- und Europaministerin Bettina Martin.